Gerücht: AMD Vermeer gleich als Ryzen 5000 und mit neuen Features?
Man merkt, dass der Marktstart der neuen Zen-3-Architektur in Form des Desktop-Prozessors mit Codenamen Vermeer näher rückt, denn die vermeintlichen Leaks und Gerüchte sprießen in kürzeren Abständen.
Igor hat auf seiner Webseite eigene Quellen genannt und eine OPN 100–000000059-52_48/35_Y in den Raum geworfen, die derzeit anscheinend Spuren hinterlässt. In unserer eigenen OPN-Liste im Forum ist die eigentliche Nummer bereits enthalten. Neu hingegen ist, dass die jüngste Bezeichnung des Engineering-Samples Rückschlüsse auf weitere Daten zulässt, denn die 48 soll mit 4,8 GHz den Turbo- und die 35 den Basistakt in Höhe von 3,5 GHz angeben, was für einen 16-Kern-Prozessor, der die TDP-Limits des Sockel AM4 nicht reißen darf, ordentlich wäre. Unsere eigene Liste nennt hier 4,6 GHz und 3,7 GHz als mögliche Eckdaten. Allerdings dürften die genauen Taktraten sowieso noch nicht final sein.
Um diese hohen Taktfrequenzen zu erreichen, könnte eine Verfeinerung der VCore-Steuerung notwendig sein. Igor hat in den Release-Notes eines AGESA ComboAM4v2PI interessante Entdeckungen gemacht: dort ist die Rede von “per core voltage adjustment”, also der Möglichkeit, die Spannung separat für jeden Kern zu steuern und damit insbesondere im Teillastbereich noch mehr Spielraum für den Boost einzelner Kerne herauszuholen. Intel praktiziert dies seit der 10. Core-Generation ebenso, um das letzte aus ihrem betagten 14-nm-Herstellungsverfahren herauszuquetschen. Auch “per port TXCLK gating” und “Add NVME RT d3 support” sollen die Release-Notes der Firmware enthalten.
Ein anderes Gerücht wurde im Chiphell-Forum gestreut. Demnach soll Vermeer nicht als Ryzen 4000 auf den Markt kommen, sondern als Ryzen 5000. Das würde ein seit 3 Jahren bestehendes Ärgernis aus der Welt schaffen, das schon für viel Verwirrung in den Foren gesorgt hat. Im Jahr 2017 hatte AMD die ersten Ryzen-CPU auf Basis von Zen 1 unter dem Markennamen Ryzen 1000 auf den Markt gebracht. Die ebenfalls auf Zen 1 basierende APU, also die Variante mit integrierter Grafikeinheit, brachte AMD unter dem Markennamen Ryzen 2000(G/U/H) auf den Markt, obwohl unter der Haube die selbe CPU-Technik steckte. Die nächsten CPUs auf Basis von Zen+ bekamen jedoch auch den Markennamen Ryzen 2000, wohingegen die Zen+ APUs Ryzen 3000(G/U/H) genannt wurden. Dasselbe Spiel wieder ein Jahr später. Die CPUs auf Basis der neuen Zen-2-Architektur firmieren unter dem Label Ryzen 3000, wohingegen die Zen-2-APUs bereits seit Monaten als Ryzen 4000(G/U/H) im Einsatz sind.
Würde AMD diesem Schema treu bleiben, müsste die demnächst anstehende Zen-3-CPU “Vermeer” als Ryzen 4000 auf den Markt kommen. AMD könnte das Verwirrspiel allerdings in der Tat beenden, wenn Vermeer den Namen Ryzen 5000 erhalten würde und die Zen-3-APUs später dann Ryzen 5000(G/U/H) heißen würden. Dann würde man erstmals bereits anhand der Modellbezeichnung erkennen können, welche Technik tatsächlich unter dem Heatspreader steckt.
Links zum Thema:
- AGESA Combo-AM4v2PI 1.0.0.2 und Combo-AM4 1.0.0.6 schließen Sicherheitslücke bei AMD-APUs ()
- AMD dementiert Verschiebung von Zen 3 “Vermeer” ins Jahr 2021 ()
- AGESA Combo-AM4v2PI 1.0.0.2 und Combo-AM4 1.0.0.6 aufgetaucht ()
- AMD bestätigt sowohl Zen 3 als auch RDNA 2 in 7 nm ()
- Eckdaten von Zen 3 Vermeer-Engineering-Samples durchgesickert ()
- AMD nennt Verbesserungen von AGESA 1.0.0.5 ()