Lieferprobleme bei Intel-Prozessoren sollen sich wieder verschärfen

Nach einem Bericht von Digitimes Research sollen sich Intels Lieferprobleme im zweiten Quartal (April bis Juni) besonders bei den Einstiegsprozessoren für Chrome-und Notebooks noch einmal deutlich verschärfen. Grund dafür sind anhaltende Probleme bei Intels 10-nm-Fertigung, sowie die von Intel gesetzt Priorität für 14-nm Server- und Highend-Desktopprozessoren.
Der im Januar ernannte Intel-CEO Bob Swan hat vor kurzem Besserungen ab Ende des zweiten Quartals versprochen, nachdem die Lieferengpässe seit August letzten Jahres anhalten und er noch im September 2018 in einem offenen Brief Stellung zu den Problemen bezogen hatte.
With demand for Chromebooks to pick up and brand vendors to begin mass shipping their new models all using processors that are in tight supply, Intel CPUs’ supply gap is expected to grow 1–2pp sequentially in the second quarter of 2019, with the overall shipments unlikely to see much growth.
Dem Bericht zufolge soll bei fast allen Herstellern eine Unterversorgung bei den Prozessoren von zumindest zwei bis drei Prozent aktuell sein, bei einigen kann diese aber auch sogar 5 Prozent oder mehr betragen. Als unmittelbare Folge davon erwartet Digitimes einen Marktanteil von AMD bei den Notebooks von 18 Prozent im zweiten Quartal 2019. Im Vergleich dazu hatte dieser 15,8 Prozent im ersten Quartal 2019 und lediglich 9,8 Prozent im ersten Quartal 2018 betragen. Damit hätte sich der Marktanteil innerhalb von fünf Quartal — also eineinviertel Jahren — nahezu verdoppelt.
Laut Digitimes soll sich aber auch die aktuelle Situation besonders bei Core i5 Desktop-Prozessoren wieder verschlechtern und tatsächlich haben diese im Vergleich zum Januar, als sich die Situation bei den Strassenpreisen im deutschen Onlinehandel bereits merklich entspannt hatte, beim Verkaufspreis durchgehend — zwischen zwei und neun Prozent — angezogen. Bei den Core i7 gibt es sogar noch den Sonderfall des Core i7-8086K, der momentan sogar teurer als im September ist. Mit dem Core i3-8350K und dem Core i7-8700 haben allerdings zwei Prozessoren aus unserem Vergleich fast schon wieder die “normalen” Preise aus dem August 2018 erreicht. Und bei den Core i7-8700, Core i7-8700K und Core i3-8350K setzt sich der Trend der sinkenden Preise immerhin auch im März fort.
Liste Intel | 28. Aug | 29. Sep | +/- Aug 18 |
14. Jan | +/- Sep 18 |
12. März | +/- Aug 18 |
+/- Sep 18 |
+/- Jan 19 |
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Core i7-8086K | 425$ | 415 € | 469 € | 13% | 480 € | 2% | 509 € | 23 % | 9 % | 6,04 % |
Core i7-8700K | 359$ | 330 € | 458 € | 39% | 421 € | -8% | 409 € | 24 % | -11 % | -2,85 % |
Core i7-8700 | 303$ | 300 € | 429 € | 43% | 326 € | -24% | 311 € | 4 % | -28 % | -4,60 % |
Core i5-8600K | 257$ | 234 € | 309 € | 32% | 260 € | -16% | 269 € | 15 % | -13 % | 3,46 % |
Core i5-8600 | 213$ | 214 € | 295 € | 38% | 259 € | -12% | 265 € | 24 % | -10 % | 2,32 % |
Core i5-8500 | 192$ | 194 € | 289 € | 49% | 223 € | -23% | 244 € | 26 % | -16 % | 9,42 % |
Core i5-8400 | 182$ | 176 € | 279 € | 59% | 190 € | -32% | 198 € | 13 % | -29 % | 4,21 % |
Core i3-8350K | 168$ | 159 € | 186 € | 17% | 175 € | — 6% | 162 € | 2 % | -13 % | -7,43 % |
Core i3-8300 | 138$ | 135 € | 170 € | 26% | 149 € | -12% | 154 € | 14 % | -9 % | 3,36 % |
Core i3-8100 | 117$ | 108 € | 168 € | 56% | 120 € | -29% | 123 € | 14 % | -27 % | 2,50 % |
Datenbasis Intelpreisliste vom 7.1.2019, Artikel 3DCenter vom 30.9.2018, Preise geizhals.at/de vom 14.01.2019 und 12.03.2019 |
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