AMD Ryzen 7 1800X Review – Teil 2

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Taktskalierung – die Suche nach dem Sweetspot

Um zu unter­su­chen, wie gut die Archi­tek­tur mit der Takt­ra­te ska­liert, haben wir das AMD-Tool Ryzen Mas­ter ver­wen­det und den Takt in 100-MHz-Schrit­ten ver­än­dert. Außer­dem wol­len wir betrach­ten, wie sich die Leis­tungs­auf­nah­me dabei ent­wi­ckelt. Dafür haben wir für jeden Mess­punkt die Span­nung gesucht, die zumin­dest für eini­ge Minu­ten mit dem Sta­bi­li­täts­test von AIDA64 nicht abstürzt. Damit ist selbst­re­dend nicht von einer All­tags­taug­lich­keit der Ein­stel­lung aus­zu­ge­hen. Lei­der bie­tet AMDs Soft­ware als mini­ma­le Fre­quenz nicht weni­ger als 3 GHz an und das Main­board unter­stützt mit dem von uns ver­wen­de­ten BIOS noch kei­ne Takt­ra­ten von unter 3,7 GHz – nied­ri­ge­re Ein­stel­lun­gen wer­den schlicht nicht über­nom­men. Daher kön­nen wir nur das Band zwi­schen 3 und 4 GHz betrachten.

Man erkennt an die­sem Schau­bild gut, wie viel Span­nung wir für wel­che Fre­quenz benö­tig­ten. Zur fei­ne­ren Auf­lö­sung haben wir die für die jeweils nächs­ten 100 MHz not­wen­di­ge Span­nungs­zu­ga­be auf die Sekun­där­ach­se auf­ge­tra­gen. So erkennt man gut, an wel­chen Punk­ten der Pro­zes­sor einen beson­ders gro­ßen Sprung bei der Span­nung absol­vie­ren muss, um die nächs­te Takt­schwel­le zu errei­chen. Es kris­tal­lie­ren sich dabei zwei beson­ders mar­kan­te Stel­len her­aus: Zuerst wäre da die Mehr­span­nung zu erwäh­nen, die nötig ist, um von 3,0 auf 3,1 GHz zu kom­men. Wäh­rend sich der 1800X bei 3,0 GHz mit sehr spar­sa­men 0,844 V begnügt, muss­ten wir für 3,1 GHz die Span­nung auf 0,912 V anhe­ben. Der nächs­te kri­ti­sche Punkt scheint bei 3,6 GHz zu lie­gen, 3,7 GHz erfor­dern dann wie­der­um kaum zusätz­li­che Span­nung. Die­se bei­den Punk­te fal­len aus dem Rah­men, aber gene­rell lässt sich ein expo­nen­ti­el­ler Ver­lauf der Kur­ve erken­nen, der auch den Erwar­tun­gen entspricht.

Zur Leis­tungs­mes­sung benut­zen wir Cine­bench, da die­ser Test sehr gut mit der Takt­ra­te ska­liert. Die Ergeb­nis­se ver­lau­fen wei­test­ge­hend line­ar, der in dem Zusam­men­hang gemes­se­ne Strom­be­darf steigt hin­ge­gen über­pro­por­tio­nal an. Hier fal­len die Wer­te von 3,4 und 3,7 GHz ins Auge. Zwar bedarf der Chip für 3,7 GHz kaum erhöh­ter Span­nung gegen­über 3,6 GHz, den­noch setzt er deut­lich mehr Ener­gie um.

Ver­rech­nen wir die Wer­te und betrach­ten die Effi­zi­enz des Pro­zes­sors, so sind vor allem die Fre­quen­zen unter 3,4 GHz sehr effi­zi­ent und anschlie­ßend bis 3,6 GHz sehr sta­bil. Danach geht es deut­lich erkenn­bar berg­ab. Die 3,6 GHz als Basistakt­ra­te des Ryzen 7 1800X sind daher nicht von unge­fähr gewählt wor­den. Sobald wir die Takt­ra­ten wei­ter absen­ken kön­nen, wer­den wir die Dia­gram­me ent­spre­chend erwei­tern. Theo­re­tisch müss­te ab einem gewis­sen Punkt das Absen­ken von Takt­fre­quenz und Span­nung kei­ne Effi­zi­enz­stei­ge­rung mehr brin­gen. Die­sen soge­nann­ten Sweets­pot woll­ten wir fin­den, auf­grund der ein­gangs erwähn­ten Limi­tie­run­gen haben wir ihn in die­sem Teil noch nicht fin­den können.