Mainboard: ASUS Crossblade Ranger

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Fazit

Mit dem ASUS Cross­bla­de Ran­ger haben wir uns ein Main­board ange­se­hen, das mit Abstand das teu­ers­te Modell für den Sockel FM2+ ist. Wel­chen Gegen­wert erhält der Käu­fer für einen Preis von der­zeit knapp 140 Euro?

Wird das Cross­bla­de Ran­ger mit Stan­dard­wer­ten betrie­ben (kom­plett ohne Über­tak­tun­gen), so unter­schei­det sich die Per­for­mance des Main­boards im Mit­tel nicht maß­geb­lich von ande­ren Pla­ti­nen der Kon­kur­renz. Im Detail ändert sich das ein wenig. Zuguns­ten der Ener­gie­ef­fi­zi­enz und all­ge­mein der Leis­tungs­auf­nah­me – unter Last die nied­rigs­te im Test­feld – dros­selt das Main­board den maxi­ma­len Tur­bo­takt bei Aus­las­tung aller CPU-Threads. So sehen wir in eini­gen Bench­marks mini­ma­le Defi­zi­te. Sobald die iGPU der APU genutzt wird, ändert sich das Bild. Dar­aus schluss­fol­gern wir, dass ASUS sich stark auf die maxi­ma­le GPU-Leis­tung kon­zen­triert hat.

Auf­fäl­lig war für uns der Fakt, dass die iGPU bei Stan­dard­ein­stel­lun­gen des BIOS/UEFI höher tak­tet als von AMD defi­niert. Die­se Ver­fah­rens­wei­se ist ein zwei­schnei­di­ges Schwert, ist die Fra­ge nach der Garan­tie doch nicht von der Hand zu weisen.

Die Optik des ASUS Cross­bla­de Ran­ger ist Geschmacks­sa­che. Beim Lay­out beschrei­tet der Her­stel­ler kei­ne neu­en Wege, wie zum Bei­spiel ASRock im letz­ten Test mit einer unge­wohn­ten Anord­nung der Erwei­te­rungs­kar­ten­slots demons­trier­te. Trotz­dem fällt das The­ma Küh­lung beim Cross­bla­de Ran­ger deut­lich volu­mi­nö­ser als bei güns­ti­gen Main­boards aus. Vor allem die stark belas­te­ten Bau­tei­le, die Span­nungs­wand­ler, sind mit gro­ßen Kühl­kör­pern aus­ge­stat­tet. Die­se deu­ten auf ein höhe­res Über­tak­tungs­po­ten­zi­al hin.

Aber auch die rest­li­che Aus­stat­tung kann sich sehen las­sen. Eine sepa­ra­te USB‑3.0‑Lösung aus dem Hau­se ASMe­dia ermög­licht zudem mehr als die stan­dard­mä­ßi­gen vier Ports des Fusi­on Con­trol­ler Hubs A88X. Die Sound­qua­li­tät ist auf einem sehr guten Niveau, bei der ver­bau­ten Intel-Lösung besteht Ver­bes­se­rungs­be­darf, wenn es um die maxi­ma­len Über­tra­gungs­ra­ten geht. Die viel­fäl­ti­gen Ein­stel­lungs­mög­lich­kei­ten des BIOS/UEFI haben uns wei­ter­hin über­zeugt. Zusätz­li­che Ener­gie­spar­ein­stel­lun­gen (EPU), umfang­rei­che Span­nungs­an­pas­sun­gen und ein über­sicht­li­ches Design wis­sen zu begeis­tern. Bei der Bedie­nung ver­mis­sen wir den­noch bekann­te (Steuerungs-)Elemente, wie sie noch beim ASUS Cross­hair V For­mu­la für den Sockel AM3+ vor­han­den waren.

Abschlie­ßend bleibt fest­zu­hal­ten, dass die rei­ne Per­for­mance des ASUS Cross­bla­de Ran­ger kei­ne Wun­der auf­weist, solan­ge die Stan­dard­pa­ra­me­ter ein­ge­hal­ten wer­den sol­len. Viel­mehr über­zeugt uns die Pla­ti­ne abseits des Stan­dards. Die vie­len Mög­lich­kei­ten, die das Main­board bie­tet, las­sen sich nicht in einem Test zusam­men­fas­sen. Wer auf ein sehr gut aus­ge­stat­te­tes und für alle Even­tua­li­tä­ten aus­ge­rüs­te­tes Main­board Wert legt, ist beim Cross­bla­de Ran­ger dem­zu­fol­ge abso­lut richtig.

Ob der Auf­preis gerecht­fer­tigt ist, muss sich jeder ange­sichts der Kon­kur­renz­pro­duk­te über­le­gen. Bei Betrach­tung der rei­nen Fea­tures (z.B. Anzahl der USB‑3.0‑Ports) kom­men auch güns­ti­ge­re Model­le in Frage.