AMD FX — Codename “Bulldozer”
Fazit
Der erste Performance-Überblick über AMDs brandneue Prozessor-Architektur liegt hinter uns. Und was für einer! Mit einigen dieser Ergebnisse hätten wir nicht gerechnet. Denn ganz ehrlich: Bei einem solch lang entwickelten Design würden die meisten erwarten, dass das neue Stück Silizium seinen Vorgänger deutlich in die Schranken verweist. Doch wie wir sehen konnten, ist dies in vielen Benchmarks nicht der Fall. Im Gegenteil: In einigen Benchmarks hat das neue Spitzenmodell Probleme, kleinere Deneb-Prozessoren vom Schlage eines Phenom II X3 in Schach zu halten. Wer hätte das gedacht! Verantwortlich dafür dürfte zu einem Großteil die Architektur an sich sein, da sie laut Aussagen von AMD auf möglichst gute Performance in Anwendungen der “nächsten Generation” entwickelt wurde.
Nichts desto trotz gibt es auch Grund für Optimismus. Denn wenn die neuen FX-Prozessoren mit Software bedacht werden, die ihnen liegt, dann ziehen Sie mitunter Kreise um die Konkurrenz. Solche Beispiele sind der AES-Test im AIDA64 sowie WinRAR — hier schlägt Bulldozer alles deutlich, auch aus dem Hause Intel. Doch schaut man sich die Anzahl der Paradedisziplinen an, so wird klar, dass die neuen Prozessoren mehr denn je auf Software angewiesen sind, die Vorteile aus dem Design ziehen. Da wir uns erst am Anfang des Lebenszyklusses der neuen Architektur befinden ist zu hoffen, dass zukünftige Software mehr Vorteile ziehen kann — und die Anzahl der Tests, in denen FX Kreise um die Konkurrenz zieht, größer wird.
AMDs neue FX-Prozessoren sind alles andere als schlecht. Jedoch haben sie aufgrund ihrer Performance-Charakteristik einen schweren Stand. Diesen zu verbessern ist in den kommenden Monaten und Jahren die Aufgabe von AMD und den Software-Entwicklern. Es ist unumstritten, dass die FX-Prozessoren Potenzial in sich schlummern haben. Ob dieses aber jemals konstant abgerufen werden kann, wird sich erst in einigen Monaten, wenn nicht gar Jahren zeigen. Zum jetzigen Zeitpunkt sollte daher gut überlegt werden, ob der Einsatz eines FX-Prozessors sinnvoll ist oder nicht.
Aufgrund des knappen Testzeitraums von nur fünf Tagen konnten wir bei weitem nicht alle Aspekte der neuen Prozessorgeneration beleuchten. Dinge wie die Performance-Skalierung mit dem Speichertakt, ausführliche Plattformkonfigurationen in puncto Overclocking und auch der Spannungsabsenkung, die Performance auf einer AM3-Hauptplatine sowie ein Blick auf die Performance in aktuelleren Anwendungen waren zwar geplant, in der Kürze der Zeit aber nicht realisierbar. Daher werden wir uns in den nächsten Tagen intensiv mit den offenen Punkten befassen und uns mit einem entsprechenden Artikel zurückmelden. Es bleibt also weiterhin spannend.
Das fanden wir gut 🙂
- sehr gute Performance in “Spezialanwendungen”
- ordentliche Übertaktbarkeit
Das fanden wir nicht so gut 🙁
- durchschnittliche Leistung bei Standardanwendungen
- verhältnismäßig hohe Leistungsaufnahme
…diesen Artikel im Forum diskutieren