Eckdaten von Zen 3 Vermeer-Engineering-Samples durchgesickert

In der zweiten Jahreshälfte 2020 hat AMD die Markteinführung der neuen Desktop-Prozessoren mit Codenamen “Vermeer” auf der Roadmap stehen. Vermeer basiert auf der Zen-3-Architektur und wird unter dem Markennamen Ryzen 4000 laufen. Mittlerweile sind anscheinend Engineering-Samples mit A0-Stepping in Umlauf, denn die Leaks zu Vermeer nehmen zu. So hat Igor’s Lab ein paar der glaubhaftesten Leaks aus verschiedenen Quellen in einem Artikel zusammengetragen.
Besonders interessant sind die wohl aus einem BIOS extrahierten OPNs diverser Engineering-Samples, die Rückschlüsse auf die Anzahl der Kerne, der Threads und vor allem der Taktraten zulassen. So sind die A0-Samples offenbar in folgenden Konfigurationen in Umlauf:
Name: Vermeer (VMR)
Family: 19h
Models: 20h-2Fh
CPUID: 0xa20f00OPN 1: 100–000000063-07_46/40_N
OPN 2: 100–000000063-08_46/40_Y
OPN 3: 100–000000063-23_44/38_N
Revision: A0
Cores: 8
Threads: 16OPN 1: 100–000000059-14_46/37_Y
OPN 2: 100–000000059-15_46/37_N
Revision: A0
Cores: 16
Threads: 32
Die 4,0 GHz Basis- und 4,6 GHz Turbotakt beim Acht-Kern-Prozessor gelten natürlich nur für das Engineering-Sample. Die finalen Werte können sich davon unterscheiden. Es ist aber mit Sicherheit kein schlechtes Zeichen, dass schon die Engineering Samples höhere Taktraten aufweisen als die Endprodukte der Vorgänger-Generation.
Zudem hat AMD bereits vor einiger Zeit bekannt gegeben, dass Zen 3 eine neue Architektur werden wird. So soll etwa der interne CCX-Aufbau umgekrempelt werden, sodass die 8 Kerne eines Dies den vollständigen Last-Level-Cache unified nutzen können. Die Zweiteilung in 2x 16 MB (Zen 2) bzw. 2x 8 MB (Zen/Zen+) entfällt. 15 % IPC-Zuwachs sollen am Ende herauskommen. Laut Leaks sollen die OEMs, die bereits mit der CPU hantieren konnten, noch höhere Zuwächse in Aussicht gestellt haben. Wenn zusätzlich auch noch die Taktraten steigen, könnte am Ende ein ansehnliches Performance-Plus dabei herauskommen.
Einen Wehrmutstropfen gibt es allerdings auch: Vermeer soll wohl nicht mehr auf älteren Mainboards der Chipsatz-Serien 300 oder 400 lauffähig sein, auch wenn der Sockel AM4 beibehalten wird. Gerüchten zufolge soll soll das an geänderten Layout-Vorgaben liegen, die es so bei den alten Platinen noch nicht gab, weshalb ein zuverlässiger Betrieb nicht gewährleistet werden könnte. Natürlich ist zum aktuellen Zeitpunkt noch alles Spekulation und daher mit Vorsicht zu genießen.
Update (17:15 Uhr)
AMD rudert zurück: Zen 3 doch auch auf älteren Mainboards
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