Künftige Steam Machines sollen GPUs von AMD, Intel und NVIDIA nutzen

Letzte Woche gab Steam mittels einer ermüdenden Salamitaktik seine weiteren Pläne rund um die eigene vermeintliche Spielekonsole — die sogenannte “Steambox” — offiziell bekannt, wobei zunächst die eigene Linux-Distribution SteamOS, die Steam Machines und schließlich der futuristisch anmutende Steam Controller offenbart wurden. Besonders viele Details nannte Steam dabei jeweils nicht. Nachdem NVIDIA im hauseigenen Blog über die enge Zusammenarbeit mit Valve, dem Mutterkonzern von Steam, bezüglich der Optimierung von SteamOS und der eigenen Grafiktreiber schrieb und zusätzlich ein kurzes Interview mit Mike Sartaina, der der Chefentwickler von Valves Linux-Team ist, veröffentlichte, konnte der geneigte Leser den Eindruck gewinnen, Steam habe sich auf Seiten der Grafikkarte in seinen Steam Machines auf NVIDIA festgelegt. Dieser Eindruck wurde zusätzlich dadurch verstärkt, dass die ersten 300 Prototypen der Steam Machines ausschließlich auf NVIDIAs GeForce-Grafikkarten setzen.
Steam Controller, der auch an allen anderen PCs genutzt werden können soll
Dabei wurden jene Linux-Aktivitäten von Steam stets als offenes Ökosystem kommuniziert, welches sich niemandem gegenüber verschließt. Alle Hersteller können sich demnach in diese Initiative einbringen. Entsprechend ließ Ritchie Corpus, Director Software Alliances and Developer Relations, auf Fragen hinsichtlich SteamOS bereits wissen, dass AMD ein ähnlich gutes Verhältnis mit Valve habe und Nvidia dies nur an die größere Glocke hänge. Zudem verwies er nochmals auf die Offenheit des Systems, welches jeder unterstützen könne.
Nachdem es weitere Anfragen hagelte, sah sich die PR-Abteilung von AMD dann aber wohl genötigt, die Presse an Steam zu verweisen. Schließlich kann AMD schlecht Produkte anderer Unternehmen ankündigen. Forbes zitiert wie folgt aus einer Mail:
“You’ve asked questions around Valve’s recent announcement of SteamOS and Steam Machines – and were wondering if AMD was ‘left out’ from their prototype program. This couldn’t be further from the truth – AMD is very actively engaged with Valve on these products and campaigns. But since we’d like you to hear this from Valve directly, please email Doug Lombardi, who is the Vice President of Marketing at Valve for their official statement on AMD’s involvement in the Steam Machine prototype program.”
Die daraufhin kontaktierte PR-Abteilung von Steam bestätigte dann doch explizit, dass die kommenden Steam Machines nicht ausschließlich auf Grafikkarten von NVIDIA setzen werden, sondern auch Versionen mit AMD- und Intel-Grafik für 2014 angedacht sind. Außerdem betont der Sprecher von Steam nochmals, dass mit allen drei Grafikkartenherstellern hinsichtlich der Optimierung für SteamOS zusammengearbeitet wird und sich daran auch in absehbarer Zukunft nichts ändern werde.
“Last week, we posted some technical specs of our first wave of Steam Machine prototypes. Although the graphics hardware that we’ve selected for the first wave of prototypes is a variety of Nvidia cards, that is not an indication that Steam Machines are Nvidia-only. In 2014, there will be Steam Machines commercially available with graphics hardware made by AMD, Nvidia, and Intel. Valve has worked closely together with all three of these companies on optimizing their hardware for SteamOS, and will continue to do so into the foreseeable future.”
Quellen:
Links zum Thema:
- AMD verrät etwas zur Mantle‑, TrueAudio- und Steambox-Strategie ()
- Mantle halboffen für andere Hersteller, auch auf den Konsolen vertreten, zukünftiger Zeitvorteil bei Spielveröffentlichungen? ()
- AMD mit eigener Programmierschnittstelle auf den Spuren von 3DFX: Das Ende von DirectX? ()
- Nvidia kooperiert mit Steam für eigene Spielhardware auf Linuxbasis ()