Wenden wir uns nun dem BIOS unseres Probanden zu. Anders als bei uns üblich kam für dieses Review eine BIOS-Version im Beta-Stadium zum Einsatz. Dies hatte zwei Gründe. Erstens war das bis dato neueste offizielle BIOS noch aus dem Jahr 2011 (und hat einige der Verbesserungen für AMDs FX-Prozessoren im AGESA-Code wahrscheinlich noch nicht implementiert) und zweitens scheint Gigabyte erst seit den letzten Beta-BIOS-Versionen neue AHCI-Versionen ins BIOS zu implementieren. Wir haben den kompletten Testparcours mit dem Beta-BIOS absolviert und konnten keinerlei Probleme feststellen. Zudem wurde einige Tage nach dem Beginn unserer Tests das neue, finale BIOSF8 veröffentlicht. Wir nahmen zuerst an, dass die finale Version F8 der Beta-Version F8m entspricht. Bei einem genauen Blick mittels CBROM zeigte sich aber, dass BIOSF8 wieder eine ältere AHCI-Version verwendet als das letzte Beta-BIOS. Damit wir mit unseren Tests nicht von vorn beginnen mussten, haben wir es beim BIOS F8m belassen. Wir gehen nämlich davon aus, dass mit kommenden BIOS-Updates auch final neue AHCI-Versionen Einzug halten. Der Kunde sitzt derzeit also zwischen zwei Stühlen: Entweder rundum aktuell aber mit Beta-Status, oder aber in Sachen AHCI veraltet, dafür aber mit offizieller Unterstützung. Hier muss Gigabyte handeln!
Überraschung. Gigabyte setzt beim 990FXA-UD7 auf ein klassisches Award BIOS. Die nicht ganz unumstrittene UEFI-Umsetzung kommt hier nicht zum Einsatz. Die Maus ist abgemeldet, es muss klassisch mit der Tastatur gearbeitet werden. Übrigens behält es Gigabyte auch beim Flaggschiff bei, dass der User erst die volle Kontrolle über alle BIOS-Optionen erhält, wenn er im Eingangsbildschirm die Tastenkombination STRG + F1 betätigt. Denn erst dann werden alle Optionen eingeblendet, die vorhanden sind.
Gleich das erste Menü, “MB Intelligent Tweaker(M.I.T.)”, ist die Anlaufstelle für alles rund um Takte und Spannungen. Der Bildschirm ist dabei quasi zweigeteilt. Im oberen Teil werden die Einstellungen zu den Taktraten vorgenommen, im unteren Bereich können die Betriebsspannungen angepasst werden.
Gleichzeitig werden die aktuellen Taktraten angezeigt. Interessant daran: Gigabyte geht sehr konservativ beim Speichertakt zu Werke. Denn obwohl ein AMDFX bei Vollbestückung für DDR3-1600 spezifiziert ist, setzt Gigabyte als Werkseinstellung nur DDR3-1333. Dies mag aus Sicht der Kompatibilität von Vorteil sein, der unbedarfte User verschenkt dadurch jedoch ein wenig Leistung.
Stattet man dem Untermenü “DRAM Configuration” einen Besuch ab, so taucht man ganz tief in die Welt des Arbeitsspeichers ab. Eine komplette Bildschirmseite wird mit verschiedenen Speichertimings gefüllt. Um diese zu verändern, muss zuerst die Option “DDR3 Timing Items” von AUTO auf MANUAL gesetzt werden. Erst dann ist der Weg zu den Timings frei. Aber: In diesem Fall müssen alle Timings manuell gesetzt werden. Dabei helfen die rechts angezeigten Werte im SPD beziehungsweise die Standardeinstellungen von Gigabyte, ganz ohne ist dies jedoch nicht.
Scrollt man im Untermenü weiter nach unten, so erblickt man eine weitere Bildschirmseite an Optionen, dieses Mal gefüllt mit Einstellungen rund um die Signalstärken. Für den Alltagsbetrieb muss hier nicht eingegriffen werden. Lediglich Extremübertakter bzw. solche Nutzer, die das absolut letzte Megabyte Durchsatz aus ihrem RAM herausholen wollen, können hier einen Blick riskieren.
Hier sehen wir die verschiedenen Spannungen, welche in recht üppigen Bandbreiten angepasst werden können. Auch hier muss zuerst eine “globale” Option verändert werden, um an die einzelnen Spannungsoptionen zu gelangen. Wird “System Voltage Control” von AUTO auf MANUAL gesetzt, so sind die weiteren Werte verfügbar. Die Prozessorspannung sowie die Spannung der integrierten Northbridge lassen sich jeweils um bis zu 0,6 Volt nach oben und nach unten verändern (ausgehend von der Werksspannung der verwendeten CPU). Die Speicherspannung kann zwischen 1,025 und 2,135 Volt eingestellt werden. Ausreichend Gelegenheiten also, um sein System auf möglichst gute Energieeffizienz zu trimmen.
Dem geübten Übertakter-Auge wird eine fehlende Option auffallen: LoadLine-Calibration. Gigabyte stellt keine Optionen zur Verfügung, um die Spannungskurve unter Last zu beeinflussen. Angeblich sollen entsprechende Optionen bei neueren Mainboard-Revisionen existieren, mangels einer Revision höher 1.0 können wir dies aber nicht nachprüfen.
Im Untermenü “Standard CMOS Features” können Datum und Uhrzeit verändert werden und gleichzeitig werden die angeschlossenen SATA-Geräte angezeigt. Hier heißt alles IDE, was angeschlossen ist.