Test: Vier Cubes im Vergleich

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Cube-Gehäuse — Fazit

cubes

Kom­men wir zum Fazit unse­res Cube-Ver­gleichs, wel­cher sich län­ger als geplant hin­ge­zo­gen hat. Wir hat­ten vier Gehäu­se, wel­che preis­lich und auch in Punc­to Aus­stat­tung recht unter­schied­lich aus­ge­fal­len sind. Das güns­tigs­te Gehäu­se im Test war das Aero­cool DS, was je nach Farb­aus­stat­tung und Ver­si­on ohne oder mit Fens­ter im Sei­ten­teil ab 61 Euro erhält­lich ist, das teu­ers­te Gehäu­se im Test war erwar­tungs­ge­mäß das Lian Li PC-V358A in sil­ber mit einem Ver­kaufs­preis von ca. 125,- Euro. Die schwar­ze Ver­si­on PC-V358AB ist ähn­lich teuer.

Aero­cool DS

Das Aero­cool DS stellt die größ­te Anzahl an Farb­va­ri­an­ten zur Ver­fü­gung. Gan­ze neun Far­ben sind erhält­lich und wei­ter­hin ist jedes Modell wahl­wei­se mit oder ohne Fens­ter im Sei­ten­teil ver­füg­bar. Hier soll­te für jeden geneig­ten Käu­fer das pas­sen­de Modell dabei sein. Im Aero­cool DS fin­den CPU-Küh­ler bis zu einer Höhe von 190 mm und Gra­fik­kar­ten bis zu einer Län­ge von 320 mm Platz. Hier­für muss aller­dings der exter­ne 3,5‑Zoll-Laufwerksschacht ent­fernt wer­den. Mit ihm ste­hen nur 255 mm zur Ver­fü­gung. Neben einem voll­wer­ti­gen 5,25-Zoll-Laufwerk ist der Ein­bau von drei 3,5‑Zoll-Laufwerken (eines davon extern) mög­lich. Wei­ter­hin kön­nen zwei 2,5‑Zoll-Laufwerke mon­tiert wer­den. Wäh­rend der Ein­bau der 3,5‑Zoll-Laufwerke werk­zeug­los mög­lich ist, muss für die klei­ne­re Aus­füh­rung zum Schrau­ben­dre­her gegrif­fen wer­den. Beim Kühl­kon­zept setzt Aero­cool auf einen 200-mm-Front- und einen 120-mm-Heck­lüf­ter. Von “Dead Silence”, also töd­li­cher Stil­le, kann zwar kei­ne Rede sein, aber im Gro­ßen und Gan­zen ist das DS-Gehäu­se doch recht lauf­ru­hig. Optio­nal ist der Ein­bau wei­te­rer Lüf­ter oder eines Radia­tors im Gehäu­se­de­ckel mög­lich, was der Kühl­leis­tung sicher­lich zugu­te kommt. Hier­für steht ein wech­sel­ba­res Top-Cover im Mesh­de­sign zur Ver­fü­gung. Posi­tiv sticht auch die Ober­flä­chen­be­schich­tung her­vor, wel­che sich gum­mi­ar­tig anfühlt. Nicht gefal­len hat uns hin­ge­gen die Tat­sa­che, dass es kei­nen Staub­fil­ter für den Front­lüf­ter gibt.

