ASUS ROG Strix X670E‑E Gaming WiFi
Layout — Fortsetzung
Wir drehen das Board abermals um 90 Grad und sehen jetzt die obere Kante der Platine. Dort befindet sich die Postcode-Anzeige, gefolgt von drei Lüfteranschlüssen. Der linke davon hört auf den Namen AIO_PUMP, der mittlere auf CPU_OPT und der rechte auf den Namen CPU_FAN. CPU_FAN und CPU_OPT teilen sich eine Steuerung, können also nur zusammen geregelt werden. AIO_PUMP kann zwar auch gesteuert werden, läuft per Default aber mit voller Leistung. Alle drei Anschlüsse haben gemeinsam, dass sie für ein Ampere bei 12 Volt, also maximal 12 Watt, spezifiziert sind.
Auf dem ASUS ROG Strix X670E‑E Gaming WiFi werden zwei 12v-ATX-Anschlüsse mit jeweils acht Pins verbaut. Technisch gesehen sind die Anschlüsse überdimensioniert. Sie sind so ausgelegt, dass sie deutlich mehr Leistung liefern können als für einen solchen Anschluss spezifiziert. Zudem sind sie mit Metall eingefasst, was ASUS ProCool II nennt. Hintergrund ist, dass man in internen Tests auch aktuell hin und wieder mit Netzteilen zu tun hat, deren Kabel nicht die notwendigen Spezifikationen erreichen. Und um Schäden an den EPS-Steckern zu vermeiden, werden diese mit großer Sicherheitsreserve ausgelegt (ca. 50 Prozent). So zumindest die internen Informationen von ASUS.
Da die verbauten Kühler sowie weitere Anbauteile viele Details der Hauptplatine verbergen, haben wir das Board quasi “ausgezogen”. Wir sehen drei Kühler für M.2‑Laufwerke (jeweils mit Wärmeleitpad versehen), dazu noch eine Backplate samt Wärmeleitpad für eine doppelseitig bestückte SSD im primären M.2‑Steckplatz, einen gemeinsamen Kühler für beide X670E-PCHs und einen massiven Mosfetkühler. Der Mosfetkühler besteht aus zwei Teilen, welche mittels Heatpipe verbunden sind.
Links sind noch zwei Plastikabdeckungen im Bild zu sehen. Einerseits die Abdeckung über dem I/O‑Bereich, welche die RGB-Beleuchtung des Strix-Mainboards beherbergt. Das Kabel wirkt sehr fragil, weshalb wir uns entschieden haben, den Stecker nicht abzuziehen. Und andererseits zeigt das Foto links oben noch eine kleine Plastikabdeckung, die über dem Q‑Release-Button verbaut wird. Sind alle Anbauteile entfernt, so hat man es gefühlt mit einem anderen Mainboard zu tun.
Hier noch einmal die komplette Platine ohne Anbauteile. Farblich stechen jetzt nur die beiden grünen X670E-Chips heraus. Alle anderen Bauteile und auch das PCB selbst sind in diversen Graustufen gehalten.
An dieser Stelle sieht man sehr schön, dass die oberen beiden physischen PCIe-x16-Slots jeweils im Safeslot-Design ausgeführt sind. Die Metallumrandung soll beim Einsatz von schweren Grafikkarten für bessere Stabilität sorgen und gleichzeitig vor Beschädigungen schützen. In Zeiten, in denen eine GeForce RTX 4090 in der Founders Edition über 30 Zentimeter lang ist und mehr als zwei Kilogramm wiegt, sind derartige Steckplatzverstärkungen mehr als notwendig. Leider.
Interessant ist auch, dass wir auf der Vorderseite des PCBs die Lötkontakte der PCIe‑5.0‑Slots sehen. Jeweils direkt am Übergang vom Steckplatz zum PCB sehen wir die Kontakte schimmern. Daran lässt sich ablesen, was uns das Handbuch bereits verraten hat: Der oberste Slot läuft mit x16, der mittlere nur mit x4. Sofern der mittlere Slot mit einer Erweiterungskarte bestückt wird, schaltet der obere Slot auf x8 zurück. Gleiches gilt, wenn der M.2‑Steckplatz M.2_3 bestückt wird. M.2_3 sitzt zwischen den unteren beiden PCIe-Steckplätzen und ist gleichzeitig der einzige M.2‑Steckplatz, welcher Laufwerke des Formfaktors 22110 aufnehmen kann. Die drei anderen Steckplätze sind auf 2242, 2260 und 2280 beschränkt.
Die oberen beiden PCIe-Slots werden direkt von der CPU mit PCIe-Lanes (5.0) versorgt. Der untere Steckplatz wird mit vier PCIe‑4.0‑Lanes vom X670E-Chipsatz versorgt. Sollte jemand drei Grafikkarten auf dem ASUS ROG Strix X670E‑E Gaming WiFi betreiben wollen, so würden diese also mit x8 5.0, x4 5.0 und x4 4.0 laufen können.
Dieses Foto zeigt in der Mitte einige Zusatzchips. Da wäre einerseits der fest verlötete BIOS-Chip vom Typ Winbond 25Q256JWEQ, platziert direkt an der linken unteren Verschraubung des Retention-Moduls. Dort sitzt auch ein undokumentierter Anschluss mit neun Pins – gut möglich, dass es sich hierbei um einen SPI-Anschluss handelt, mit welchem man den BIOS-Chip extern programmieren kann.
Andererseits sehen wir oberhalb des oberen PCIe-x16-Slots zwei kleine ICs von Phison. Dabei handelt es sich um zwei nach PCI-SIG zertifizierte Redriver für PCIe 5.0. Diese kommen zum Einsatz, um die erhöhten Anforderungen an PCIe‑5.0‑Signale zu erfüllen.
Zwischen Mosfets und I/O‑Bereich sitzt ein GL3590-Zusatzchip von Genesys Logic. Dabei handelt es sich um einen USB 3.1 Gen2 Hub-Controller, welcher vier USB-A-Anschlüsse bereitstellen kann.