Gerüchte um Intel-Preissenkung, Beeinflussung der Ryzen-Tester, neue CPUs

Die Zeit bis zum Ryzen-Launch tickt her­un­ter. Wäh­rend wir wie alle ande­ren Hard­ware-Tes­ter momen­tan noch nicht viel ver­ra­ten dür­fen, kön­nen wir beob­ach­ten, was der­weil um uns her­um so alles pas­siert. Natür­lich dürf­te es auch Intel nicht ver­bor­gen geblie­ben sein, dass AMD mit Ryzen seit lan­gem mal wie­der ein hei­ßes Eisen im Feu­er haben könn­te, das AMD die Lage ver­setzt, Intel im image- und mar­gen­träch­ti­gen Enthu­si­as­ten-Sege­ment anzu­grei­fen. Schenkt man den Gerüch­ten Glau­ben, reagiert Intel bereits vor­ab an allen Fron­ten darauf.

Die nahe­lie­gends­te und natür­lichs­te Reak­ti­on dar­auf wäre eine Preis­sen­kung von­sei­ten Intels. WCCF­tech will eine sol­che aus­ge­macht haben. Zwar gibt es aktu­ell noch kei­ne aktua­li­sier­te Preis­lis­te von Intel, jedoch soll der Stra­ßen­preis der Intel-Pro­zes­so­ren bereits auf Ryzen reagie­ren. Hier­zu­lan­de ist davon bei den neu­en Intel-Pro­zes­so­ren noch wenig zu mer­ken. Aus­nah­me sind höchs­tens die gebrauch­ten Intel-Pro­zes­so­ren, die (mut­maß­lich) Ryzen-Inter­es­sen­ten der­zeit auf eBay zu ver­kau­fen ver­su­chen. So sind der­zeit auf­fäl­lig vie­le ehe­ma­li­ge Top­mo­del­le von Pri­vat im Ange­bot, wie etwa Intel Core i7-4790K oder i7-2600K, also jene, die auf einen bezahl­ba­ren, aber den­noch deut­lich schnel­le­ren Nach­fol­ger gewar­tet haben. WCCF­tech bezieht sich bei der Neu­wa­re aber auf eine Rabatt­ak­ti­on des Händ­lers Micro­cen­ter, der ver­schie­de­ne Intel-Pro­zes­so­ren teils deut­lich unter Markt­preis anbot, was sich auch auf die dor­ti­gen Preis­ver­gleichs­diens­te aus­wirk­te. In unse­rem Preis­ver­gleich, z.B. beim Core i7-7700K, ist aktu­ell noch nichts davon zu sehen:

Das zwei­te Gerücht bezieht sich dar­auf, dass Intel tech­nisch kon­tern möch­te. Für den Kaby-Lake-Nach­fol­ger Cof­fee Lake sind ja bereits seit eini­ger Zeit 6‑Kern-Vari­an­ten im Gespräch. Da das jedoch womög­lich nicht rei­chen könn­te, spe­ku­liert bitsandchips.it, dass Intel sei­nen Broad­well-E-Pro­zes­so­ren einen Nach­fol­ger auf Sky­la­ke-X-Basis mit bis zu 12 Ker­nen und 24 Threads schon zur Games­con zur Sei­te stel­len könn­te. Das wären immer­hin 50 % mehr Ker­ne, als AMD mit Ryzen geplant hat. Damit könn­te Intel wei­ter­hin ein “Obendrü­ber-Modell” zu Pre­mi­um­prei­sen anbie­ten – das aktu­el­le Broad­well-E-Top­mo­dell mit 10 Ker­nen kos­tet aktu­ell 1600 US-Dol­lar – da AMD hier kein Äqui­va­lent hat, und die 6- und 8‑Kerner dafür etwas näher an Ryzen her­an­füh­ren, um preis­lich kon­kur­renz­fä­hig zu bleiben.

Und das drit­te Gerücht wür­de an Intel aus den dunk­len Zei­ten des Pro­zes­sor-Kriegs aus der ers­ten Hälf­te der 2000er Jah­re erin­nern, an das Intel, das über eine Mil­li­ar­de Euro Stra­fe zah­len muss­te für Markt­ma­ni­pu­la­ti­on und unlau­te­ren Wett­be­werb. So hat TweakPC Indi­zi­en zusam­men­ge­tra­gen, die dar­auf hin­deu­ten, dass Intel ver­sucht, den Ryzen-Launch zu mani­pu­lie­ren. So soll ver­sucht wor­den sein, Hard­ware-Tes­ter im Vor­feld zu beein­flus­sen. So soll Intel Gui­de­lines her­aus­ge­ge­ben haben, wie die Ryzen-CPUs getes­tet wer­den sol­len und die Tes­ter soll­ten sich vor­ab bei Intel mel­den, ehe sie etwas ver­öf­fent­li­chen (“call us befo­re you wri­te”). Zudem sol­len Händ­ler auch wie­der spe­zi­el­le Rabat­te von Intel erhal­ten, wenn sie Ryzen nicht in ihr Sor­ti­ment auf­neh­men. Das alles käme uns doch äußerst bekannt vor, so es denn wahr sein sollte…