Vishera Reloaded
Fazit
Das neuer nicht gleich besser ist, zeigen unsere Tests zum AGESA-Code. Zwar kommen unsere beiden Spiele im Benchmark-Parcours durchaus gut damit klar, andere Anwendungen verlieren mitunter leicht mit neuerem AGESA-Code. Insgesamt sind die Unterschiede jedoch sehr gering, sodass die Hoffnungen auf (noch) bessere Performance mit einem BIOS-Update enttäuscht werden müssen.
Dagegen zeigen unsere Tests mit vier Threads (einmal auf zwei Modulen und einmal auf vier Modulen), dass AMDs Modulkonzept recht ordentlich funktioniert. Mit 20 Prozent der Diefläche eines nativen Kerns möchte man 80 Prozent dessen Performance erreichen. Und in unseren Benchmarks schafft man dies mit durchschnittlich 92 Prozent auch, wobei die Bandbreite von 82 Prozent bis 98 Prozent reicht.
Als nächstes haben wir uns den Speicherausbau vorgenommen. Sowohl Speichertakt als auch ‑timings können zwar Vorteile bringen, deutliche Performancesteigerungen sind jedoch kaum zu erwarten. DDR3-1600 und DDR3-1866 stellen dabei die beste Lösung aus Preis-/Leistungssicht dar und auch bei den Timings sollte man keinen hohen Aufpreis für straffe Latenzen zahlen. Dazu bringen diese schlichtweg zu wenig.
Unsere OC-Tests (erhöhter Northbridgetakt, erhöhter Referenztakt, gerader vs. ungerader Multiplikator) haben gezeigt, dass es einige interessante Aspekte gibt, die noch ein Quäntchen mehr Performance erzielen können. Ein erhöhter Northbridgetakt bringt durchweg einen kleinen Leistungsschub, während ein gerader Multiplikator unter Umständen ebenfalls positive Auswirkungen haben kann. Dies schreiben wir allerdings weniger dem Multiplikator an sich zu als dem kleineren Speichertaktverhältnis, was zu besseren Subtimings führt.
Zu guter Letzt hat unser individuell eingestellter Turbo-Modus gezeigt, dass man die Leistung eines AMD FX-8350 noch einmal ein gutes Stück steigern kann. Bis zu 7,5 Prozent mehr Leistung konnten wir unserem Prozessor entlocken, was ein sehr gutes Ergebnis darstellt. Dass wir damit sogar die Leistungsaufnahme teilweise verringern konnten, hat uns natürlich gefreut. Allerdings hat sich die Anpassung des P3-State stark gerächt und wir haben einen neuen Negativrekord in Sachen Leistungsaufnahme unter LinX aufgestellt.
Alle Tests zeigen, dass mit guten Entscheidungen beim Kauf bzw. bei der Wahl der Einstellungen noch das eine oder andere Prozent an Leistung gewonnen werden kann. Und wer es liebt, sein System ans Limit zu bringen, der hat mit “Vishera” einen guten Unterbau, um lange Zeit austesten zu können.