AMD Catalyst 15.3.1 Beta bringt Unterstützung für FreeSync
Etwas mehr als 14 Monate nach der ersten öffentlichen Demonstration von FreeSync als Reaktion auf NVIDIAs G‑Sync auf der CES 2014 stellt AMD heute mit dem Catalyst 15.3.1 Beta die benötigte Treiberfunktionalität bereit. Entsprechende Monitore sind bereits seit einigen Tagen verfügbar (siehe Preisvergleich). Einen Wermutstropfen hat die Sache aber: Zunächst werden nur Single-GPU-Konfigurationen unterstützt. Mit einem weiteren Treiber-Update im April will AMD dann auch FreeSync für CrossFire-Gespanne bieten.
Anders als beim seit vielen Jahren verfügbaren VSync können mit Adaptive-Sync/FreeSync/G‑Sync nicht nur Artefakte infolge von Screen Tearing verhindert werden, sondern auch das Ruckeln. Zudem reduzieren all diese Techniken die Verzögerung zwischen Eingabe und Reaktion der Simulation auf diese Eingabe (Input Lag). Erreicht wird dies durch eine Synchronisation zwischen Ausgabe eines fertig berechneten Bildes von der GPU und dessen Anzeige auf dem Bildschirm. Entsprechende Displays arbeiten also nicht länger mit einer fixen Bildwechselrate. Stattdessen wird die Bildwechselrate dynamisch an die Bereitstellung neuer Bilder durch die GPU angepasst. DisplayPort Adaptive-Sync wurde auf Betreiben von AMD als optionales Feature in den VESA Industriestandard DisplayPort 1.2a aufgenommen.
Bildausgabe ohne und mit FreeSync (links bzw. rechts)
Um das ruckelfreie Spielerlebnis zu ermöglichen, müssen drei Komponenten zusammenfinden: Monitor und Grafikkarte, die Unterstützung für DP Adaptive-Sync bieten, und ein entsprechender Treiber. Prinzipiell unterstützt die Technologie Bildwechselraten von 9 bis 240 Hz, was konkret möglich ist, hängt jedoch vom verwendeten Display ab. In nachfolgender Grafik sind die ersten elf kompatiblen Monitore gelistet, die bereits am Markt verfügbar sind oder es in Kürze sein werden. Außerdem hatte Samsung unlängst angekündigt, mit allen neuen UHD-Monitoren FreeSync zu unterstützen. Auf Seiten der Grafikkarte verfügen aktuell die Modelle Radeon R9 295X2, 290X, R9 290, R9 285, R7 260X und R7 260 sowie die APUs “Kaveri”, “Kabini”, “Temash” “Beema” und “Mullins” über einen Display-Controller, der die notwendigen technischen Voraussetzungen erfüllt. Außerdem stellt AMD in Aussicht, dass alle zukünftigen GPUs FreeSync unterstützen werden.
Auswahl an FreeSync-kompatiblen Monitoren zum Start
Die Komplettlösung aus kompatiblem Display, Grafikkarte und Treiber vermarktet AMD als FreeSync-Technologie. Laut AMD soll es auch möglich sein, die dynamische Bildwechselrate im Zusammenspiel mit Adaptive-Sync-Monitoren zu verwenden, die kein FreeSync-Logo erhalten haben. Das Logoprogramm soll die Einhaltung von bestimmten Mindestanforderungen gewährleisten, die von AMD überprüft werden. Genauere Angaben wollte das Unternehmen dazu aber nicht machen.
Sobald der Grafiktreiber ein über DisplayPort angeschlossenes Display detektiert, welches Unterstützung für Adaptive-Sync bietet, erscheint die folgende Meldung:
Daraufhin kann im Catalyst Control Center FreeSync aktiviert werden.
Als Alleinstellungsmerkmal gegenüber der Konkurrenzlösung von NVIDIA hebt AMD hervor, dass FreeSync im Gegensatz zu G‑Sync eine Deaktivierung von V‑Sync erlaubt. Dies kann gerade bei den Bildschirmen mit einer maximalen Bildwechselrate im zweistelligen Hertz-Bereich vorteilhaft sein, weil dann die Simulation des Spiels nicht künstlich durch die maximale Bildwechselrate des Displays eingebremst wird. Als weiterer Vorteil gegenüber von G‑Sync wird der niedrigere Kaufpreis angeführt, da keine Lizenzgebühren anfallen. Zudem sind mit Adaptive-Sync Bildskalierung, On-Screen-Display-Menü (OSD), DisplayPort High Bit Rate Audio und die Nutzung von HDMI/DVI (Letzteres allerdings ohne Adaptive-Syncs Vorteile) weiterhin möglich.
Der Catalyst 15.3 Beta steht bei AMD zum Download bereit.
Quelle: AMD
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