AMD Ryzen Threadripper 2990WX im Planet-3DNow!-Review
Mainboards und BIOS-Update
Bevor wir zum Fazit unseres heutigen Artikels kommen, wollen wir noch ein paar Worte zu den von uns verwendeten Mainboards verlieren. Denn wir haben gemerkt, dass sich sowohl das ASRock X399 Taichi als auch das ASUS ROG Zenith Extreme, mit den notwendigen BIOS-Updates ausgestattet, etwas anders verhalten, als wir dies vorher gewöhnt waren. Zwar sind die Unterschiede nicht kriegsentscheidend, die Einschätzung der einen oder anderen Platine könnte sich jedoch durchaus verändern.
Das X399 Taichi von ASRock hat sich leider etwas zum Negativen hin entwickelt.
Zwar macht das Board mit BIOS 3.20 noch immer einen PowerCycle nach dem Start, dieser erfolgt jedoch deutlich früher im Bootprozess als mit älteren BIOS-Versionen. Der größte Nachteil tritt jedoch dann zutage, wenn der Speichertakt auf das spezifizierte Maximum von DDR4-2933 eingestellt wird. In diesem Fall vollzog das Board jedes Mal rund ein halbes Dutzend PowerCycles, bis es startete. Aber selbst dann musste noch einmal das BIOS aufgesucht und mittels Save & Exit verlassen werden, da andernfalls nur DDR4-2133 anlag. Wurde die Speichertaktrate einmal korrekt übernommen, so gelangen Reboots und etwaige spätere Kaltstarts problemlos. Erst, wenn die Speichertaktrate im BIOS verändert wurde und später wieder auf 2933 erhöht werden sollte, so begann das Spielchen von vorn.
Anders das ROG Zenith Extreme von ASUS. Hier waren wir es im Vorfeld gewöhnt, je nach gewähltem Speichertakt mehrere PowerCycle beim Start zu erleben, bis das Board endlich startete. Mit BIOS 1402, welches für Threadripper 2000 notwendig ist, konnten wir bisher keinerlei solcher Verhaltensmuster mehr beobachten. Zwar vollzieht auch diese Hauptplatine bei einem Kaltstart einen PowerCycle, danach wird jedoch sofort und ohne weitere Neustarts genau der Speichertakt gesetzt, der gewählt wurde. Wir konnten mit diesem Mainboard kein einziges Problem bemerken, sodass in diesem Fall alles so ist, wie wir das erwartet haben. Der erste Eindruck ist dabei sogar besser als im vergangenen Jahr, als wir das Board für unser Mainboard-Review getestet haben.
Neues BIOS, neues Glück (oder Pech…)
Daran sieht man, dass ein neuer AGESA-Code das Verhalten der Hauptplatinen maßgeblich verändern kann. Da es sich im konkreten Fall nicht um ein optionales BIOS-Update handelt sondern zwingend für den Betrieb der neuen CPUs notwendig ist, so ist man auf Gedeih und Verderb dem ausgesetzt, was der Mainboard-Hersteller draus macht. Im Fall des X399 Taichi wurde das Verhalten des Mainboards verschlechtert, beim ROG Zenith Extreme gefühlt leicht verbessert. Dadurch kann sich auch ein vergangenes Fazit zu einer Hauptplatine verändern.
Windows 7
Die Situation, welche CPUs noch von Windows 7 unterstützt werden oder nicht, wirkt reichlich verworren. Da in weniger als 15 Monaten der erweiterte Support von Windows 7 endet, sollte dieses Kapitel eigentlich keine große Rolle mehr spielen. Doch Windows 7 hat nach wie vor noch einen großen Nutzerkreis und darf daher nicht ignoriert werden.
Wir selbst hatten keine Gelegenheit, Windows 7 mit einem 2990WX zu testen. Doch vielleicht wären wir diesbezüglich auch nicht weit gekommen. Denn wirft man einen Blick in diesen Thread in unserem Forum, so können Zweifel aufkommen. Im Thread wird von Problemen bei der Nutzung von Windows 7 berichtet. Im Verlauf der Diskussion stellt sich heraus, dass die Probleme auftreten, seit ein BIOS auf dem X399 Taichi geflasht wurde, welches für den Betrieb eines Threadripper 2000 notwendig ist.
Zwar ist eine einzelne Meldung noch kein genereller Abgesang für Windows 7 auf Threadripper 2000, ernst zu nehmen ist die Situation aber allemal. Es könnte nämlich durchaus sein, dass die neuen CPUs nicht oder nur eingeschränkt mit Windows 7 funktionieren. Dafür wollen wir unsere Leser mit diesem Textabschnitt sensibilisieren, damit dieser Umstand gegebenenfalls schon mit in eine etwaige Entscheidungsfindung einfließt.