Performance mit geradem und ungeradem Multiplikator
Kommen wir noch einmal zu einem OC-Review zurück, bei dem einige Ergebnisse den Verdacht aufkommen ließen, dass gerade Multiplikatoren bei hohen Prozessortakten einen Vorteil gegenüber ungeraden Multiplikatoren haben. Das würde bedeuten, dass Übertakter, die lediglich den Multiplikator erhöhen, möglicherweise Performance verschenken. Also haben wir uns zwei Einstellungen ausgearbeitet, die in einem hohen Prozessortakt resultieren und gleichzeitig nahezu identische Werte bei CPU-Takt, Northbridgetakt und HT-Link liefern. Lediglich beim Speichertakt mussten wir eine etwas größere Lücke hinnehmen, welche mit 26 MHz jedoch noch einigermaßen im Rahmen liegt. Und so sieht es im Detail aus:
Mit diesen Einstellungen haben wir unseren Benchmark-Parcours durchlaufen und überprüft, ob ein gerader Multiplikator tatsächlich einen Vorteil bietet oder nicht.
Gleich im WinRAR erleben wir eine kleine Überraschung. Trotz 18 MHz weniger CPU- und 26 MHz weniger Speichertakt liegt der gerade Multiplikator ein gutes Stück vorn. Möglicherweise spielt aber auch hier der Fakt eine Rolle, dass das Verhältnis von Referenztakt zu Speichertakt sehr unterschiedlich ausfällt. Auf der einen Seite kommt DDR3-1600 zum Tragen, auf der anderen Seite nutzen wir DDR3-2133. Bei diesem Unterschied könnte es sich durchaus um die Auswirkung von besseren Subtimings handeln. Zudem hat DDR3-2133 in unseren Tests zum Speichertakt ohnehin nicht die beste Figur gemacht.
Bei XMPEG sehen wir die Reihenfolge, die wir auch erwartet haben. Hier setzt sich der leicht höhere Prozessortakt durch.
Gleiches Bild auch beim Cinebench. Mehr Prozessortakt bedeuten mehr Punkte.
Hier sind sich beide Konfigurationen einig. Identische Performance bedeutet keinen Vorteil für eine der Lösungen.
Dank höherem Prozessortakt hat im Physik-Test des 3DMark 11 der ungerade Multiplikator die Nase vorn.
Interessant. Auflösungsübergreifend liegt der gerade Multiplikator trotz geringerem Prozessor- und Speichertakt vorn (bzw. mindestens gleichauf). Aber auch hier könnte der Grund in der Einstellung für DDR3-1600 gegenüber DDR3-2133 zu suchen sein. Dank schärferer Subtimings könnte es hier für die Übernahme der Führung reichen.
Auch in Sleeping Dogs sehen wir den geraden Multiplikator trotz Handicap auflösungsübergreifend vorn. Abschließend lässt sich daher sagen, dass ein gerader Multiplikator durchaus den Nachteil von ein paar MHz CPU- bzw. Speichertakt wettmachen kann. Allerdings liegt dies nach unseren Vermutungen eben nicht am Multiplikator selbst, sondern vermutlich an der günstigeren Einstellung des Speichertaktes und damit einhergehend besserer Subtimings des Arbeitsspeichers.