AMD setzt lang geplantes Ziel um: Kein VGA-Ausgang an neuen Grafikkarten
VGA (Video Graphics Array) dürfte wohl jeder kennen, der mit PCs arbeitet. Die Schnittstelle wurde 1987 von IBM eingeführt und ist noch heute bei vielen Geräten anzutreffen, ob dies nun Mainboards, Grafikkarten, Beamer oder sogar Adapter auf Scart-Kabel sind. 2010 kündigten die führenden Prozessorentwickler AMD und Intel gemeinsam mit einigen Monitorherstellern (Dell, Lenovo, Samsung und LG) an, ab 2015 keine VGA-Anschlüsse mehr zu verbauen.
Wir haben die Pressemitteilung von damals für euch noch einmal hochgeladen, nachdem einige aufmerksame User die fehlenden vier Pins bei den DVI-Anschlüssen von AMDs neuen Hawaii-Grafikkarten entdeckt haben. Über diese vier Pins konnten bis zuletzt die analogen Signale ausgeführt und mittels einfacher, passiver Adapter in ein VGA-Signal gewandelt werden. Der Schritt ist eigentlich nicht überraschend, ja schon fast überfällig. Zwar gibt es immer noch Monitore im Handel, die nur über einen analogen Eingang verfügen, die Schnittstelle ist aber gerade im TFT-Zeitalter überholt. Als einziger Vorteil der Schnittstelle blieb zuletzt die mögliche Kabellänge, die sogar 30 Meter ohne erhebliche Signalprobleme betragen kann. Dies dürfte auch der Grund sein, warum in vielen Konferenzräumen mit fest installierten Beamern immer noch auf VGA gesetzt wird.
Dass VGA in die heutige Zeit immer weniger Platz findet, zeigt sich aber auch im Trend hin zu Ultrabooks, Subnotebooks und Ultraportables – also Notebooks mit geringer Bauhöhe. Ein VGA-Anschluss in voller Höhe passt einfach nicht mehr an die Seite eines solchen Trend-Gerätes. Doch ebenso ist auch die Auflösung auf 2560 × 1440 beschränkt, was für 1987 noch eine unerreichbare Grenze schien, wird heute von manchen Monitoren bereits übertroffen. Zum Vergleich: Digitale Schnittstellen wie HDMI, DisplayPort oder Lightning Bolt schaffen 4096 × 2560 Pixel. Dabei kann der Monitor der Grafikkarte zudem Rückmeldung geben, etwa ob das Signal überhaupt verarbeitet werden kann oder ob das Display gerade pausiert. Technologien wie Panel Self Refresh nutzen dies zum Beispiel aus, um Energie zu sparen. Dabei behält der Monitor solange ein Bild, bis ein neues von der Grafikkarte erzeugt wird. Ändert sich der Bildinhalt nicht, muss die GPU keine neuen Frames berechnen – eine Funktion, die mit VGA nicht funktionieren würde. Außerdem darf nicht vergessen werden, dass heute auch ein Audiosignal übertragen werden kann, welches auch für Raumklang genügend Bandbreite bereit stellt.
Es bleibt also festzuhalten, wir verdanken VGA in der Vergangenheit viel und in Zukunft wird man diesen Anschluss auch noch vereinzelt vorfinden, ist dann aber an neueren Geräten auf aktive Signalwander angewiesen. Für sentimentale User sei erwähnt, dass mit dem an Mainboards noch häufig anzutreffenden PS/2‑Anschluss noch ein ebensoalter Ausgang weiterlebt, der älteste weitläufig verbaute Anschluss bleibt allerdings nach wie vor der 3,5 mm Audio-Klinkenanschluss von 1979.
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