Cool­tek U3

Mit einem Volu­men von gera­de ein­mal 20 Litern stellt das Cool­tek U3 das kleins­te Gehäu­se im Test­feld dar. Zu einem Preis von ca. 69 Euro bekommt man ein Alu­mi­ni­um­ge­häu­se, wel­ches zusätz­lich noch über ein Fens­ter im Sei­ten­teil ver­fügt und somit einen Ein­blick auf die ver­bau­te Hard­ware gestat­tet. Das Cool­tek U3 ist das ein­zi­ge Gehäu­se im Test, bei dem man auf den Ein­bau eines 5,25-Zoll-Laufwerks ver­zich­ten muss. Das könn­te gera­de jene Käu­fer abschre­cken, wel­che den klei­nen Wür­fel als HTPC-Ersatz ver­wen­den wol­len. Cool­tek zeigt mit dem U3 gekonnt, wie man auf engs­tem Raum durch­aus aktu­el­le Gam­ing-Kom­po­nen­ten ein­bau­en kann. Für Gra­fik­kar­ten ste­hen 255 mm zur Ver­fü­gung, der CPU-Küh­ler darf 175 mm hoch sein. Abstri­che muss man beim Ein­bau der Fest­plat­ten machen. Hier kön­nen wahl­wei­se zwei 3,5‑Zoll-Laufwerke oder ein 3,5‑Zoll-Laufwerk und zwei 2,5‑Zoll-Laufwerke plat­ziert wer­den. Posi­tiv ist her­vor­zu­he­ben, dass die Lauf­wer­ke ent­kop­pelt sind. Beim Ein­bau der Hard­ware soll­te man aller­dings behut­sam zu Wer­ke gehen, weil das Alu­mi­ni­um doch über recht schar­fe Kan­ten ver­fügt, an denen man sich schnell geschnit­ten hat. Punk­ten kann das Cool­tek U3 mit einer Ein-Kanal-Lüf­ter­steue­rung, wel­che es gestat­tet, den ein­zi­gen vor­mon­tier­ten Lüf­ter mit einer Rah­men­brei­te von 120 mm in den Stu­fen 0, 5 und 12 V zu regeln. Bemer­kens­wert ist, dass der eine Lüf­ter selbst bei 12 V noch ange­nehm lauf­ru­hig ist und trotz­dem eine gute CPU-Tem­pe­ra­tur ermöglicht.

Bit­Fe­nix Colos­sus M

Mit dem Bit­Fe­nix Colos­sus M hat Bit­Fe­nix erfolg­reich das 2010 erschie­ne­ne Colos­sus auf den µATX-Form­fak­tor geschrumpft. Die LED-Leis­te, wel­che in drei Far­ben ein­stell­bar ist und sich über bei­de Sei­ten­tei­le sowie die Front erstreckt, dürf­te vor allem Freun­de von Gam­ing-Gehäu­sen anspre­chen. Wie beim Aero­cool DS kommt auch bei Bit­Fe­nix eine spe­zi­el­le gum­mi­ar­ti­ge Beschich­tung der Front zum Ein­satz. Bit­Fe­nix hat die­se Beschich­tung “Sof­Touch” getauft. Auch beim Colos­sus M ist der Ein­bau eines voll­wer­ti­gen 5,25-Zoll-Laufwerks mög­lich. Wei­ter­hin fin­den vier 3,5‑Zoll- und drei 2,5‑Zoll-Laufwerke Platz im Inne­ren. Die Lauf­wer­ke sind mit Gum­mi­puf­fern ent­kop­pelt. Die Gra­fik­kar­ten­län­ge darf 320 mm betra­gen, für einen CPU-Küh­ler ste­hen 160 mm zur Ver­fü­gung. Der Ein­bau der Kom­po­nen­ten ist recht unpro­ble­ma­tisch, mit einer Ein­schrän­kung: Das Netz­teil wird ver­ti­kal in der Front ein­ge­baut und der Strom­an­schluss wird hier­bei zur Gehäu­se­rück­sei­te ver­län­gert. Pro­ble­ma­tisch ist der Ste­cker für das Netz­teil. Das Strom­ka­bel muss mas­siv geknickt wer­den, um den Ste­cker ins Netz­teil zu bekom­men. Wir kön­nen nicht abschät­zen, wie ver­träg­lich dies bezüg­lich eines Kabel­bruchs ist. Für die Küh­lung hat Bit­Fe­nix einen 120-mm-Lüf­ter im Heck und einen zwei­ten glei­cher Rah­men­brei­te im Gehäu­se­bo­den unter­ge­bracht. Wahl­wei­se ist der Ein­bau wei­te­rer Lüf­ter oder eines Radia­tors im Deckel mög­lich. Nega­tiv ist die Tat­sa­che, dass kein Staub­fil­ter im Gehäu­se­bo­den ange­bracht ist. So zieht der Lüf­ter unge­hin­dert Dreck ins Gehäu­se und regel­mä­ßi­ges Rei­ni­gen ist Pflicht. Die Optik des Colos­sus M ist schon sehr spe­zi­ell auf Spie­ler aus­ge­rich­tet. Wer sich damit nicht anfreun­den kann, dem kön­nen wir das Bit­Fe­nix Phe­nom oder das Bit­Fe­nix Pro­di­gy emp­feh­len, wel­che auf dem glei­chen Chas­sis basie­ren, aber äußer­lich nicht so ins Auge stechen.

