AMD APUs im Wandel der Zeit: Llano | A8-3870K
Llano
Anders als Bobcat setzte Llano auf Bewährtes. Die Architektur der CPU-Kerne setzte auf das K10.5‑Design, das vorher auch im Phenom II und Athlon II verwendet wurde. Die AMD-Eigene Bezeichung war jedoch 12h. Die Architektur wurde allerdings angepasst. AMD brach mit dem Codename Llano mit den bisherigen “Stars”-Bezeichnungen, die auf Sternbildern basierte (Deneb, Calysto, Propus, Agena, etc.). Der einzelne CPU-Kern hatte sogar einen eigenen Codenamen, Husky, und die Plattform ebenfalls wie Bobcat einen Tiernamen: Lynx. Die GPU basiert wie auch beim Brazos auf der VLIW4-Architektur und hört auf den Namen BeaverCreek, verfügte aber mit 400 über fünfmal so viel Shader wie der kleine Bruder. Zielmarkt waren vor allem Notebook, was man auch an den Veränderungen des CPU-Parts sieht, beispielsweise das verbesserte Power-Management, das Powergating ganzer CPU-Kerne erlaubte.
Durch einige Anpassungen der prinzipiell noch auf dem K7 basierenden Architektur, wie etwa größerem L2-Cache, verbessertem Prefetcher und größeren load/store-Buffer sollten 6% höhere IPC erzielt werden. Die war auch nötig, denn im Gegensatz zu den vorangegangenen 4‑Kern-Prozessoren (abgesehen von Propus) konnten diese auf einen L3-Cache zugreifen, der fehlte dem Neuling allerdings. Vom ursprünglichen Server-Chip Thuban erbte die APU das Turboverhalten.
Für Notebooks bot man Chips mit 35 und 45 W TDP und wollte Intels IGP um den Faktor 3 toppen. Zumindest das ist AMD gelungen und konnte einen guten Vorspruch bis heute für sich behalten. AMD ging sogar davon aus, dass man eine bessere Akkulaufzeit als die Konkurrenz bieten würde. Das konnte allerdings nicht eindeutig geklärt werden, da es quasi kaum direkt vergleichbare Notebooks gab. Für den Desktop lieferte AMD 65 und 100 W APUs, die wir 2011 auch direkt testeten.