Ryzen und Windows 7 (Update)

Update 13. Febru­ar 2017: Dass die neu­en Zen-Pro­zes­so­ren und AM4-Platt­for­men offi­zi­ell nur Sup­port für Win­dows 10 erhal­ten wür­den, war bereits Anfang des letz­ten Jah­res klar. Inso­fern ver­wun­dert der #Auf­schrei, den es dies­be­züg­lich letz­te Woche gab, als AMD noch ein­mal bekräf­tig­te, dass (Ry)Zen Micro­soft-sei­tig offi­zi­ell nur Sup­port für Win­dows 10 erhal­ten würde.

Dass die Ryzen-AM4-Sys­te­me den­noch tadel­los mit Win­dows 7 lau­fen wer­den, bestä­tig­ten sowohl AMD selbst als auch unser Com­mu­ni­ty-Mit­glied Crash­test. AMD teil­te direkt mit, dass die Ryzen-Pro­zes­so­ren auch mit Win­dows 7 getes­tet wür­den, es jedoch kei­nen offi­zi­el­len Trei­ber-Sup­port für Win­dows 7 geben wer­de. User Crash­test hin­ge­gen hat die letz­ten AMD-Chip­satz-Trei­ber­pa­ke­te ana­ly­siert und dabei fest­ge­stellt, dass sämt­li­che Trei­ber für Zen bereits inte­griert sind, einem rei­bungs­lo­sen Betrieb von AM4 und Ryzen unter Win­dows 7 dem­nach nichts im Wege ste­hen dürfte.

Doch natür­lich gibt es einen Unter­schied zwi­schen “wird schon lau­fen” und “offi­zi­ell unter­stützt”. AMD betont, dass nur Win­dows 10 offi­zi­ell unter­stützt wird. Da dürf­te Micro­soft sei­ne Fin­ger im Spiel haben. Dass Ryzen auch unter Win­dows 7 funk­ti­ons­fä­hig sein wird (“wird schon lau­fen”), dürf­te aller­dings als sicher gelten.

Ori­gi­nal-Arti­kel vom 9. Febru­ar 2017
Win­dows 7 ist aktu­ell das meist­ver­wen­de­te Betriebs­sys­tem, wenn man ver­schie­de­nen Unter­su­chun­gen glau­ben darf. Auch hier im Forum schwö­ren vie­le User auf das nun schon etwas älte­re OS. Hier­für gibt es sicher­lich eine Viel­zahl an Grün­den und AMD hat­te in den ver­gan­ge­nen Wochen bestä­tigt, dass man Win­dows-7-Trei­ber für die kom­men­den RyZen-CPUs anbie­ten wür­de. Nun erhiel­ten die Kol­le­gen von Hei­se eine Stel­lung­nah­me von AMD, die genau dies ausschließt.

So habe man zwar RyZen nicht nur unter Win­dows 7 und Win­dows 10 getes­tet, man wol­le aber nur Trei­ber und offi­zi­el­len Sup­port für Win­dows 10 lie­fern. PR-Tech­nisch dürf­te dies min­des­tens in die Kate­go­rie “unge­schickt” fal­len. Aber was bedeu­tet dies nun für den End­kun­den? Auch Intel gibt für die aktu­el­len Pro­zes­so­ren der Kaby-Lake-Gene­ra­ti­on kei­ne Trei­ber für Win­dows 7 aus. Hier kommt es vor allem zu Pro­ble­men mit der inte­grier­ten Gra­fik­ein­heit. Eini­ge Main­board­her­stel­ler bedie­nen sich hier eines Tricks und lie­fern den für Win­dows Ser­ver 2008 ent­wi­ckel­ten Trei­ber aus. Das funk­tio­niert aber nur bedingt, hier­zu gibt es im Inter­net ver­mehrt Bei­trä­ge von Usern, die Pro­ble­me mit die­sen Trei­bern haben. Das Ser­ver-OS basiert zwar im Kern auf Win­dows 7, ist aber eben nicht gänz­lich kom­pa­ti­bel. Könn­te dies auch bei RyZen auftreten?

RyZen hat erst ein­mal kei­ne inte­grier­te Gra­fik­ein­heit, die einen Trei­ber benö­tigt. Die x86-basie­ren­den Funk­tio­nen wer­den garan­tiert auch von Win­dows 7 ansprech­bar sein, aber RyZen ist ein SoC. Das heißt, ein Groß­teil des Chip­satz sitzt in der CPU. Hier­für benö­tigt das Betriebs­sys­tem sicher­lich Trei­ber. Aber auch hier dürf­te es eigent­lich kei­ne Pro­ble­me geben. Zum einen basie­ren die Con­trol­ler auf IPs von Dritt­her­stel­lern, die Trei­ber auch für Win­dows 7 anbie­ten. Zum ande­ren dürf­ten die Con­trol­ler ver­gleich­bar mit denen von Bris­tol-Ridge-APUs sein und mit hoher Wahr­schein­lich­keit wer­den die Chip­satz­trei­ber der APUs auch hier funk­tio­nie­ren. Wir wer­den dies natür­lich näher unter­su­chen, wenn wir Zugriff auf AM4-Hard­ware haben.

Quel­le: Hei­se