ASRock X399 Taichi
Layout
Schauen wir uns unseren heutigen Testkandidaten etwas genauer an.
Das ASRock X399 Taichi kommt in schlichtem Grau daher. Auffälliger ist da das für die Taichi-Serie typische Zahnrad-Design auf dem PCB, in welches sich der Chipsatzkühler nahtlos einreiht. Dominiert wird der Anblick aber auch bei diesem TR4-Mainboard durch den riesigen CPU-Sockel.
Die Rückseite des Mainboards hält wenig Überraschungen bereit. Es lässt sich gut unterscheiden, welche PCIe-Slots elektrisch mit x8 und welche mit x16 angebunden sind. In der rechten unten Ecke des Bildes ist zudem teilweise eine gelbe Linie auf dem PCB auszumachen. Diese dient der weitestgehend physischen Abtrennung der Soundkomponenten, um eine bestmögliche Soundqualität erreichen zu können. Ein weiteres Detail: Sowohl der Chipsatzkühler als auch die Kühlkomponenten für die Mosfets werden verschraubt – billige Plastikhalterungen sind nicht anzutreffen.
Auch das ASRock X399 Taichi verwendet mit Metall verkleidete PCIe-x16-Steckplätze, um mehr Stabilität bieten zu können bzw. die Steckplätze besser vor mechanischer Belastung schützen zu können. Glaubt man der Produktseite des Taichi, so erfüllt die Metallhülle sogar noch einen zweiten Zweck: Es sollen Signalinterferenzen mit den Grafikkarten vermieden werden.
Doch genug zur Metallverpackung der x16-Steckplätze. Widmen wir uns jetzt den Anschlussmöglichkeiten unterhalb selbiger Slots. Beginnen wir links. Dort sind goldene Pfostenstecker zu sehen, die dem Anschluss von Front Audio dienen. Das Besondere: Es sind zwei Steckerpaare vorhanden. Je nachdem, welche Variante für die Kabelführung beim Nutzer besser ist, kann der Anschluss entweder “normal” erfolgen oder aber im Winkel von 90 Grad. Die Nutzung beider Anschlüsse gleichzeitig ist hingegen nicht möglich. Ein Stück weiter rechts sitzt die erste von zwei Anschlussmöglichkeiten für 12-V-RGB-LED-Streifen. Maximal kann der Anschluss mit drei Ampere, also 36 Watt, belastet werden. Etwas weiter rechts befindet sich einer von insgesamt fünf Lüfteranschlüssen auf dem Mainboard. Sie sind allesamt als 4‑Pin-PWM-Anschlüsse ausgeführt, können jedoch auch mit Lüftern mit 3‑Pin-Anschlüssen umgehen. Rechts neben dem Lüfteranschluss können eine Power-LED mit drei Pins bzw. ein Lautsprecher angeschlossen werden – die Frontpanel-Anschlüsse sind somit auf zwei Gruppen aufgeteilt. Noch ein Stück weiter rechts sehen wir Pfostenstecker für USB‑2.0‑Ports. Dank zwei Anschlussmöglichkeiten können bis zu vier USB-Steckplätze generiert werden. Wiederum rechts daneben platziert ASRock einen Button, um bequem einen CMOS-Clear durchführen zu können.
Wer ganz aufmerksam hingeschaut und gelesen hat, dem wird aufgefallen sein, dass wir eine Gruppe von Pfostensteckern übergangen haben. Zwischen dem im Bild zu sehenden Lüfteranschluss und dem PCIe-Slot befindet sich noch eine Gruppe von neun Mal zwei Kontakten (ein Leerkontakt), welche nicht im Handbuch dokumentiert ist. Wir vermuten entweder eine Anschlussmöglichkeit für ein TPM-Modul oder aber einen ASRock-internen Anschluss (für z.B. Techniker-Equipment).
