AMD Opteron 6300 “Abu-Dhabi” gehen an den Start
Nachdem AMD im Zuge des Analyst Day 2012 seine ursprüngliche Roadmap einkassieren musste, die für 2012 Opterons mit bis zu 20 Integer-Kernen vorsah, stand relativ schnell fest, dass es lediglich eine Evolution anstelle einer Revolution geben würden. Denn mit den heute vorgestellten Opteron 6300 ändert sich nichts am Unterbau, sodass die OEM-Partner weiterhin ihre fertig validierten Plattformen für den Sockel G34 nutzen können. In den meisten Fällen ist lediglich ein BIOS-Update notwendig, damit die “Abu-Dhabi”-Opterons mit Piledriver-Kernen (“Orochi Rev C”) verbaut werden können. Dies bedeutet aber eben auch, dass aktuelle Funktionen wie PCI Express 3.0 oder SATA 6Gb/s weiterhin nicht unterstützt werden.
Mit leicht höheren Taktraten und einer etwas verbesserten Rechenleistung pro Takt will AMD in bestimmten Benchmarks eine um 7 bis 40 % höhere Performance erreichen. Hierbei wird insbesondere der SPECpower-ssj2008 hervorgehoben, indem eine 40 % höhere Energieeffizienz erreicht worden sein soll. Zudem will der kleinere x86-Riese zur heutigen Vorstellung neue Rekordwerte für den Java-Server-Benchmark SPECjbb2005 veröffentlichen. Darüber hinaus sollen die neuen Opterons durch ihren niedrigen Preis punkten, der im Zeitalter der Mega-Rechenzentren für Cloud-Dienste und Soziale-Netzwerke immer wichtiger wird. Was nicht zuletzt zur Ankündigung von ARM-basierten Opterons geführt hat.
Der Vergleich mit den derzeit verfügbaren Opteron 6200 zeigt, dass die Taktraten lediglich um 100 oder 200 MHz höher liegen, wie wir es bereits im Mai gemeldet hatten. Speziell bei den Modellen mit 16 Integer-Kernen bzw. 8 Modulen liegen die Taktfrequenzen durchgängig um 100 MHz höher. Einzige Ausnahme stellt dabei das auf besonders hohe Effizienz getrimmte Modell Opteron 6366 HE dar, welches gegenüber dem direkten Vorgänger um 200 MHz zulegen kann. Die neuen “Abu-Dhabi”-Opterons mit zwölf oder acht Integer-Kernen können ebenfalls um 200 MHz höhere Taktfrequenzen vorweisen.
Modell | TDP | CPU-Kerne (Kerne / Module) |
Basis- Taktfrequenz |
Turbo (Alle Kerne / Maximum) |
North Bridge | L3-Cache | Preis |
Opteron 6386 SE | 140 Watt | 16 / 8 | 2,8 GHz | 3,2 / 3,5 GHz | 2 GHz | 2x 8 MiB | $1,392 |
Opteron 6380 | 115 Watt | 16 / 8 | 2,5 GHz | 2,8 / 3,4 GHz | 2 GHz | 2x 8 MiB | $1,088 |
Opteron 6378 | 115 Watt | 16 / 8 | 2,4 GHz | 2,7 / 3,3 GHz | 2 GHz | 2x 8 MiB | $867 |
Opteron 6376 | 115 Watt | 16 / 8 | 2,3 GHz | 2,6 / 3,2 GHz | 2 GHz | 2x 8 MiB | $703 |
Opteron 6366 HE | 85 Watt | 16 / 8 | 1,8 GHz | 2,3 / 3,1 GHz | 1,8 GHz | 2x 8 MiB | $575 |
Opteron 6348 | 115 Watt | 12 / 6 | 2,8 GHz | 3,1 / 3,4 GHz | 2 GHz | 2x 8 MiB | $575 |
Opteron 6344 | 115 Watt | 12 / 6 | 2,6 GHz | 2,9 / 3,2 GHz | 2 GHz | 2x 8 MiB | $415 |
Opteron 6328 | 115 Watt | 8 / 4 | 3,2 GHz | 3,5 / 3,8 GHz | 2 GHz | 2x 8 MiB | $575 |
Opteron 6320 | 115 Watt | 8 / 4 | 2,8 GHz | 3,1 / 3,3 GHz | 2 GHz | 2x 8 MiB | $293 |
Opteron 6308 | 115 Watt | 4 / 2 | 3,5 GHz | - | 2 GHz | 2x 8 MiB | $501 |
Übersicht AMD Opteron 6300 “Abu Dhabi” für den Sockel G34
Laut AMD hat sich das Software-Ökosystem und insbesondere die verfügbaren Kompiler seit Einführung der ersten Opterons auf “Bulldozer”-Basis besser auf die neue Architektur eingestellt, bei der die beiden Integer-Kerne eines Moduls sich jeweils bestimmte Funktionseinheiten — wie beispielsweise die FPU mit zwei 128 bit breiten FMAC-Einheiten — teilen müssen.
Prinzipiell sollen die neuen Opteron 6300 bereits ab heute verfügbar sein, wann die OEM-Partner allerdings ihre Server-Angebote entsprechend anpassen konnte AMD nicht sagen. Zu den wichtigsten Partnern zählen weiterhin insbesondere HP und DELL. Zurückgezogen haben sich hingegen IBM und Acer, die zumindest auf den Folien von AMD nicht mehr genannt werden. Es bleibt abzuwarten, ob AMD mit diesem Portfolio den Marktanteil wirklich stabilisieren oder gar ausbauen kann.
Quelle: AMD
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