ASUS ROG Strix X670E‑E Gaming WiFi
OC-/Tweaking-Ergebnisse
Schauen wir uns einmal an, welche Ergebnisse wir mit dem ASUS ROG Strix X670E‑E Gaming WiFi erzielen konnten. Fangen wir zuerst mit Speicher-OC bei Vollbestückung an. 4x 32 GiB bedeuten aktuell den maximalen Speicherausbau bei Mainboards mit vier Steckplätzen. Obendrein existieren noch immer keine DDR5-Speicherkits, welche aus vier Speichermodulen bestehen. Und nicht zuletzt spezifiziert AMD DDR5-3600 als Maximum bei zwei Dual-Rank-Speichermodulen pro Speicherkanal. Das alles sind eindeutige Anzeichen dafür, dass 128 GiB Arbeitsspeicher sicherlich kein Zuckerschlecken in puncto OC sind. Und das mussten auch wir feststellen.
Weder wollte der Rechner nach dem Laden des XMP booten (DDR5-6000), noch mit XMP plus nach unten korrigierter Taktrate. Auch die Nutzung eines Speicherprofils für Hynix-Speicherchips bei gleichzeitig verringertem Speichertakt brachte keinen Erfolg.
Trotzdem konnten wir mit DDR5-4400 immerhin über 20 Prozent mehr Speichertakt erzielen, als AMD spezifiziert. Hierfür haben wir lediglich alle Einstellungen rund um Spannungen und Timings auf AUTO belassen und einfach den Speichertakt erhöht. Im Prinzip hat also ASUS die Arbeit mit den programmierten AUTO-Einstellungen erledigt.
Und wie sieht es bei nur 2x 32 GiB aus?
Deutlich besser! Nicht nur, dass der Rechner per Default mit DDR5-4800 bootet, das Handling wurde deutlich besser. XMP laden? Kein Problem. Ein Speicher-Preset für Hynix-RAM für DDR5-6400 mit 2x 32 GB laden? Ebenfalls kein Problem. Gegenüber Vollbestückung mit 4x 32 GiB bei 1.800 MHz erreicht die Performance in AIDA64 ganz andere Dimensionen.
AIDA64 Memory-Benchmark bei Standardtakt DDR5-3600
AIDA64 Memory-Benchmark bei DDR5-6400 (Memory-Preset “Hynix 6400MHz 1.4V 2x32GB DR”)
Als nächster Test auf der Checkliste stand die Frage, wie hoch wir den Referenztakt mittels asynchronem Referenztakt bringen können. Mit 115 MHz haben wir ins Windows gebootet, weitere MHz konnten wir mittels der Ai Suite generieren.
Insgesamt konnten wir 127 MHz erreichen. Nicht schlecht für den Anfang, jedoch auch vielleicht noch nicht das Ende der Fahnenstange. Wobei solch hohe Taktraten nicht wirklich sinnvoll sind. Denn bei derart hohen Taktraten muss der Turbo-Mechanismus des Prozessors deaktiviert werden. Und damit geht weit mehr Leistung verloren, als mit Referenztakt-OC gewonnen wird.
Wie man einen übertakteten Referenztakt besser nutzt, haben wir im folgenden Beispiel festgehalten.
Wir sehen den Single-Core-Boost im Cinebench R23. Dieser liegt bis zu 125 MHz über selbigem bei Standard-Betrieb. Erzielt haben wir diesen Takt mit folgenden Einstellungen:
- Curve Optimizer: All Cores / Negative / 12
- eCLK Mode: Synchronous Mode
- BCLK1: 101,1 MHz
Die Leistung in Cinebench R23 steigt noch einmal um einige Punkte an, reichlich ein Prozent mehr Leistung steht zu Buche. Zwar nicht viel, allerdings mit wenigen Klicks erledigt. Mehr Testzeit würde an dieser Stelle in noch besseren Ergebnissen resultieren.
Verlassen wir für einen Moment das OC-Gefilde und widmen uns einer besseren Effizienz. Auch hierfür stehen genügend Mittel zur Verfügung, die wir zum Teil ausprobiert haben. Zuerst haben wir unserem 7950X den Eco-Modus mit 105 Watt TDP verpasst. Mit wenigen Klicks konnten wir so ordentlich Energie sparen. In Teillastbereichen fällt die Taktrate nicht sonderlich stark ab, unter Volllast ist hingegen ein ordentlicher Abschlag zu verzeichnen.
Die Taktraten pendeln sich zwischen 4,6 und 4,7 GHz während voller BOINC-Auslastung ein. Zum Vergleich: Während unserer Stabilitätstests ohne eingebremstes Powerlimit konnten wir Taktraten zwischen 4,9 und knapp 5 GHz verzeichnen. In absoluten Zahlen gemessen ist das ein ziemlich heftiger Abschlag von ca. 300 MHz, prozentual gesehen sieht die Welt aber deutlich besser aus. Deutlich weniger als 10 Prozent weniger Takt – dagegen fällt die Leistungsaufnahme um rund 40 Watt, was mehr als 20 Prozent bedeutet. In Sachen Effizienz also ein guter Tausch. Und die Bestätigung dessen, was viele User an Zen 4 kritisieren: Die CPU-Serie wird ohne Not über ihrem Sweetspot betrieben. Auch die Temperatur freut sich: Die CPU bleibt unter 70 Grad warm.
Bei BOINC wird unser 7950X mit Standardeinstellungen durch die Temperatur eingebremst. Das sieht man daran, dass 95 Grad gemeldet werden, die durchschnittliche Leistungsaufnahme aber bei ca. 175 Watt (ohne Eco-Modus) liegt. Mit Eco-Modus dann bei ca. 135 Watt. Wem der Verbrauch weniger wichtig ist, dafür aber die Temperatur, der kann mit Platform Thermal Throttle Limit im BIOS nachhelfen. Wir haben einen Test mit 85 Grad Zieltemperatur gemacht. So sieht das Ergebnis aus:
Die CPU bleibt entsprechend unserer Einstellung rund 10 Grad “kühler”, während sich die Taktraten gegenüber den Standardeinstellungen kaum verändern. Daher empfiehlt es sich für User, die nicht mit dem von AMD vorgegebenen Temperaturlimit von 95 Grad arbeiten wollen, entweder den Eco-Mode zu nutzen oder aber schlichtweg die Zieltemperatur im BIOS herabzusetzen – je nachdem, wo die Präferenzen liegen (Performance oder Effizienz).
Alles in allem bietet das ASUS ROG Strix X670E‑E Gaming WiFi so viele Tweaking-Optionen, dass man diese unmöglich innerhalb weniger Tage komplett ausnutzen und ausloten kann. Wie schon bei Zen 3 auf AM4 muss Zeit investiert werden, um wirklich alle Parameter ans Optimum zu bringen. Die von uns “auf die Schnelle” erstellten Tweaking-Ergebnisse geben einen guten Vorgeschmack auf das, was mit dem Mainboard bei intensiver Nutzung möglich ist.
Wir sind diesbezüglich sehr zufrieden!