AMD zeigt Embedded-Planung für 2014
Alle Jahre wieder zeigt Intel auf Ihrer Hausmesse IDF die neuesten Produkte. Genauso traditionell mietet sich AMD in der Nähe in ein Hotel ein und präsentiert seinerseits Neuigkeiten. Dieses Jahr durfte nun Arun Iyengar, AMDs Chef der Embedded-Sparte, die Chips für vollintegrierte Systeme wie beispielsweise Automaten oder Industrieanlagen anbietet, seinen 2014er-Plan zeigen. Meistens bekommen diese Chips wie so häufig neue Namen, um die Eigenständigkeit der Sparte zu unterstreichen. Jedoch versteckt sich hinter dem Namenstheater oft nur ein bereits bekannter Chip mit leicht angepassten Chipparametern (z. B. Spannung, Takt, TDP), so dass sich auch Rückschlüsse auf AMDs normales Chipangebot ziehen lassen. Schauen wir uns deshalb gleich die 2014er-Planung genau an:
Und nun wollen wir die einzelnen Chips aufschlüsseln:
High-Performance
Im Hochleistungssegment wird der “Trinity”-/“Richland”-Schwesterchip der R‑Serie 2014 also durch zwei CPUs namens “Bald Eagle” und “Hierofalcon” ersetzt. “Bald Eagle” dürfte dabei die Embedded-Version von “Kaveri” sein, schließlich verspricht AMD dort auch HSA und “Steamroller”-Kerne. Der zweite Vertreter in diesem Segment “Hierofalcon” ist ein ARM-SoC, also nicht Intel-x86-kompatibel. Dabei dürfte es sich um die Embedded-Version von “Seattle” handeln. Erstmals nennt AMD aber mehr Details. Der Chip wird demnach über bis zu acht ARM-Cortex-A57-Kerne basierend auf ARMs 64-Bit-Architektur ARMv8 verfügen, einen 10-Gbit/s‑Ethernet-Netzwerkanschluss haben sowie PCIe 3.0 unterstützen. Als Taktfrequenz werden 2 GHz erwartet, wobei die TDP 15–30 W – vermutlich in Bezug auf eine 4‑Kern- bzw. 8‑Kern-Konfiguration – beträgt. Interessanterweise nennt AMD beim verbauten zweikanaligen Speichercontroller (2x 64 Bit) sowohl DDR3 als auch DDR4, wobei die hardwareseitige Fehlerkorrektur ECC mit an Bord ist. Zusätzlich unterstützt der ARM-SoC noch Sicherheitsfunktionen über ARMs Trustzone-Teschnologie (wir berichteten) und mittels einer speziellen Kryptografieeinheit. Zieleinsatzgebiet für die ARM-Chips ist die Kommunikations- und Netzwerksparte. Erwartet wird das Kaveri-Derivat im ersten Halbjahr 2014, die ARM-Lösung im 2. Halbjahr.
Low-Power
Im Niedrigverbrauchssegment bekommt die G‑Serie ein Update in Form des “Steppe Eagle” SoCs. Dabei sollte es sich um ein Update der aktuellen “Kabini”-/“Temash”-APUs handeln, die je nach Schreibweise einmal unter “Beema” oder “Bima” im Netz herumgeistern. Offiziell sind diese noch nicht, da AMD noch keine Desktop-Roadmaps für 2014 gezeigt hat. Etwas kindisch, da sich jetzt jeder anhand der Embedded-Versionen seinen Reim auf die Desktop-Produktpalette machen kann. Aber gut – es soll uns nicht weiter stören. Was zeichnet den “Steppenadler” also aus? Im Vergleich zu “Kabini”/“Temash” nicht viel, anstatt der x86-“Jaguar”-Kerne werden verbesserte (“enhanced”) Kerne versprochen, die mit mehr als 2 GHz laufen sollen. Der Rest bleibt fast gleich: 28nm, 2–4 Kerne und Radeon-HD-8000-Grafik. Der TDP-Bereich ändert sich leicht von 6–25W auf 5–25W. HSA, was für Bima erwartet wird, findet keine Erwähnung. Der Chip wird ebenfalls für das erste Halbjahr 2014 angekündigt.
Eingebettete Grafikkarten
Zum Abschluss präsentierte AMD noch Grafikkarten mit Namen “Adelaar”. Darunter kann man sich spezielle Versionen der Notebookchips vorstellen, die besonders lange, nämlich 7 Jahre, verfügbar sein sollen. Die Eckpunkte sind 2 GiB GDDR5, GCN-Architektur sowie eine Speicherbandbreite von 72 GB/s, was eine 128-Bit-Anbindung bei 1125MHz vermuten lässt. Also technisch nichts Neues, aber selbstverständlich wichtig für das spezielle Segment.
Zum Abschluss gibt es wieder alle Präsentationsfolien in unserer Galerie zu sehen:
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