Die neue Basis für unsere mITX-Gehäusetests: MSIs FM2-A75IA-E53
MSI FM2-A75IA-E53 – Layout
Das MSI FM2-A75IA-E53 ist eines der wenigen verfügbaren mITX-Mainboards mit AMDs FM2-Sockel. Auf diesem können die aktuellen A‑Serie-APUs der zweiten Generation Platz finden, über die wir schon mehrfach berichtet haben (AMD A10-5800K, A10-5700, A8-5500).
Wir haben uns bewusst für das MSI-Mainboard entschieden, da es einen großen Vorteil bietet: Die beiden DDR3-RAM-Slots hat der Hersteller an der rechten Kante des Mainboards platziert. Bereits einmal mussten wir feststellen, dass diese Konstellation Vorteile bietet, da an der oberen Kante angeordnete Slots im Streacom FC8 zur Kollision der RAM-Module mit den Heatpipes der Kühlung führten. Weiterhin müssen wir feststellen, dass sich alle neueren mITX-Mainboards mit AMD-APU am Design der Mainboards für Intel-Prozessoren orientieren. Das bedeutet, dass der Sockel weiter in Richtung des PCIe-x16-Slots gewandert ist. Das bietet sowohl einen Vor- als auch Nachteil. Vorteilhaft ist die Position für übergroße Kühler. Da neben dem PCIe-Slot in einigen Gehäusen Platz vorhanden ist, kann der Kühler an dieser Stelle ausladender ausfallen. Auf der anderen Seite bedeutet dieser Fakt aber auch, dass die Nutzung des PCIe-Slots eingeschränkt werden kann. Ob dieser Fall bei dem geringen Platzangebot vieler mITX-/HTPC-Gehäuse jemals wirklich von Bedeutung sein wird, kann nur der geneigte Käufer entscheiden.
Aufgrund der maximalen Spezifikation der APUs seitens AMD, dass lediglich eine maximale thermale Verlustleistung (Thermal Design Power, kurz TDP) von maximal 100 Watt spezifiziert wird, verzichtet MSI beim FM2-A75IA-E53 auf ausladende Kühlkonstruktionen für die Spannungswandler sowie den verbauten Fusion Controller Hub (FCH) A75. Bei diesem FCH integrierte AMD noch vor dem großen Konkurrenten Intel einen USB‑3.0‑Controller in den “Chipsatz”.
Zwei von diesen USB‑3.0‑Ports werden intern ausgeführt und können über den blauen, inzwischen schon länger einheitlichen Steckplatz an der oberen Kante des Mainboards auch an der Front eines passenden Gehäuses nutzbar gemacht werden. Darunter finden wir gleich den Header für den älteren USB-Standard 2.0. Daneben sehen wir vier SATA-6-Gbit/s‑Ports sowie die 24-polige ATX-Steckerbuchse. Zwischen den Anschlüssen und dem Sockel platziert MSI zwei 4‑polige Lüfterstecker. Das bedeutet, dass MSI sowohl für den CPU- wie auch Gehäuse-Lüfter die Regelung per Pulsweitenmodulation (PWM) ermöglicht.
Links daneben haben wir drei verschiedene Header. Am wichtigsten sind hierbei die Kontakte für die Frontbedienung (Power, Reset, Power-LED und HDD-LED).
Der 4‑polige EPS-12V-Stecker zur direkten Stromversorgung der CPU wird von MSI in die linke, untere Ecke des Mainboards geschoben, in direkter Nachbarschaft zum Audio-Controller ALC887 von Realtek. Der Front-Audio-Header befindet sich erwartungsgemäß in direkter Nachbarschaft. Wie der Audio-Chip stammt auch der LAN-Controller von Realtek und hört auf den Namen RTL8111E.
Der PCIe-x16-Port an der unteren Kante ist unschwer zu erkennen. Dieser ermöglicht auch die Nutzung einer passenden dedizierten Grafikkarte, um die integrierte Grafiklösung einer A‑Serie-APU zu unterstützen. Anstatt hier den bereits seit Jahren bekannten Namen CrossFireX zu nutzen, verwendet AMD für diese spezielle Form seit Einführung der A‑Serie-APUs der ersten Generation die Bezeichnung Dual Graphics. Welche AMD-Grafikkarten mit welcher APU gepaart werden können, erfahrt ihr auf der AMD-Homepage. Mit den aktuellen “Richland”-APUs haben sich die Empfehlungen nicht geändert.
Zuletzt möchten wir noch auf Feinheiten des Mainboards eingehen. Wie man sehen kann, verwendet MSI beim FM2-A75IA-E53 ausschließlich Feststoff-Kondensatoren. Die Batterie des Mainboards, welche dafür zuständig ist, die Einstellungen des BIOS/UEFI selbst nach der Trennung vom Stromnetz zu behalten, erhält bei diesem Modell keinen eigenen Sockel. Vielmehr sehen wir eine an die Buchse der Video-Ausgänge geheftete Knopfzelle, welche in einen Schrumpfschlauch eingeschlossen wurde und per Steckverbindung mit dem Mainboard verbunden ist.
Zusätzlichen Gesprächsstoff bietet das Backpanel des MSI FM2-A75IA-E53. Der Hersteller bietet für das Mainboard neben dem oftmals zu sehenden WLAN-Controller (802.11n-Standard) in diesem Fall auch Bluetooth 3.0. Interessant ist, dass neben dem digitalen HDMI-Port auch ein analoger VGA-Port verbaut ist. Das ist nicht mehr selbstverständlich, liegt aber wohl maßgeblich daran, dass viele Beamer noch auf den alten Standard setzen.
Neben 4x USB 2.0, 2x USB 3.0, eSATA und dem LAN-Port bietet das FM2-A75IA-E53 einen kombinierten Maus-Tastatur-Port im alten PS/2‑Standard. Für die Audio-Ausgabe wird auf die analoge Ausgabe weniger Wert gelegt. Drei Audio-Buchsen, darunter zwei für Mikrofon und Line-In, stehen zur Verfügung. Digital kann die Tonausgabe über den HDMI-Port abgegriffen werden, oder aber über den optischen Ausgang.