Gigabyte X570 Aorus Master
Lüftersteuerung
Kommen wir zur Lüftersteuerung des Gigabyte-Mainboards. Wie heutzutage üblich, stehen sowohl entsprechende Optionen im BIOS zur Verfügung als auch der Weg über zusätzliche Software. Schauen wir uns zuerst die Möglichkeiten im BIOS an.
So sieht sie aus, die auf den Namen Smart Fan 5 getaufte Steuerung im BIOS. Der Bildschirm ist dabei in mehrere Bereiche mit unterschiedlichen Einflussmöglichkeiten aufgeteilt. Auf der linken Seite ist die aktuelle Lüfterkurve des oben ausgewählten Anschlusses zu sehen (CPU_FAN ist vorausgewählt), unten links stehen Standardwerte zur Auswahl, auf der rechten Seite können Einstellungen zu Warnungen vorgenommen werden und zuletzt erfolgt rechts unten die Anzeige akueller Temperaturen.
Der geneigte User kann einerseits den zu steuernden Anschluss einzeln auswählen als auch bei Einstellung einer individuellen Lüfterkurve entscheiden, für welche Anschlüsse diese gleichzeitig übernommen werden soll.
Mit Ausnahme des Chipsatzlüfters lassen sich drei vorgefertigte Presets einstellen: Normal (Vorgabe), Silent und Full Speed. Wem die Vorgaben nicht genügen, der kann auf Manual stellen und eine individuelle Lüfterkurve einstellen.
Wer möchte, der kann die Anschlussart des verwendeten Lüfters fest einstellen — die AUTO-Einstellung hat bei uns jedoch fehlerfrei funktioniert. Außerdem kann CPU_FAN Stop aktiviert werden, was den Lüfter unterhalb bestimmter Temperaturen komplett anhält. Dies ist auch über eine individuelle Lüfterkurve möglich.
Für vorgefertigte Temperaturquellen (auch die der beiden Anschlüsse für externe Temperatursensoren) lassen sich Schwellwerte festlegen, bei dessen Überschreitung das Mainboard warnt.
Einen Sonderfall stellt der Chipsatzlüfter PCH_FAN dar. Dieser kann im Rahmen dreier vorgefertigter Presets gesteuert werden, wobei Balance die Standardeinstellung bedeutet. Daneben stehen Silent und Performance zur Auswahl. Silent können wir an dieser Stelle nicht empfehlen. Einerseits besteht kein Bedarf dafür, da der Lüfter auch mit seiner Standardeinstellung sehr ruhig agiert, andererseits dürfte das Silent-Preset aber dazu führen, dass der Chipsatz zu heiß wird. Auf Seite 24 des Reviews gehen wir noch einmal genauer auf die Temperaturcharakteristik des Chipsatzes ein, jedoch soviel vorweg: Wir konnten unter längerer 3D-Last (ca. eine Stunde) Temperaturen von knapp über 80 Grad feststellen, was mit Silent-Preset wohl nochmals gesteigert werden würde. Das ist in unseren Augen zuviel des Guten.
Wer die Steuerung im Windows vornehmen möchte, der muss die Software SIV — System Information Viewer — installieren. Beim ersten Start werden zuerst die Lüfter kalibriert, danach ist die Steuerung möglich.
Auch hier können vorgefertigte Profile gewählt werden, wobei die Bezeichnung leicht vom BIOS abweicht.
Mit grafischer Oberfläche lässt sich im Smart Fan 5 Advanced ebenfalls eine individuelle Lüfterkurve erstellen. Ebenso ist die Auto-Stop-Funktion wählbar, sodass kaum Wünsche übrig bleiben. Eins ist im Windows aber nicht möglich: Die Steuerung des Chipsatzlüfters. Dieser kann ausschließlich über das BIOS eingestellt werden.
Alles in allem bietet Gigabyte eine gelungene Lüftersteuerung. Wehrmutstropfen ist die nicht funktionierende Regelung eines 3‑Pin-Lüfters am CPU_FAN-Anschluss, die leicht abweichende Bezeichnung der Profile in BIOS und der Software sowie die nicht einheitliche Möglichkeit zur Steuerung des Chipsatzlüfters. Wir jammern hier aber zugegebenermaßen auf hohem Niveau.