AMD Ryzen 7 1800X Review – Teil 2

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RAM-Einfluss

AMDs Ryzen ist bekann­ter­wei­se eine ech­te Diva, was Arbeits­spei­cher angeht. Wir haben uns daher ent­schlos­sen, genau zu betrach­ten, was schnel­ler RAM in den Tests über­haupt bringt. Glück­li­cher­wei­se lief unser Arbeits­spei­cher aus­ge­spro­chen gut­mü­tig auch mit schar­fen Timings und hohen Takt­ra­ten sta­bil. G.Skill ver­spricht bei den ver­bau­ten Trident‑Z 3000 MHz bei 1,35 V. Tat­säch­lich lief die­se Takt­stu­fe bei uns sogar mit JEDEC-kon­for­men 1,2 V, erst für 3200 MHz benö­tig­te der RAM ein Tröpf­chen mehr Span­nung, was in einer Ver­sor­gungs­span­nung von immer noch ange­mes­se­nen 1,25 V resul­tiert. Die Timings lagen dabei durch­weg bei 15–16-16–32. Als wei­te­re Test­rei­he tak­te­ten wir den RAM auf 2667 MHz und setz­ten mög­lich schar­fe Timings. Die­se Mess­rei­he konn­te mit 13–13-13–28 durch­lau­fen wer­den. Bei den Bench­marks der AIDA64-Suite reagie­ren nicht vie­le auf Spei­cher­band­brei­te, sind teil­wei­se aber absicht­lich so aus­ge­legt. Wir haben daher nur die Ergeb­nis­se dar­ge­stellt, die tat­säch­lich von den ver­schie­de­nen Ein­stel­lun­gen beein­flusst werden.

Betrach­tet man die rei­nen Spei­cher­tests von AIDA64, kann man sehr gut die Erhö­hung der Spei­cher­band­brei­te erken­nen. Durch die Kopp­lung von Fabric- und Arbeits­spei­cher­ge­schwin­dig­keit sinkt zudem die Latenz beim Zugriff erheb­lich. Mit Pho­to­Wor­xx haben wir einen Test, der maß­geb­lich von Spei­cher­band­brei­te pro­fi­tiert. Der Unter­schied zwi­schen den DDR4-Stu­fen 2400, 2667 und 3000 ist als kaum mess­bar zu bezeich­nen. Erst bei 2133 MHz fällt das Ergeb­nis um 5 % zurück. Man könn­te daher mei­nen, dass die Band­brei­te der ande­ren drei Takt­stu­fen aus­rei­chend ist, um den Pro­zes­sor zu ver­sor­gen, doch damit lässt sich nicht erklä­ren, war­um mit effek­ti­ven 3200 MHz ein fast 5 % höhe­res Ergeb­nis erzielt wird. Auf jeden Fall kann fest­ge­hal­ten wer­den, dass bei die­sem Test die Timings eine unter­ge­ord­ne­te Rol­le spie­len, das Ergeb­nis ist sogar nach­weis­lich schlech­ter als mit höhe­ren Timings. Auch hier ist eine Ursa­chen­be­schrei­bung nicht mög­lich. Der zwei­te Test in der AIDA64-Suite, der auf Spei­cher­band­brei­te reagiert, ist der VP8-Test. DDR4-2400 scheint bereits genü­gend Band­brei­te bereit­zu­stel­len, nur die bei­den nied­ri­ge­ren Takt­ra­ten füh­ren zu mess­bar schlech­te­ren Wer­ten. Immer­hin kann man mit schar­fen Timings hier noch 1,1 % Mehr­leis­tung aus dem Sys­tem herauskitzeln.

 

Cine­bench reagiert nur wenig – ledig­lich mess­bar – auf Band­brei­te und Timings des Spei­chers. Vor allem erkennt man erneut, dass unter­halb von 2400 MHz die Leis­tung abnimmt. Die ande­ren Spei­chert­akt­stu­fen sagen nur wenig über die Leis­tung aus. Als Spie­le­ver­tre­ter haben wir Civi­liza­ti­on V gewählt. Der Test reagiert sehr stark auf die Spei­cher­tak­tung, was durch­aus auf ande­re Spie­le über­trag­bar ist. Gera­de bei höhe­ren FPS ist der Effekt fest­zu­stel­len. Hin­sicht­lich der “Low-Res-Schwä­che” dürf­te hier die nied­ri­ge­re Latenz des Spei­chers eine gro­ße Rol­le spie­len, dies wird bestärkt durch die 2,3 % Mehr­leis­tung durch die schär­fe­ren Timings. Die­se erhö­hen nicht die Spei­cher­band­brei­te – ver­kür­zen aber, wie in AIDA64 zu sehen, die Spei­cher­la­tenz um rund vier Pro­zent. 7‑Zip pro­fi­tiert vor allem von Spei­cher­band­brei­ten, beim Packen mehr denn beim Ent­pa­cken. Inter­es­san­ter­wei­se wie­der­holt sich der Effekt vom Pho­to­Wor­xx-Test: Die schar­fen Timings bewir­ken eine Ver­schlech­te­rung des Ergebnisses.

Ins­ge­samt lässt sich fest­hal­ten, dass Ryzen min­des­tens mit DDR4-2400 aus­ge­stat­tet wer­den soll­te. Lang­sa­me­rer RAM kann zu deut­li­chen Leis­tungs­ein­bu­ßen füh­ren. Schnel­le­rer RAM und schar­fe Timings brin­gen vor allem etwas bei Spie­len mit hohen Bild­wech­sel­ra­ten. Ins­be­son­de­re Besit­zer von 144-Hz-Bild­schir­men soll­ten dies berück­sich­ti­gen. Hier ist vor allem die Ankün­di­gung AMDs inter­es­sant, dass dem­nächst noch höhe­re RAM-Tei­ler ver­füg­bar sein sollen.