ASUS nun auch mit Ryzen 5000 Beta-BIOS für X470/B450-Mainboards

Bisher war für den Betrieb der neuen Ryzen-5000-Prozessoren der Familie “Vermeer” ein Mainboard mit 500er Chipsatz notwendig, also X570, B550 oder A520. AMD hatte angekündigt, den Board-Partnern bis Januar 2021 AGESA-Versionen für die älteren Platinen zur Verfügung zu stellen, um auch die “alten” Mainboards mit X470- und B450-Chipsatz Vermeer-tauglich machen zu können. Inoffiziell geht sowieso wesentlich mehr: einige Tüftler haben bereits A320-Mainboards mit Vermeer-BIOS geimpft und damit starten können.
Ende Oktober war bereits Gigabyte mit ersten Beta-BIOS-Versionen für seine B450-Boards vorgeprescht, hatte diese aber nach kurzer wieder kommentarlos wieder zurückgezogen. Inzwischen sind sie wieder online. Vor einigen Tagen hat ASRock seine B450-Platinen mit einem Vermeer-kompatiblen BIOS versorgt – interessanterweise ohne expliziten Zusatz “Beta – und heute nun kommt ASUS mit deutlich als Beta gekennzeichneten Versionen heraus. Hier am Beispiel des ASUS Prime B450M‑A:
Version 2406 Beta Version 2020/11/24 10.36 MBytes
PRIME B450M‑A BIOS 2406
1. Update AMD AM4 AGESA V2 PI 1.1.8.0 for new CPU support
2. It’s highly recommended not to update this beta BIOS when using AMD AM4 Socket for AMD Ryzen™ 3000 Series/ 2000 Series/ 1000 Series/ A‑Series Desktop Processors.
3. This beta BIOS can’t be reversed.
Da sind gleich ein paar interessante Informationen enthalten. Zum einen basiert das BIOS schon auf der AGESA-Version Combo V2 1.1.8.0 und nicht auf der 1.1.0.0, mit denen die Redaktionen die Reviews zum Ryzen 5000 auf ihren X570-/B550-Mainboards angefertigt haben.
Desweiteren sagt ASUS, dass sie den Einsatz dieser BIOS-Version nicht empfehlen, wenn ein Ryzen 3000 (Zen 2) oder Ryzen 2000/1000 (Zen) oder gar ein A‑Serie-Prozessor (Bristol Ridge) zum Einsatz kommt. Andererseits bedeutet “nicht empfehlen”, dass der Support für diese Prozessoren nach wie vor enthalten ist. Das Argument AMDs, warum die alten Mainboards keinen Support für Ryzen 5000 erhalten sollten, war ja, dass die Kapazität des BIOS-Chips zu klein sei. Das ist nun offenbar nicht so.
Und der dritte Punkt: dieses BIOS-Update kann nicht rückgängig gemacht werden! Einmal geflasht, ist es nicht möglich, im Falle von Problemen wieder auf eine ältere BIOS-Version zu wechseln. Daher kann das aktuell wirklich nur experimentierfreudigen Zeitgenossen empfohlen werden, die schnellstmöglich auf einen Ryzen 5000 wechseln möchten (sofern sie denn einen ergattern können).
Die neuen BIOS-Versionen gibt’s wie üblich in der ASUS-Sektion unserer Mainboard-Datenbank sobald weitere erscheinen. Zum Zeitpunkt dieser Meldung sind es wohl nur ASUS Prime B450M‑A und ASUS ROG Strix X470‑F Gaming, die als Testballoon herhalten müssen/dürfen.
Links zum Thema:
- ASRock prescht mit BIOS-Support für Vermeer auf B450-Boards vor ()
- AMD Zen 3 Architektur im Detail ()
- AMD Smart Access Memory benötigt Mainboard mit 500er-Chipsatz und AGESA Combo-AM4v2Pi 1.1.0.0 ()
- AGESA Combo-AM4v2PI 1.1.0.0 mit offiziellem Vermeer-Support und “PBO Fmax Enhancer” bei Asus ()
- Gerücht: AMD Vermeer gleich als Ryzen 5000 und mit neuen Features? ()
- AGESA Combo-AM4v2PI 1.0.0.2 und Combo-AM4 1.0.0.6 schließen Sicherheitslücke bei AMD-APUs ()
- AGESA Combo-AM4v2PI 1.0.0.2 und Combo-AM4 1.0.0.6 aufgetaucht ()