AMD APUs im Wandel der Zeit: Llano | A8-3870K

Artikel-Index:

Fazit

Der Llano wur­de mit Fan­fa­ren und Trom­pe­ten ange­kün­digt. AMD woll­te ein neu­es Pro­zes­sor­zeit­al­ter ein­läu­ten. Dank Open­CL soll­ten klas­si­sche CPU-Auf­ga­ben auf die GPU aus­ge­la­gert wer­den. Die theo­re­ti­sche Rechen­leis­tung der Shader war im Ver­gleich zur CPU enorm. Das Design krank­te aber an der VLIW-Archi­tek­tur der GPU, deren Ein­hei­ten nicht gut aus­ge­las­tet wer­den konn­te mit linea­rem Code. Das wür­de erst AMDs nächs­te APU mit GCN-Gra­fik bes­ser machen. Heu­te wis­sen wir, dass auch das nichts half um die Ent­wick­ler zum auf­wän­di­ge­ren Open­CL-Pro­gram­mie­ren zu bewe­gen. Heu­te gibt es zwar eini­ge Soft­ware, die die Gra­fik­ein­heit aktiv nutzt, die Anwen­dun­gen aus dem Bereich Office, Gra­fik­de­sign und Video­schnitt setzt die GPU aber haupt­säch­lich für Ren­de­ring oder Video­be­schleu­ni­gung ein, nicht um die CPU von klas­si­schem x86-Code zu erleichtern.

Ansons­ten stellt die CPU die letz­te Inkar­na­ti­on der Stars-Archi­tek­tur dar, deren Wur­zeln bis zurück zum berühm­ten AMD K7 gehen. Trotz feh­len­dem L3-Cache muss­te er sich nicht vor takt­glei­chen Phe­nom-II-Pro­zes­so­ren ver­ste­cken. Es wäre wohl auch noch mehr drin­nen gewe­sen, die neue IDIV-Ein­heit muss­te AMD wegen eines Feh­lers per BIOS deak­ti­vie­ren. Lei­der ermög­lich­te der 32-nm-Fer­ti­gungs­pro­zess nicht die sel­ben Takt­ra­ten, die AMD zuvor in 45 nm erreich­te. Im Ver­gleich sank die Leis­tungs­auf­nah­me nicht so stark wie erwar­tet, was auch den hohen Span­nun­gen geschul­det war. Damit konn­te sich die APU auch im mobi­len Sek­tor nicht wirk­lich durch­set­zen und muss­te zu die­ser Zeit auch gegen die zwei­te Core-i-Gene­ra­ti­on namens San­dy Bridge von Intel antre­ten. Hier gewann man zwar in Sachen GPU bei wei­tem, konn­te aber in Sachen Effi­zi­enz und CPU-Rechen­leis­tung nicht mithalten.

Gegen den klei­nen Bra­zos-Bru­der sieht der Llano hin­ge­gen über­mäch­tig aus und der Pro­zes­sor reicht auch heu­te noch für Büro­ar­bei­ten und klei­ne­re Spie­le, sofern man kei­ne hohen Ansprü­che stellt. Tech­no­lo­gisch war die APU für AMD ein Mei­len­stein. Die tie­fe Inte­gra­ti­on der GPU wird noch heu­te umge­setzt. Damit kann die IGP ohne Umwe­ge auf den Sys­tem­spei­cher zugrei­fen. Dass AMD heu­te wie­der eini­ge Tei­le aus­glie­dert (Chip­let-Design), steht auf einem ande­ren Blatt. Die APUs wer­den aktu­el­len Ana­ly­sen zufol­ge auch 9 Jah­re spä­ter mono­li­thisch gefer­tigt und zuletzt blieb bis heu­te sogar die CPU-Kern­zahl bei die­ser Chip-Spe­zi­es kon­stant bei vier.

The big Iron” hat­te für AMD aber noch ein Nach­spiel: zu spät und nicht so erfolg­reich wie ver­spro­chen argu­men­tier­ten Aktio­nä­re, mit denen sich AMD erst 2017 mit einem mil­lio­nen­schwe­ren Ver­gleich einig­te.