Xbox One S mit AMD-SoC in 16 nm FinFET von TSMC

Micro­soft hat heu­te den Schlei­er von sei­ner über­ar­bei­te­ten Xbox One S gezo­gen. Die neue Ver­si­on der Spie­le- und Mul­ti­me­dia-Kon­so­le kommt in einem 40 Pro­zent schlan­ke­ren Gehäu­se mit inte­grier­tem Netz­teil daher, einer 2 TB gro­ßen Fest­plat­te, einem “opti­mier­ten Con­trol­ler” sowie 4K Ultra-HD-Video- und HDR-Support.

Doch nicht nur die Optik wur­de ver­fei­nert, auch das von AMD ent­wi­ckel­te Semi-Cus­tom Sys­tem-on-Chip (SoC). Zwar bleibt sowohl die CPU-Archi­tek­tur (8 AMD Jagu­ar-Ker­ne @ 1,75 GHz), als auch die GPU-Archi­tek­tur (12 AMD GCN-CUs) erhal­ten, wenn­gleich letz­te­re in der S‑Version mini­mal höher getak­tet ist (914 MHz statt 853 MHz). Die gro­ße Über­ra­schung ist jedoch die Fer­ti­gung der APU. Wur­de das SoC für die Xbox One bis­her in 28 nm Struk­tu­ren bei Glo­bal­Found­ries pro­du­ziert, wird es für die Xbox One S in 16 nm Fin­FET-Tech­no­lo­gie bei TSMC in Tai­wan her­ge­stellt, wo auch NVI­DI­As Pas­cal vom Band läuft.

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Der Schwenk kommt über­ra­schend, da auch Glo­bal­Found­ries mit dem 14 nm Pro­zess der neu­en GPU-Gene­ra­ti­on Pola­ris einen moder­ne­ren Fer­ti­gungs­pro­zess im Sor­ti­ment hät­te. Aber ent­we­der kam der zu spät für die Xbox One S, oder AMD möch­te sich mög­lichst vie­le Optio­nen offen hal­ten, um nicht wie­der – wie so oft in der Ver­gan­gen­heit, z.B. Rade­on HD 5870 – bei der Markt­ein­füh­rung Opfer eines nicht fer­ti­gen Pro­zes­ses zu wer­den. Auch bei Sam­sung möch­te AMD künf­tig Gerüch­ten zufol­ge bestimm­te Pro­duk­te optio­nal fer­ti­gen las­sen. In jedem Fall ist es erstaun­lich, wie por­tier­bar so ein APU-Design zu sein scheint, ins­be­son­de­re ob der Grö­ße von 363 mm² (auf jetzt 240 mm²), der Kom­ple­xi­tät und der bei­den ver­schie­de­nen Com­pu­te-Unit-Typen (CPU und GPU) in einem Die. Ande­rer­seits hat AMD von Kabi­ni zu Bee­ma einen ähn­li­chen Fer­ti­ger­wech­sel bei gleich­blei­ben­der Archi­tek­tur schon ein­mal voll­zo­gen, wenn auch in die ande­re Rich­tung und mit einer erheb­lich klei­ne­ren Die-Fläche.

Ein ers­tes Review der Micro­soft Xbox One S gibt’s bei Eurogamer.net. Unter dem Strich ist die Xbox One S etwas schnel­ler (obwohl das gar nicht das Ziel war), deut­lich spar­sa­mer, aber lei­der auch etwas lauter.