AMD stellt Beema- und Mullins-APUs für preiswerte Notebooks sowie Tablets offiziell vor

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AMD stellt heu­te die neu­en APU-Seri­en “Bee­ma” und “Mul­lins” vor, wel­che die Nach­fol­ge von “Kabi­ni” bzw. “Temash” im Markt für preis­wer­te Note­books und Tablets antre­ten. Mit der 2014er-Gene­ra­ti­on soll in ers­ter Linie die Ener­gie­ef­fi­zi­enz deut­lich gestei­gert wor­den sein. Wie dies genau erreicht wur­de, ver­rät AMD aller­dings nicht. Als Eck­wer­te wer­den für die “Puma+”-Kerne gegen­über “Jagu­ar” 19 % gerin­ge­re Leck­strö­me bei glei­cher Span­nung und Betriebs­tem­pe­ra­tur genannt. Auf Sei­ten der inte­grier­ten GPU nennt der Kon­zern gar eine Reduk­ti­on um 38 %. Eine gewich­ti­ge Rol­le dürf­te der neue Fer­ti­gungs­pro­zess spie­len: “Bee­ma” und “Mul­lins” wer­den trotz ihrer engen Ver­wandt­schaft mit “Kabi­ni” und “Temash” zwar wei­ter­hin in 28-nm-Struk­tur­grö­ßen gefer­tigt, aller­dings nicht län­ger im Gate-Last-Ver­fah­ren bei TSMC, son­dern von Glo­bal­Found­ries. Dabei kommt laut AMD ein Gate-First-HKMG-Bulk-Pro­zess zum Ein­satz, der sich von jenem unter­schei­den soll, der für die gro­ße APU “Kaveri” zur Anwen­dung kommt. Die bewor­be­ne dop­pel­te Per­for­mance pro Watt ergibt sich dann aus höhe­ren Tur­bo-Takt­ra­ten und abge­senk­ter TDP.

Architekturänderungen

Die größ­te Ände­rung am SoC betrifft die Inte­gra­ti­on des Plat­form Secu­ri­ty Pro­ces­sor (PSP), über den sicher­heits­re­le­van­te Zugrif­fe und Daten­aus­tausch abge­wi­ckelt wer­den kön­nen. AMD ver­baut hier­zu einen ARM Cor­tex A5, über den “ARM Trust­Zo­ne” rea­li­siert wird. Vor­teil­haft an die­sem Ansatz ist, dass hier kein wei­te­rer Stan­dard erschaf­fen wird, son­dern auf einen schon weit ver­brei­te­ten zurück­ge­grif­fen wird, für den bereits ein Öko­sys­tem existiert.

Zudem wur­de das intel­li­gen­te Power-Manage­ment der APUs um eini­ge Knif­fe erwei­tert, was zu einer effi­zi­en­te­ren Nut­zung ins­be­son­de­re der Tur­bo­funk­tio­na­li­tät bei­tra­gen soll. Hier­zu wur­den die ent­spre­chen­den Algo­rith­men dahin­ge­hend erwei­tert, dass sie nicht län­ger nur die Chip­tem­pe­ra­tur selbst ein­be­zie­hen, son­dern auch die Tem­pe­ra­tur des Gerä­tes (z. B. in Berei­chen, mit denen der Nut­zer in Berüh­rung kommt) selbst. Hier­durch kann eine sehr viel höhe­re Tur­bo-Takt­fre­quenz rea­li­siert wer­den, die auch für eine län­ge­re Zeit­span­ne tat­säch­lich anliegt. Was von Intel schon län­ger prak­ti­ziert wird, ist künf­tig auch bei AMD die Power-Manage­ment-Stra­te­gie: Mög­lichst schnell mit hohem Takt die Auf­ga­ben abar­bei­ten und dar­auf­hin alle nicht län­ger benö­tig­ten Kom­po­nen­ten voll­stän­dig abschal­ten, um die Leis­tungs­auf­nah­me auf ein abso­lu­tes Mini­mum abzu­sen­ken. Eine Heu­ris­tik soll dabei dem Chip hel­fen, Workloads zu iden­ti­fi­zie­ren, die über einen län­ge­ren Zeit­raum eine gleich­mä­ßi­ge Last erzeu­gen. Hier kann die APU dann ent­spre­chend mit einer nied­ri­ge­ren, effi­zi­en­ten Takt­fre­quenz arbeiten.
Außer­dem ver­fü­gen die APUs über einen neu­en Low-Power-DDR-Modus. Bei einer Geschwin­dig­keit von DDR3-1333 soll hier­durch eine Absen­kung der Leis­tungs­auf­nah­me um 500 mW mög­lich sein.

Zudem bie­tet AMD einen Aus­blick auf wei­te­re Tech­no­lo­gien zur Stei­ge­rung der Ener­gie­ef­fi­zi­enz, die in kom­men­den Pro­duk­ten genutzt wer­den oder sich aktu­ell in der Ent­wick­lung befin­den. Dazu zäh­len bei­spiels­wei­se auch die in den Die inte­grier­ten Span­nungs­wand­ler, wel­che Intel mit Has­well zur Markt­rei­fe gebracht hat.

Beema”-APUs

Zum Start sind vier Model­le ver­füg­bar, von denen ledig­lich das Top­mo­dell über einen CPU-sei­ti­gen Tur­bo ver­fügt. Für die GPU nennt AMD nur die Tur­bo-Takt­fre­quenz, zeigt sich aber zuver­sicht­lich, dass die­se in typi­schen Anwen­dungs­fäl­len die­ser APUs die Leis­tungs­fä­hig­keit am ehes­ten wider­spie­geln. Ob dies aber auch für kon­kre­te Gerä­te­um­set­zun­gen gilt, dürf­te nicht zuletzt vom ver­bau­ten Kühl­sys­tem abhän­gen. Im Ver­gleich zu “Kabi­ni” ist die 25-W-TDP-Klas­se weggefallen.

Anhand der aktu­el­len “Lieb­lings­bench­marks” von AMD, PCMark 8, 3DMark 11 und Base­mark­CL, wer­den die “Beema”-APUs als direk­te Kon­kur­renz für “Bay Trail M” Cele­ron sowie Pen­ti­um und gar “Has­well U” Pen­ti­um eingeordnet.

Mullins”-APUs

Für die “Tablet”-APUs nennt AMD fort­an neben der TDP auch die in Mode gekom­me­ne soge­nann­te Sce­na­rio Design Power (SDP). Wie vor­ab ange­deu­tet sol­len die ver­hält­nis­mä­ßig hohen Tur­bo-Takt­fre­quen­zen der CPU-Ker­ne für ein flüs­si­ge­res Arbeits­ge­fühl sorgen.

Mul­lins” soll es mit “Bay Trail T” und “Has­well Y” aufnehmen.

AMD zeigt zudem eine mög­li­che Lösung für den Auf­bau eines Tablets mit “Mullins”-APU und zusätz­li­chem Chip, über den diver­se Sen­sor­in­for­ma­tio­nen erfasst wer­den können.

Wann genau mit der Ver­füg­bar­keit ers­ter Gerä­te auf Basis der neu­en APUs zu rech­nen sei, konn­te AMD nicht genau­er als “in ein bis drei Mona­ten” spe­zi­fi­zie­ren. Es sei­en aber bei­spiels­wei­se Gerä­te von Leno­vo zu erwarten.