Opteron A1100: AMD gibt Marktstart des Server-SoC “Seattle” mit acht 64-Bit-ARM-Kernen bekannt
Nachdem bisher nur Entwicklerkits bestellt werden konnten, stellt AMD nach einigen Verzögerungen heute offiziell den ersten ARM-Opteron vor. Wichtigste Aufgabe der serienreifen Opteron-A1100-Serie ist es, die Entwicklung des noch vergleichsweise jungen Ökosystems für Server-Prozessoren mit 64-Bit-ARM-Kernen voranzubringen. Nunmehr können interessierte Kunden intensive Tests im Alltagseinsatz fahren, was nicht nur die Akzeptanz für ARM-basierte Prozessoren in den Rechenzentren verbessern soll, sondern zugleich bei der Definition der künftigen Weiterentwicklung auf Basis des Endkunden-Feedbacks hilft. Entsprechend sieht sich AMD aktuell nicht in Konkurrenz mit anderen Anbietern von Server-Prozessoren mit ARM-Kernen. Innovationen verspricht man sich in erster Linie von den verbesserten Möglichkeiten, Software und Hardware aufeinander abstimmen zu können.
Laut AMD hat die Auslieferung der Opteron-A1100-Serie bereits begonnen. Im Laufe des ersten Halbjahres ist mit den Ankündigungen entsprechender Systeme durch unterschiedliche Partner zu rechnen. Neben dem Entwicklerkit 96 Boards Enterprise der Linaro-Organisation werden insbesondere Lösungen für Software-defined Networking (z. B. SoftIron) und Software-defined Storage (z. B. beaconworks) auf den Markt kommen. Die noch nicht finalen Preise sollen unterhalb von 150 US-Dollar für das Spitzenmodell Opteron A1170 liegen. Zum Start besteht das Angebot aus zwei Modellen mit acht und einem mit vier ARMCortex-A57-Kernen. Über die weiteren technischen Merkmale des “Seattle”-SoC hatten wir bereits in der Vergangenheit ausführlich berichtet. Informationen zur möglichen Speicherbestückung finden sich am Ende der News in der Foliensammlung.
Unklar ist noch, wie genau die Roadmap für künftige ARM-Opterons aussieht. AMD gibt sich hier sehr zugeknöpft. Von der einstmals für 2015 angekündigten Version mit 16 ARM-Cortex-A57-Kernen ist aktuell keine Rede mehr und die Eigenentwicklung K12 auf Basis der ARMv8-Architektur wurde zuletzt nach hinten geschoben. AMD will ganz offenbar zunächst abwarten, wie sich Ökosystem, Akzeptanz und Markt entwickeln.
Quelle: AMD
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