AMD kündigt “preisgünstiges” Board mit dem 64-Bit-ARM-Quadcore Opteron A1100 an

AMD hat im Rah­men des Red Hat Sum­mit ange­kün­digt, im zwei­ten Quar­tal ein preis­güns­ti­ges Main­board mit einem Opte­ron A1100 (Code­na­me Seat­tle) her­aus­zu­brin­gen.

Ent­wi­ckelt wur­de das Ser­ver­board gemein­sam mit der Lin­a­ro-Foun­da­ti­on und wird als Enter­pri­se Edi­ti­on im Rah­men des 96Boards Pro­gramm erschei­nen. (Der Name 96Boards bezieht sich übri­gens wohl auf 32 + 64 Bit).

Ers­te Bil­der dazu hat Jeff Underhill von ARM gepos­tet:

 

Das Board setzt auf die Quad­core-Ver­si­on von Seat­tle mit Cor­tex A57-Ker­nen, ist also 64bit kom­pa­ti­bel. Unge­wöhn­lich für ARM-Boards ist die Mög­lich­keit SO-DIMM Spei­cher zu nut­zen. Nor­ma­ler­wei­se ist der Spei­cher bei ARM-Deve­lo­per Boards fest ver­lö­tet und somit nicht auf­rüst­bar (so z.B. bei den bei­den schon ver­füg­ba­ren 96Boards von Hisi­li­con und Qual­comm). Hier sind zwei Steck­plät­ze vor­han­den, einer auf der Ober­sei­te, einer unten. Die Beschrif­tung weist die DDR3 SO-DIMM Slots als ECC-fähig aus.

Auch der PCI-Express Steck­platz (max. 8 lanes PCIe3) hebt das AMD-Board von ähn­li­chen Ange­bo­ten ab. Auf­grund der feh­len­den iGPU bleibt den­je­ni­gen, die nicht mit einem Head­less-Ser­ver arbei­ten wol­len, so auch die Mög­lich­keit eine Gra­fik­kar­te nach­zu­rüs­ten. Ein HDMI-Anschluss, den Pho­ro­nix sehen will, ist auf den Bil­dern nicht zu erken­nen. Ansons­ten ste­hen 3 SATA-Steck­plät­ze (theo­re­tisch unter­stützt Seat­tle 8 SATAIII Ports), wohl ein eSA­TA-Anschluss, USB-Anschlüs­se (1 x USB 2, 1 x USB 3) und ein Gb-Ether­net Port auf der Lis­te. Sehr eigen­tüm­lich ist das Lay­out, wel­ches bestehen­de Stan­dards wei­test­ge­hend ignoriert.

Abzu­war­ten bleibt, was AMD mit „afforda­ble“ meint. Das bis­he­ri­ge Dev-Board mit Seat­tle lag bei stol­zen 3000 US-Dol­lar. Dabei ist zu beach­ten, dass Intels Avo­ton als Kon­kur­renz in Form von Atom C2750-Boards (8 Ker­ne 2,4 Ghz) bei 400 Euro auf­wärts liegt. Das Qual­comm Dra­gon­board 410c (Cor­tex A53 Quad, 1 GB Ram, 8 GB eMMC) der 96Boards Rei­he kos­tet ande­rer­seits nur 75 US-Dol­lar.

Als Betriebs­sys­te­me kom­men laut AMD Cent­OS, Fedo­ra und Red Hat Enter­pri­se Linux Ser­ver in Fra­ge. Zusätz­lich wird es auf der 96Boards-Sei­te wei­te­re Infor­ma­tio­nen, Down­loads und Updates geben.

Neben dem Board hat AMD auch ange­kün­digt, dass in Zusam­men­ar­beit mit Sof­ti­ron — einer eng­li­schen Fir­ma, die sich auf Den­se-ARM-Ser­ver spe­zia­li­siert hat —  eine Ser­ver-Ent­wick­lungs­platt­form mit dem Opte­ron A1100 ange­bo­ten wird.

Wei­ter­hin fehlt jede Spur von den 8- und 16-Kern-Ver­sio­nen von Seat­tle, die ursprüng­lich ange­kün­digt waren.

Quel­le: Pho­ro­nix (1), Pho­ro­nix (2)