Links sehen wir noch einen der zuvor schon beschriebenen USB‑2.0‑Anschlüsse, dann kommt der CMOS-Clear-Button ins Bild. Rechts daneben wiederum sehen wir eine Port-80-Diagnoseanzeige, welche die Postcodes ausgibt und bei einer Fehlersuche hilfreich sein kann. Rechts daneben hat ASRock Pfostenstecker für zwei weitere USB-Anschlüsse gesetzt. Dieses Mal werden Anschlüsse für USB 3.1 Gen1 vom Prozessor bereitgestellt. Noch weiter rechts sehen wir den zweiten Teil der Frontpanel-Anschlüsse des Mainboards. Auch hier lässt sich eine Power-LED anschließen, dieses Mal jedoch in einer Ausführung mit nur zwei Pins.
Optisch dominiert wird die rechte untere Ecke des Mainboards hingegen von den goldfarbenen Tastern für Power und Reset. Direkt darüber ist Anschluss M2_3 zu sehen – einer von insgesamt drei Aufnahmemöglichkeiten für M.2‑Laufwerke. M2_3 fällt dabei die Besonderheit zu, dass er kurze Laufwerke vom Typ 2230 aufnehmen kann (und darüber hinaus noch die Typen 2242, 2260 und 2280). M2_1 und M2_2 können hingegen “nur” die Typen 2242 bis 2280 aufnehmen. Allen drei Anschlüssen ist jedoch gemein, dass sie sowohl mit PCIe- als auch SATA-Laufwerken umgehen können.
Wir drehen das Mainboard um 90 Grad und wandern an der rechten Seite der Hauptplatine nach oben. Zuerst fällt eine Besonderheit auf: ASRock platziert neben den acht verbauten SATA-Anschlüssen einen sechspoligen Stromanschluss, welcher normalerweise bei Grafikkarten zum Einsatz kommt und nur sehr selten auf Mainboards anzutreffen ist. Spezifikationsgerecht kann dieser Anschluss bis zu 75 Watt bereitstellen und beim Einsatz von vier verbrauchsintensiven Grafikkarten für eine bessere Energieversorgung dienen. Entsprechend ist der Anschluss auch mit “GFX_12V1” dokumentiert. Neben dem Stromanschluss sehen wir besagte acht SATA-Anschlüsse, allesamt vom X399 bereitgestellt. Das ASRock X399 Taichi bietet damit zwei Anschlüsse mehr an als das ASUS ROG Zenith Extreme. Einig sind sich beide Mainboards beim Thema U.2. Auch ASRock verbaut beim Taichi einen Anschluss. Der Unterschied liegt jedoch im Detail: Die Nutzung des U.2‑Anschlusses führt dazu, dass M2_1 deaktiviert wird – in diesem Fall können nur noch zwei M.2‑Laufwerke auf dem Taichi genutzt werden. Beim ROG Zenith Extreme passiert das nicht, dort werden die benötigten Ressourcen vom untersten PCIe-Steckplatz abgezweigt, welcher dann nur noch mit x4 läuft.
Im Hintergrund ist zudem ein Teil des Chipsatzkühlers zu sehen. Dieser ist äußert flach gehalten, sodass es keine Kompatibilitätsprobleme mit Erweiterungskarten gibt. Am Rand des stylistisch als Zahnrad ausgeführten Kühlers steht dieser zudem etwas vom PCB ab. Darunter sind wiederum LEDs angebracht, welche mittels ASRocks RGB-LED-Software gesteuert werden können.
Neben dem U.2‑Anschluss befindet sich die zweite Anschlussmöglichkeit für zwei zusätzliche USB-Anschlüsse vom Typ 3.1 Gen1. Direkt dahinter wurde der zweite Anschluss für 12-V-RGB-LED-Streifen platziert. Auch dieser Anschluss kann bis maximal drei Ampere bzw. 36 Watt belastet werden. Weiter rechts finden wir den ATX-Anschluss vor. Darüber sind auf dem Bild vier der insgesamt acht Speichersteckplätze des ASRock X399 Taichi zu sehen. Anders als beim ASUS ROG Zenith Extreme sind diese nicht farblich codiert, die Reihenfolge der Bestückung ist jedoch die Gleiche. Ausgehend vom Prozessor müssen zuerst jeweils der zweite und der vierte Slot bestückt werden (auf dem Foto der untere Steckplatz sowie der dritte Slot von unten). Gemeinsam haben beide Hauptplatinen auch, dass sie auf Speichersteckplätze mit nur einer Halteklammer setzen.