Lian Li PC-V358A

Lian Li stellt wie bereits erwähnt den Mer­ce­des unter den Alu­mi­ni­um­ge­häu­sen und so ist das V358A mit 125 Euro in der sil­ber­nen A‑Version auch das teu­ers­te Gehäu­se in unse­rem Test­feld. Mit einer Brei­te von 324 mm und einer Tie­fe von 390 mm erscheint das Gehäu­se am größ­ten, obwohl es nur 286 mm hoch ist. Das macht sich auch beim Ein­satz des CPU-Küh­lers bemerk­bar. Hier kön­nen ledig­lich Model­le bis 130 mm ver­wen­det wer­den. Mit 330 mm für die Gra­fik­kar­te bie­tet das V358A aller­dings den meis­ten Platz. Das Lian Li PC-V358A bie­tet die meis­ten Fea­tures in unse­rem Test­feld. Gleich drei 120-mm-Lüf­ter sind vor­mon­tiert, zwei davon in der Front mit inte­grier­tem Staub­fil­ter. Es kön­nen zwei wei­te­re Model­le glei­cher Rah­men­brei­te oder ein 240-mm-Radia­tor an einer seit­li­chen Blen­de im Gehäu­se ein­ge­baut wer­den. Lei­se gehen die vor­mon­tier­ten Lüf­ter lei­der nicht unbe­dingt zu Wer­ke, was aller­dings den Tem­pe­ra­tu­ren zugu­te kommt. Hier muss es sich ledig­lich dem Cool­tek U3 geschla­gen geben, was neben­bei auch eine nied­ri­ge­re Laut­stär­ke auf­wei­sen kann. Bei der Wahl eines 5,25-Zoll-Laufwerks ist man lei­der ein­ge­schränkt auf Lauf­wer­ke im Slim­li­ne-For­mat. Wei­ter­hin kön­nen gan­ze sechs 3,5‑Zoll-Laufwerke sowie zwei 2,5‑Zoll-Laufwerke im V358A ein­ge­baut wer­den, Ers­te­re im Prin­zip werk­zeug­los, weil zur Befes­ti­gung Rän­del­schrau­ben benutzt wer­den. Zwei modu­la­re Fest­plat­ten­kä­fi­ge sor­gen für einen pro­blem­lo­sen Ein­bau außer­halb des Gehäu­ses. Wei­ter­hin sind sämt­li­che Fest­plat­ten ent­kop­pelt mon­tiert, um Vibra­tio­nen zu ver­min­dern. Der Ein­bau der Kom­po­nen­ten macht im klei­nen Cube von Lian Li am meis­ten Spaß, da der kom­plet­te Deckel samt Front­par­tie nach vor­ne weg­ge­klappt wer­den kann. Somit hat man zum Teil mehr Platz für die Mon­ta­ge als in manch einem Midi-Tower-Gehäu­se. Die Ver­ar­bei­tung ist wie gewohnt auf hohem Niveau.

Wirk­lich abset­zen konn­te sich in unse­rem klei­nen Roun­dup kei­nes der getes­te­ten Gehäu­se. Jedes für sich bie­tet Beson­der­hei­ten, sei es im Preis, bei der Aus­stat­tung, Far­be oder Grö­ße. Somit ent­schei­den wie gewohnt die indi­vi­du­el­len Vor­lie­ben des Käu­fers. Das Aero­cool DS sowie das Bit­Fe­nix Colos­sus M müs­sen sich ledig­lich vor­wer­fen las­sen, dass hier zum Teil auf Staub­fil­ter ver­zich­tet wur­de. Gera­de beim Bit­Fe­nix, wel­ches mit einem vor­mon­tier­ten Boden­lüf­ter aus­ge­stat­tet ist, ist dies nicht wirk­lich sinnvoll.

Der Vor­teil der Cube- gegen­über nor­ma­len Midi-Tower- oder HTPC-Gehäu­sen liegt dar­in, dass sie klein und hand­lich sind und sich ein­fach trans­por­tie­ren las­sen, wei­ter­hin neh­men sie zum Teil pro­blem­los aktu­el­le Gam­ing-Kom­po­nen­ten auf. Auch bei der hier im Test vor­han­de­nen Farb­viel­falt soll­te für jede Innen­ein­rich­tung das pas­sen­de Modell vor­han­den sein.