Schnelle PCIe‑4.0‑SSDs für AMDs X570-Chipsatz
Mit der Vorstellung des AMD X570-Chipsatzes gestern auf der Computex 2019 hat AMD auch das Keyfeature des Chipsatzes verraten, das der Gerüchteküche natürlich schon längst bekannt war: PCI-Express 4.0. AMD wird damit der erste Hersteller von x86-Plattformen sein, der PCIe 4.0 auf den Markt bringt. Ein Alleinstellungsmerkmal der neuen AMD-Plattform. Voraussetzung dafür ist ein Mainboard mit X570-Chipsatz und ein Prozessor der kommenden Ryzen-3000-Serie Matisse, der einen PCIe‑4.0‑Controller on-Die mitbringt.
Die theoretischen Vorteile der neuen PCIe-Spezifikation liegen auf der Hand: eine abermalige Verdoppelung der Lane-Transferrate auf knapp 2 GiB/s. Grafikkarten in einem x16-Slot können damit bis zu 31,5 GiB/s schnell angebunden werden. Zur PCIe‑4.0‑Plattform hat AMD auch gleich einen passenden Grafik-Chip mit Codenamen Navi angekündigt, dessen zugehörige Karten PCIe 4.0 werden nutzen können. Das erste Produkt soll ab 7.7.2019 die AMD Radeon RX 5700 sein.
Doch nicht nur Grafikkarten soll es von Beginn an mit PCIe‑4.0‑Schnittstelle geben, auch auf dem Storage-Sektor sind einige Hersteller bereits startklar. Selbstredend profitieren per PCIe angebundenen NVMe-SSDs von der höheren Lane-Transferrate, sofern der SSD-Controller die Daten schnell genug verarbeiten kann. Bereits im Januar hatte Phison einen PCIe‑4.0‑tauglichen SSD-Controller vorgestellt, daher verwundert es auch nicht, dass die auf der Computex gezeigten SSDs alle auf dem Phison PS5016-E16 basieren. Neben PCIe 4.0 unterstützt der Controller acht NAND-Kanäle samt Cache, NVMe 1.3 sowie das Fehlerkorrekturverfahren LDPC. Als sequenzielle Transferrate gibt Phison 5.000 MiB/s beim Lesen und 4.400 MiB/s beim Schreiben an, kann also die x4-Anbindung bei weitem nicht auslasten. Enorm hoch hingegen sind die angegebenen bis 750.000 IOPS beim zufälligen 4K-Lesen.
Die kaufbaren Endkunden-Produkte mit diesem Controller kommen von Corsair (MP600), Gigabyte (Aorus NVMe Gen4) und Galax (HOF Pro).
Alle drei SSDs verwenden einen ausladenden Kühlkörper, um den Controller möglichst lange vor einer Drosselung zu bewahren. Gigabyte verwendet dabei sogar einen Kühlkörper aus Kupfer, da dieses Material Wärme besser leitet. Bei Gigabyte sind bereits die Werte zur Leistungsaufnahme angegeben: 21 mW im Idle, 6,5 W beim Lesen und 6,6 W beim Schreiben. Zudem verrät Gigabyte die Speicherkonfiguration: 3D TLC Toshiba BiCS4 zusammen mit 2 GiB DDR4-RAM als Mapping-Cache. Über Preise ist derzeit noch nichts bekannt, allerdings werden sich die Hersteller das Alleinstellungsmerkmal PCIe 4.0 anfangs sicherlich fürstlich honorieren lassen.
Links zum Thema:
- The Revolution Continues ASRock Showcases Latest Motherboards, Graphics Cards and Small Form Factor PC at COMPUTEX 2019 ()
- Die nächste Generation — MSI X570 Mainboards ()
- Mainboards mit AMDs X570-Chipsatz nicht für Ryzen der ersten Generation? ()
- GIGABYTE Advances To PCIe 4.0 With X570 AORUS Motherboards ()
- CORSAIR Announces New AMD X570 and PCIe 4.0 Ready Force Series MP600 M.2 SSD Able to Reach Speeds Up To 4950MB/Sec, 50x the speed of standard disk drives ()
- X570-Chipsatz von AMD kommt in zwei Varianten ()
- AMD Announces Next-Generation Leadership Products at Computex 2019 Keynote ()
- Gigabyte mit Aorus PCIe 4.0 SSD ()
- ASRock X570 Taichi zeigt sich ()