Vishera Reloaded
Leistungsaufnahme und Temperatur
Die Achillesverse von “Vishera” ist bekanntermaßen die Leistungsaufnahme. Zudem hängt die Leistungsaufnahme auch von der Temperatur ab. Je höher die Temperatur, desto höher auch die Leistungsaufnahme. Uns hat deshalb interessiert, wie groß die Unterschiede ausfallen können, wenn statt einer herkömmlichen Luftkühlung eine Wasserkühlung zum Einsatz kommt.
In den fünf folgenden Diagrammen haben wir unsere Tests zur Leistungsaufnahme insgesamt drei Mal durchgeführt. Zuerst nur mit Luftkühlung, in einer zweiten Testreihe mit angeschlossenen Komponenten der Wasserkühlung (Pumpe, drei 120-mm-Lüfter), wo jedoch noch immer eine luftgekühlte CPU zum Einsatz kam und zum Schluss noch eine Testreihe mit wassergekühlter CPU, dafür aber noch mit angeschlossenem Lüfter der Luftkühlung. Auf diese Weise konnten wir sowohl den Einfluss der Temperatur auf die Leistungsaufnahme feststellen als auch die Unterschiede der Leistungsaufnahme ermitteln, die durch die Komponenten der Wasserkühlung verursacht werden. Die Ergebnisse, bei denen der Prozessor luftgekühlt wurde, sind in den Diagrammen grün dargestellt. Wurde die CPU mit Wasser gekühlt, so ist das Ergebnis rot eingefärbt.
Da die Temperatursensoren der FX-Prozessoren mitunter zweifelhafte Werte ausgeben (Idle-Temperaturen unterhalb der Raumtemperatur), können wir keine genauen Temperaturwerte nennen. Soviel sei aber gesagt: Die Lasttemperaturen mit LinX fallen bei Wasserkühlung um etwa sechs Grad Celsius geringer aus als bei Luftkühlung. Diese Angabe bezieht sich auf den Standardtakt des Prozessors.
Bei Standardtakt macht eine Wasserkühlung also wenig Sinn, zumindest aus Sicht der Leistungsaufnahme. Möglicherweise kommt es hier aber auch auf die Konfiguration der Kühlung an. Doch wie sieht es aus, wenn man den Prozessor übertaktet? Hier sollten sich doch Vorteile generieren lassen…
Zudem kann die verringerte Temperatur auch dazu verwendet werden, weiteres Taktpotenzial auszunutzen. Denn während mit Luftkühlung 4,5 GHz das Maximum bei 1,35 Volt VCore darstellte, konnten wir mit Wasserkühlung noch einmal etwa 70 MHz drauflegen – bei gleicher Betriebsspannung. Und selbst 4,57 GHz verbraucht das Gesamtsystem noch minimal weniger als mit Luftkühlung bei weniger Takt. Und abschließend lässt sich dank Wasserkühlung noch weiter an der Betriebsspannung des Prozessors drehen. Bei Luftkühlung hielten wir 1,35 Volt für das vertretbare Maximum an Betriebsspannung für unseren neuen Prozessor. Mit Wasserkühlung und damit einhergehend einer im Zaum gehaltenen Temperatur haben wir ausprobiert, wie weit wir mit 1,45 Volt VCore kommen. Und mit weiteren 200 MHz konnten wir ein Ergebnis von 4,77 GHz einfahren. Dass dann die Leistungsaufnahme weiter steigt, ist kein Geheimnis. Doch ohne Wasserkühlung hätten wir das Ergebnis mit unserem Testexemplar gar nicht erst erreicht.