AMD Kaveri: Geleakte Folie enthüllt Turbo-Taktfrequenzen für A10-7850K und A10-7700K
Die ungarische Proharder hat Folien mit weiteren technischen Daten zu den kommenden “Kaveri”-APUs veröffentlicht, die von AMD stammen sollen. Genannt werden darauf unter anderem die Turbo-Taktfrequenzen für die beiden Quad-Core-Modelle mit offenem Multiplikator A10-7850K und A10-7700K. Damit sind zumindest die Eckdaten für zwei der drei Modelle bekannt, mit denen AMD ab 14. Januar auf Kundenfang gehen will.
Wie schon in früheren Meldungen berichtet, wird “Kaveri” über zwei “Steamroller”-Module mit jeweils 2 MiB L2-Cache (vier x86-Kerne) und eine GCN-GPU mit 512 Shadern bzw. 8 Compute Units (CUs) verfügen. Außerdem sind zur Video-En- und Dekodierung die festverdrahteten Funktionseinheiten VCE und UVD sowie die TrueAudio-DSPs vorhanden, die auch für 3D-Audio in Spielen verwendet werden können. Zudem befinden sich auf dem “Kaveri”-Die bereits die Display-Controller und das PCIe‑3.0‑Interface. Die wichtigsten Neuerungen der kommenden APU sind aber die HSA-Features: “Kaveri” verfügt über einen hUMA-Speichercontroller, der sowohl von den CPU-Kernen als auch der GPU genutzt wird, und Unterstützung für heterogene Verarbeitungsschlangen (hQ), welche die Kommunikation zwischen CPU und GPU vereinfachen.
Technische Daten der “Kaveri”-Modelle A10-7850K und A10-7700K
Bisher hatte AMD für das Spitzenmodell A10-7850K lediglich die Taktfrequenzen für die CPU-Kerne und die GPU bekanntgegeben, aus denen sich die proklamierten 856 GFLOPS ergeben. Laut dem neuen Leak handelt es sich bei den von AMD genannten 3,7 GHz für die “Steamroller”-Module um die Basistaktfrequenz. Sollte ein entsprechender thermischer Spielraum vorhanden sein, können die x86-Kerne offenbar um zusätzliche 300 MHz auf 4,0 GHz beschleunigt werden. Von dem kleineren genannten Modell ist die Basisfrequenz hingegen nicht bekannt. Hier nennt die Folie lediglich einen Turbotakt von 3,8 GHz. Bei den Angaben zur GPU-Taktfrequenz werden erneut lediglich die bekannten 720 MHz genannt, eine Boostfunktion ist hier offenbar nicht vorgesehen.
Sollten die Angaben auf der Folie stimmen, dann will AMD sein Namensschema mit der neuen Generation wohl noch undurchsichtiger gestalten. Bisher änderte sich an der GPU-Konfiguration innerhalb einer Serie (z. B. A10 oder A8) nichts und auch die Anzahl der verfügbaren CPU-Kerne blieb unverändert. Zumindest was die Anzahl der Shader betrifft, wird es künftig ebenfalls Unterschiede geben: Die Radeon R7 der APU A10-7700K taktet zwar ebenfalls mit 720 MHz, ist allerdings wohl um 2 CUs (und 2x 4 TMUs) beschnitten worden, sodass lediglich 384 Shader (6x 4 TMUs) nutzbar sind. Entsprechend fällt die theoretische Rechenleistung der GPU um 25 % niedriger aus, von der Spiele sowie Anwendungen Gebrauch machen können, welche die GPU zur Beschleunigung nutzen.
Damit erreicht voraussichtlich lediglich das Topmodell eine mit der Radeon HD 7750 vergleichbare Performance, die allerdings neben einem 80 MHz höheren GPU-Takt insbesondere auf eine deutlich höhere Bandbreite zum VRAM vertrauen kann. Die Ausführung der Radeon HD 7750 mit GDDR5 kann hier immerhin auf 72 GB/s zurückgreifen, während der APU bei Nutzung von DDR3-2133 lediglich 34,1 GB/s zur Verfügung stehen. Hier muss sich erst zeigen, inwiefern sich dieser Nachteil durch eine effizientere Nutzung der Bandbreite durch den hUMA-Speichercontroller auffangen lässt. Immerhin sollte der gemeinsam genutzte virtuelle Adressraum dabei helfen, einige Kopiervorgänge einzusparen. Außerdem fällt die Datenübertragung über das PCIe-Interface weg. Unbekannt ist weiterhin, wie viele ROPs AMD der Radeon R7 auf den APUs zugestanden hat.
Auf den weiteren Folien wird zudem darauf hingewiesen, dass “Kaveri” dank seiner GCN-GPU natürlich auch AMDs neue 3D-Programmierschnittstelle Mantle nutzen können wird. Ob selbiges zum Verkaufsstart allerdings auch für sämtliche HSA-Fähigkeiten von “Kaveri” gelten wird, ist zumindest fraglich. Denn die notwendige Software-Infrastruktur wird voraussichtlich erst im zweiten Quartal 2014 verfügbar sein.
Abschließend sei darauf hingewiesen, dass sämtliche Informationen auf Folien mit unbekannter Herkunft basieren.
Quelle: Proharder.hu
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