Raphael, Rembrandt und AMD 600 bleiben bei PCI-Express 4.0
Anfang diesen Monats wurde der Mainboard-Hersteller Gigabyte Opfer eines Ransomware-Angriffs, aus dem die Angreifer etliche vertrauliche Informationen extrahieren konnten, die mittlerweile die Runde machen.
Eine Information bestätigt die Spezifikationen zu den kommenden Prozessoren und Chipsätzen von AMD, die in der Gerüchteküche bereits kursierten. Anders als Intel, die Ende des Jahres mit dem Hybrid-Prozessor Alder-Lake PCI-Express 5.0 einführen werden, bleibt AMD vorerst bei PCI-Express 4.0. Zur Erinnerung: AMD hatte PCIe 4.0 2019 mit dem X570-Chipsatz und der Prozessor-Generation Matisse eingeführt. Intel dagegen ist mit Rocket Lake erst im Frühjahr 2021 auf den PCIe‑4.0‑Zug aufgesprungen und wird die Plattform bereits nach etwas mehr als einem halben Jahr wieder ablösen. Auf dem Papier wird Intel damit in Sachen Anbindung wieder in Führung gehen.
Quelle: Techpowerup
Bei der CPU Raphael, also dem direkten Nachfolger des aktuellen Ryzen 5000 “Vermeer”, wird AMD zwar bei PCIe 4.0 bleiben, jedoch die Anzahl der Lanes, die aus der CPU herausführen, erhöhen. Bisher sind es 24 Lanes, wovon 16 für den PEG-Slot (Grafikkarte) bestimmt sind, 4 für den M.2‑Slot (NVMe-SSD) und 4 den “Chipsatz” anbinden, in dem sich weitere Geräte wie USB- oder SATA-Controller befinden. Bei Raphael kommen nun noch einmal 4 PCIe‑4.0‑Lanes hinzu, an die wohl ein schneller USB‑4.0‑Controller angeflanscht werden soll. Sie können aber auch ungenutzt bleiben.
Der Leak bestätigt auch die Gerüchte, dass Raphael für den Sockel AM5 mit Dual-Channel DDR5-Support kommen wird. Das jedoch war ohnehin vorausgesetzt worden. Die einzige Unsicherheit betraf die PCI-Express-Generation. Somit wird nur AMDs kommende Server-Plattform Genoa auf Zen-4-Basis PCI-Express 5.0 erhalten, die Desktop-Plattform AM5 jedoch nicht, zumindest vorerst nicht. Bei AM4 kam PCIe 4.0 ja auch erst später. Wie relevant das zum Launchzeitpunkt sein wird, muss abgewartet werden. Auch bei PCIe 4.0 dauerte es eine ganze Weile, bis entsprechende Geräte flächendeckend und nutzbringend in Umlauf waren und gerade bei Grafikkarten ist die Anbindung selten entscheidend. Selbst bei PCIe 4.0 x16 vs. PCIe 3.0 x8 ist meist kaum ein Unterschied zu messen. Kritisch wird die Anbindung meist erst dann, wenn der Grafikkarte der Speicher ausgeht.