Geleakte Roadmap ist laut AMD eine Fälschung — FX-Marke soll fortgeführt werden [Update]
SweClockers liegt die vollständige Präsentation vor, aus der auch diese Roadmap stammt. Rückwirkend betrachtet scheint sich somit das Dementi von James Prior vollständig auf das kolportierte Ende der FX-Prozessoren bezogen zu haben. Letztlich bekräftigt AMD in dem offiziellen Statement zu deren Zukunft nur, dass die Marke auch künftig verwendet werden soll. Wofür AMD dann das FX-Label verwenden will, bleibt jedoch völlig offen. Eine explizite Aussage zur gezeigten Roadmap wird nicht gemacht, sondern lediglich auf die aktuell gültige offizielle Roadmap verwiesen.
Quelle: SweClockers
Ursprüngliche Meldung vom 9. Dezember 2013:
Ende November berichteten wir über eine in diversen Foren kursierende Roadmap, welche angeblich AMDs Produktpläne bis einschließlich 2015 aufzeigen soll. Für viel Wirbel sorgte vor allem, dass diese Pläne bis 2015 keinen Nachfolger für die aktuellen FX-Prozessoren mit “Piledriver”-Modulen vorsehen. Gewöhnlich kommentiert AMD derartige Gerüchte nicht. Nachdem sich das Unternehmen uns gegenüber auch nicht zum Abgang von John Gustafson als Chefarchitekt der GPU-Sparte äußern wollte, hatten wir uns eine entsprechende Anfrage gespart, zumal der Konzern bereit im August zu ähnlichen Gerüchten keinen Kommentar abgeben wollte. Gegenüber GamersNexus hat der für APU- und CPU-Produkt-Rezensionen zuständige AMD-Manager und frühere Autor von Rage3D, James Prior, jetzt dennoch die Echtheit jener Roadmap bestritten. Gegenüber Steve Burke äußerte sich Prior dahingehend, dass er diese Folie nie zuvor gesehen habe und auch nicht wisse, woher sie stamme. Die FX-Prozessoren seien nicht End of Life (EOL).
“I’ve never seen that slide before, I don’t know where that came from. It’s not real. FX is not end-of-life.” — James Prior
Außerdem würden (öffentliche) Roadmaps nur selten weiter als ein Jahr in die Zukunft blicken. Abschließend verwies Prior auf die derzeit gültige offizielle Desktop-Roadmap, von der wir Mitte November berichteten:
Darüber hinaus hat AMD den Kollegen von GamersNexus noch das nachfolgende Statement zur Zukunft der FX-Prozessoren zukommen lassen. Darin lässt der kleinere x86-Riese wissen, dass die AM3+-Plattform auch in absehbarer Zukunft weiterhin mit FX-Prozessoren unterstützt werde. Zuletzt seien mit der FX-9000-Serie die bisher schnellsten Desktop-Prozessoren von AMD auf den Markt gekommen. Erstaunlicherweise sollen “Desktop-PC-Enthusiasten” gar zu jenen Bereichen gehören, wo AMD Wachstumschancen sieht. Allerdings verweist AMD in dem Statement nicht nur auf die eigene “world-class processor design IP”, sondern auch auf heterogenes Rechnen. Die FX-Marke solle fortgeführt werden. Weitere Informationen hierzu will das Unternehmen allerdings erst zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlichen.
“AMD will continue to supply AM3+ and AMD FX processors for the foreseeable future, as per AMD’s official roadmap update at APU’13 [above]. Recently, AMD launched the FX-9000 series, AMD’s fastest desktop processor to date. As AMD’s business continues to evolve, AMD will focus on the areas of growth including support for the desktop PC enthusiast leveraging AMD’s world-class processor design IP, including heterogeneous compute. AMD’s FX branded products will continue to evolve and we look forward to sharing those updates in the future.”
Spekulation:
Der Hinweis auf heterogenes Rechnen dürfte ein Indikator dafür sein, dass unter dem FX-Label künftig wahrscheinlich keine reinen CPUs mehr vermarktet werden sollen. Da sich AMD im Server-Markt auf APUs konzentrieren will, ist anzunehmen, dass künftig unter diesem Produktnamen APUs segeln werden. In dem offiziellen Statement wird schließlich auch nur die weitere Nutzung der Marke FX angekündigt. Ursprünglich wurde von AMD das jeweilige Spitzenmodell als FX vermarktet. Entsprechend könnten ab 2015 jene APUs mit Excavator-Modulen, die sich an Enthusiasten richten, als FX bezeichnet werden. Bei den Konkurrenzprodukten von Intel verfügen schließlich mittlerweile 99 % der verkauften Prozessoren bereits über eine integrierte GPU.
Für das Jahr 2014 sieht die offizielle Roadmap weiterhin FX-Prozessoren mit “Piledriver”-Modulen für den Sockel AM3+ vor. Hier könnte es eventuell noch ein kleines Update basierend auf einem neuen Stepping des “Orochi”-Dies geben, welches weiterhin im 32-nm-SOI-Prozess bei GlobalFoundries in Dresden gefertigt wird. Auf der Server-Roadmap befindet sich mit “Warsaw” zumindest eine solche Überarbeitung, die vor allem hinsichtlich der Performance pro Watt Verbesserungen bringen soll. Eventuell kann AMD mit diesem Stepping die TDP der FX-9000-Serie von den derzeitigen 220 W absenken.
Wir danken dem Leser aus Stuttgart für den Hinweis!
Quelle: GamersNexus
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