Werfen wir zunächst einen Blick auf den Aufbau unseres heutigen Testkandidaten.
Das Mainboard ist in einer dezenten, dunklen Farbkombination mit orangenen Akzenten an der Heatpipe-Konstruktion gehalten. Die farbliche Gestaltung hat mit der Funktion natürlich nichts zu tun, die Optik weiß aber dennoch zu gefallen.
Mit 263 Millimetern Breite ist das Mainboard übrigens breiter als das beim ATX-Standard normalerweise der Fall ist. Üblich sind 244 Millimeter. Dennoch ordnet Gigabyte das Mainboard zum ATX-Standard ein. Hier ist also Vorsicht geboten, da es in einigen Gehäusen knapp werden könnte.
In der rechten oberen Ecke verbaut Gigabyte die Speicherslots. Für den Dual-Channel-Betrieb müssen entweder die Slots eins und drei oder die Slots zwei und vier oder alle Slots belegt werden. Rechts neben den Speichersteckplätzen befindet sich einer von insgesamt vier Lüfteranschlüssen (PWR_FAN, nicht regelbar), direkt darunter der ATX-Anschluss und darunter wiederum jeweils ein Taster für Power On, Reset und CMOS Clear. Der Button für CMOS Clear ist zusätzlich mit einer kleinen Plastikkappe bedeckt, die zum Drücken erst entfernt werden muss. Somit ist sichergestellt, dass das BIOS nicht aus Versehen zurückgesetzt wird.
Am oberen Ende der Speichersteckplätze ist zudem der Lüfteranschluss für den Prozessorlüfter zu sehen. Dieser lässt sich, obwohl vierpolig ausgeführt, auch unter Verwendung von dreipoligen Lüftern problemlos regeln.
Der obere Teil der Heatpipe-Konstruktion bedeckt die Spannungswandler des Mainboards. Allerdings sieht die Konstruktion wuchtiger aus, als sie letztendlich ist. Denn direkt auf den Mosfets ist sie nur etwa so breit wie die Spannungswandler selbst, erst weiter oben wird sie dank Kühlfinnen breiter. Insgesamt konnten wir keinerlei Probleme beim Betrieb unseres CPU-Kühlers von Noctua feststellen.
Laut ATX-Spezifikation sind bis zu sieben Erweiterungsslots möglich. Gigabyte verbaut diese sieben Slots, wobei lediglich ein einziger PCI-Steckplatz zum Einsatz kommt. Die restlichen sechs Steckplätze entsprechen physisch der PCIe-x16-Spezifikation. Allerdings sind diese Steckplätze elektrisch unterschiedlich beschaltet.
Wer zwei Grafikkarten einsetzt, der sollte diese in den oberen sowie den zweiten x16-Slot von unten einsetzen. Dadurch werden beide Beschleuniger mit vollen 16 PCIe-Lanes betrieben. Der unterste Steckplatz sowie der dritte von oben teilen sich die PCIe-Lanes jeweils mit den voll beschalteten x16-Slots. Dadurch sind Multi-GPU-Konfigurationen mit x16/x16, x16/x8/x8 oder x8/x8/x8/x8 möglich.
Auf der Rückseite des Mainboards sieht man anhand der unterschiedlichen Anzahl an Lötkontakten die verschiedene Beschaltung der Steckplätze. Der zweite und der vierte Steckplatz von oben sind jeweils mit vier Lanes beschaltet.
In der rechten unteren Ecke unserer Platine befindet sich die Southbridge SB950, welche durch einen flachen Kühlkörper bedeckt wird. Der Kühler ist sehr flach gehalten, sodass es zu keinerlei Kompatibilitätsproblemen mit langen Zusatzkarten kommen sollte. Rechts neben dem Kühlkörper sind zwei kleine Speicherchips zu sehen. Dabei handelt es sich um die beiden BIOS-Bausteine. Sie sind fest verlötet, ein Austausch ist also nicht ohne Lötkolben möglich. Dank des Dual-BIOS wird die Wahrscheinlichkeit eines Defekts aufgrund eines fehlgeschlagenen Flash-Vorgangs jedoch minimiert.
Direkt unter den Chips residiert die BIOS-Batterie. Links daneben finden wir den I/O‑Chip von ITE sowie einen von insgesamt zwei USB‑3.0‑Controllern von EtronTech (EJ168).
Hier noch ein seitlicher Blick auf den oberen Teil der Heatpipe-Konstruktion. Auch hier wirkt die Kühlung wuchtiger als sie letztendlich ausfällt.