Trinity als Spieleplattform — Vier Grafikkarten zeigen das Mögliche

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Frametimes (Framelatenzen)

Der Begriff “Frame­la­ten­zen” wird oft fälsch­li­cher­wei­se genutzt. Eine Latenz ist immer eine Ver­zö­ge­rung zwi­schen einer Ein- und der dazu­ge­hö­ri­gen Aus­ga­be. Beim Spie­len etwa die Zeit zwi­schen einem Maus­klick, der das Abfeu­ern der Waf­fe aus­löst, bis hin zum Dar­stel­len des Mün­dungs­feu­ers auf dem Monitor.

Was ist eigent­lich mit Frame­ti­mes? Eini­ge haben davon viel­leicht bereits gele­sen und ande­re ken­nen es bereits von Mul­ti-GPU-Sys­te­men. Manch­mal wer­den die ein­zel­nen Frames (Bil­der) nicht so schnell fer­tig, wie das vor­her­ge­hen­de, dann kommt es zu einem kur­zen Ruckeln und auch bei eigent­lich flüs­si­gen 60 FPS wird das Spiel­erleb­nis deut­lich getrübt. Um dies sicht­bar zu machen, kön­nen die Zei­ten zwi­schen den berech­ne­ten Bil­dern her­an­ge­zo­gen wer­den. Vor allem AMD hat­te damit in der Ver­gan­gen­heit Pro­ble­me, was erst­mals Kol­le­gen von Tech­Re­port mit­tels des Tool FRAPS auf­de­cken konn­te. FRAPS ist in der Sze­ne gut bekannt und wird auch von uns ver­wen­det, um die Bild­wie­der­ho­lungs­ra­te auf­zu­zeich­nen. AMD hat bereits dar­auf reagiert und arbei­tet laut eige­ner Aus­sa­ge an einer Ver­bes­se­rung der Trei­ber. Ande­re Web­sei­ten stel­len den­noch die Frame­ti­mes mit­tels FRAPS dar, was bei den Her­stel­lern AMD und NVIDIA nicht unbe­dingt auf Gegen­lie­be stößt. Zwar wur­de so das Pro­blem erst­mals erkannt, aber für eine kor­rek­te Dar­stel­lung ist das Tool im Grun­de genom­men gar nicht geeig­net. Dazu müs­sen wir erst ein­mal ver­ste­hen, wie FRAPS funktioniert.

 

Das Pro­gramm sitzt zwi­schen Anwen­dung und Win­dows. Wie wir sehen, kann FRAPS damit gar nicht auf­zeich­nen, wann die Frames in der Gra­fik­kar­te ger­en­dert wer­den und da steckt das Pro­blem: Nicht jeder Frame benö­tigt die glei­che Zeit zum Ren­dern. Es ist also eigent­lich gar nicht mög­lich, mit FRAPS zu sagen, ob ein Ruckeln auf­tritt oder nicht. Stellt aller­dings FRAPS schon ein star­kes Ruckeln fest, dann dürf­te es auch am Bild­schirm ruckeln, nur so war es über­haupt mög­lich, das Trei­ber­pro­blem bei AMD auf­zu­de­cken. Den­noch ist die Aus­sa­ge­kraft soge­nann­ter Frame­time-Ver­läu­fe mit­tels FRAPS eher als zwei­fel­haft zu bezeich­nen. Um die tat­säch­li­chen Frame­ti­mes auf­neh­men zu kön­nen, bedarf es eines kom­ple­xen Ver­suchs­auf­baus, bei der das Bild­si­gnal der Gra­fik­kar­te nicht an einen Moni­tor, son­dern an eine Mess­ein­rich­tung geschickt wird. Im Prin­zip ein guter Ansatz, aber bei den der­zeit ver­füg­ba­ren Metho­den ist ein Ein­griff in den Ren­der­pro­zess not­wen­dig, da jedes Bild abwech­selnd mar­kiert wer­den muss, um es dann am Mess­ge­rät erken­nen zu kön­nen. Ein wei­te­rer Nach­teil sind die sehr hohen Anschaf­fungs­kos­ten für eine sol­che Ein­rich­tung, die für Pla­net 3DNow! nicht finan­zier­bar sind. Zudem stün­de der not­wen­di­ge Zeit­auf­wand für die Aus­wer­tung der immensen Daten­men­ge in kei­nem Ver­hält­nis zu den dar­aus zu gewin­nen­den Erkenntnissen.

Wir haben die­se Pro­ble­ma­tik intern lan­ge dis­ku­tiert und haben uns dazu ent­schlos­sen, Frame­ti­mes vor­erst nicht auf­zu­zeich­nen oder dar­zu­stel­len. Soll­ten jedoch ande­re Tools ver­füg­bar wer­den, die die Pro­ble­ma­tik von Frame­ti­mes bes­ser dar­stel­len kön­nen, sind wir selbst­ver­ständ­lich dazu bereit, uns damit erneut auseinanderzusetzen.

Für mehr Infor­ma­tio­nen zum The­ma Frame­ti­mes und FRAPS emp­feh­len wir den Arti­kel von Anand­Tech: AMD Comm­ents on GPU Stut­te­ring, Offers Dri­ver Road­map & Per­spec­ti­ve on Benchmarking