ASRock X399 Taichi
BIOS — Fortsetzung 2
An dieser Stelle sehen wir das Menü zur Kernabschaltung bei Threadripper. Wie bereits beim ASUS ROG Zenith Extreme erwähnt, muss die Zahl der in diesem Menü gewählten Kerne gedanklich immer verdoppelt werden. Denn die getroffene Auswahl wird auf beide Zeppelin-Dies von Threadripper angewandt. Aus TWO (2 + 0) werden somit beispielsweise vier aktive Kerne.
Auch diese Option kennen wir bereits aus dem Review zum ASUS-Mainboard: Wer an dieser Stelle Channel wählt, der wechselt von der UMA- zur NUMA-Einstellung. Damit wird der Speicher nicht mehr gleichmäßig sondern unterschiedlich schnell angesprochen. Die Speicherlatenz verbessert sich deutlich, doch das gilt nicht mehr für die komplette Speichermenge. Hier gilt es auszuprobieren, was der Lieblingsanwendung denn besser schmeckt. Einen Blick auf die Performance-Auswirkungen in verschiedenen Anwendungen lässt sich in unseren beiden Threadripper-Reviews werfen.
An dieser Stelle können bei Bedarf die Netzwerkanschlüsse deaktiviert werden. Zwar ist das in den meisten Fällen nicht notwendig, dennoch hätten wir uns eine prominentere Stelle dafür im BIOS gewünscht.
Das Menü Tools hält einige mehr oder weniger nützliche Optionen bereit. So lassen sich die LEDs sowie die Anschlüsse für LED-Streifen aus dem BIOS heraus steuern. Die Variante über die mitgelieferte ASRock-RGB-LED-Software wirkt dabei aber etwas komfortabler.
Mittels Instant Flash lässt sich aus dem BIOS heraus das BIOS flashen. Anders als beim ROG Zenith Extreme, wo man problemlos auch angeschlossene SATA- und NVMe-Geräte nach BIOS-Files durchsuchen kann, funktioniert das beim X399 Taichi nur über einen FAT32-formatierten USB-Stick. Damit läuft es aber absolut problemlos. Was man vom Internet Flash nicht behaupten kann. Obwohl unsere Hauptplatine mit BIOS-Version 1.50 ausgeliefert wurde und mit den Versionen 1.70, 1.80 und 2.00 mindestens drei neuere Versionen auf den Servern ASRocks bereitstanden, wollte uns das Mainboard kein BIOS zum Flash anbieten – selbst mit manuell gewählten Netzwerkeinstellungen nicht.
Die Spannungs- und Temperaturanzeige erfolgt im Menü H/W Monitor. Anders als beim ROG Zenith Extreme nutzt ASRock in diesem Menü Tctl für die Anzeige der CPU-Temperatur – also inklusive des 27 Grad Celsius großen Temperaturoffsets bei Threadripper. Scrollt man im Menü weiter nach unten, findet man zahlreiche Optionen zur Lüftersteuerung vor.
Der letzte BIOS-Screenshot für den heutigen Artikel zeigt exemplarisch die Einstellmöglichkeiten für die Lüfteranschlüsse. Dabei lassen sich je Anschluss vier vorgefertigte Profile auswählen (Silent, Standard, Performance, Full Speed) oder individuelle Einstellungen verwenden. Werden individuelle Einstellungen vorgenommen, so kann sogar noch die Quelle für die Temperaturüberwachung gewählt werden (Monitor CPU, Monitor M/B, Monitor Tctrl). Anschließend lassen sich fünf verschiedene Temperaturen und die dazugehörigen Geschwindigkeitsstufen festlegen. Diese Schritte lassen sich auch mittels der mitgelieferten A‑Tuning-Software erledigen.
Insgesamt haben wir es mit einem weitestgehend übersichtlichen BIOS zu tun. Die Optionen zur Deaktivierung der Netzwerkanschlüsse hätten wir uns an etwas passenderer Stelle gewünscht und auch die Beschreibung einzelner BIOS-Optionen fällt mitunter sehr spartanisch aus. Hier könnte ASRock noch etwas nachbessern.