Weitere Zen-2-Gerüchte und Leistungseinschätzungen

Die Gerüch­te­kü­che rund um die kom­men­den Zen-2-Pro­zes­so­ren Matis­se (Desk­top) und Rome (Ser­ver) bro­delt auch wei­ter­hin. Wäh­rend die Main­board-Her­stel­ler der­zeit dabei sind, ihre Pla­ti­nen fit zu bekom­men für Ryzen 3000 (ASUS, ASRock, Giga­byte, MSI), ver­dich­ten sich die Infor­ma­ti­ons­häpp­chen lang­sam aber sicher einem gro­ßen Ganzen.

So hat Video­Cardz über Twit­ter die RAM-Kon­fi­gu­ra­ti­on des Matis­se ver­brei­tet. Dem­nach soll die Zen-2-CPU offi­zi­ell DDR4-3200 unter­stüt­zen. Das kommt nicht ganz über­ra­schend – die Gerüch­te­kü­che nann­te den Wert schon vor gerau­mer Zeit und der Mit­te 2018 ein­ge­führ­te Ryzen V1000 Embedded der TDP-Klas­se über 35 W unter­stützt DDR4-3200 eben­falls – war AMD doch bereits mit Pin­na­cle Ridge (Zen+) bei DDR4-2933 ange­langt, wohin­ge­gen der Ur-Ryzen Sum­mit Ridge noch mit DDR4-2667-Sup­port aus­kom­men muss­te. Im Over­clo­cking-Bereich war natür­lich auch zuvor schon mehr mög­lich bei ent­spre­chen­der Main­board- und RAM-Wahl. Bei Matis­se soll nun bis DDR4-4400 mög­lich sein. Inter­es­sant auch, dass ECC-RAM expli­zit genannt wird. Zwar unter­stüt­zen auch Sum­mit Ridge und Pin­na­cle Ridge ECC – wie vie­le AMD-Desk­top-Platt­for­men zuvor (z.B. AM3) – aber offi­zi­ell sup­port­et wird es nicht.

Vor eini­gen Tagen ist bei Userbenchmark.com das Engi­nee­rings-Samples eines Matis­se auf­ge­taucht. Nun ist der Bench­mark nicht unbe­dingt ide­al, aber für eine ers­te Leis­tungs­ein­schät­zung kann er genü­gen. So hat sich Com­mu­ni­ty-Mit­glied Hot­step­per die Mühe gemacht, einen Sum­mit Ridge (Zen) und einen Pin­na­cle Ridge (Zen+) so weit wie mög­lich an die bekann­te Kon­fi­gu­ra­ti­on des Matis­se-ES anzu­glei­chen (Takt­fre­quenz, Spei­cher­takt und ‑Timings), um einen Ver­gleich star­ten zu kön­nen. So sieht man auf sei­nem selbst ange­fer­tig­ten Dia­gramm zum Bei­spiel die Cache- und Spei­cher­la­ten­zen und erkennt gut den ver­grö­ßer­ten L3-Bereich, aber kei­nen von der Gerüch­te­kü­che mal ins Spiel gebrach­ten L4-Cache. Eben­falls gut zu erken­nen ist, dass die Spei­cher­la­ten­zen trotz des in einen I/O‑Chip aus­ge­la­ger­ten Memo­ry-Con­trol­lers zumin­dest nicht schlech­ter gewor­den sind. Die Wer­te im Inte­ger­be­reich lie­gen auf dem­sel­ben Niveau wie bei Zen und Zen+, wohin­ge­gen die Fließ­kom­ma-Wer­te deut­lich höher sind. Das wür­de pas­sen, da AMD genau hier den Hebel bei der Wei­ter­ent­wick­lung ange­setzt hatte:

Was genau bei Zen 2 ver­bes­sert wor­den ist, haben wir bereits Ende 2018 in einem aus­führ­li­chen Arti­kel zusammengefasst.

Auch zur Zen-2-Archi­tek­tur als sol­cher wur­den Details genannt, wie etwa die ver­bes­ser­te Exe­cu­ti­on Pipe­line, die ver­bes­ser­te Sprung­vor­her­sa­ge samt Pre­fet­ching, der opti­mier­te Befehls­cache, ein grö­ße­rer Op-Cache und – ganz wich­tig – die dop­pelt so brei­te FPU, die nun 256 Bit in einem Rutsch ver­ar­bei­ten kann statt zwei Mal 128 Bit nach­ein­an­der. Dazu wur­de auch die Load-/Sto­re-Band­brei­te ver­dop­pelt. Zudem hat AMD ver­spro­chen, dass Gegen­maß­nah­men zu den Sicher­heits­pro­ble­men der Spect­re-Fami­lie per Hard­ware getrof­fen wurden.

Dan­ke an Hot­step­per für die Mühe.