AMD Ryzen 7 1800X Review – Teil 1
Benchmarks bei Standardtakt: Cinebench, POV-Ray, Blender
Willkommen auf der Seite mit den Messungen verschiedener Render-Programme. Insgesamt stehen drei Vertreter ihrer Zunft auf dem Programm.
Den Anfang macht dabei Cinebench. Wir lassen die Berechnung sowohl auf einem einzelnen Thread laufen als auch auf allen zur Verfügung stehenden Threads. Als Ergebnis notieren wir Punkte, wobei eine höhere Zahl besser ist.
Die Single-Thread-Leistung ist bei Intels i7-6700K (4,2 GHz) am höchsten, gefolgt von dem marginal niedriger taktenden Ryzen (4,1GHz) und dem mit maximal 3,5 GHz taktenden Haswell‑E.
Auch beim Verbrauch kann sich Intels Skylake gegenüber Ryzen behaupten.
Das schlägt natürlich auf die Effizienz durch. Die AM4-Plattform ist hier zwar fast doppelt so effizient wie die Vorgängerplattform, kommt aber an die Effizienz des i7-6700K nicht heran.
Anders sieht es aus, wenn Ryzen alle seine Kerne nutzen kann. Hier kann er sich merklich von der Intelkonkurrenz absetzen.
Natürlich steigt hier der Verbrauch der Systeme noch einmal an.
Am Ende erreicht Ryzen aber mehr Punkte pro Watt. Ein solches Bild stellte sich bei AMD-Prozessoren in der Vergangenheit schon länger nicht ein.
Weiter geht es mit POV-Ray. Der integrierte Benchmark dieses Raytracers läuft auf allen zur Verfügung stehenden Threads und zeigt so eine sehr starke Parallelisierung. Die für den Benchmark benötigte Zeit wird in den Diagrammen notiert, wobei eine kürzere Berechnungszeit natürlich besser ist.
Bei POV-Ray sind die Abstände nicht mehr so deutlich. AMDs FX-8370 kann auf das Testfeld aufholen, lässt seinen Vorgänger deutlich zurück und der 6700K schleicht sich von unten an seinen großen älteren Bruder heran.
Beim Stromverbrauch sieht es für AMDs letzten Stars-Ableger gar nicht schlecht aus. Er setzt minimal weniger Strom um als der 1800X.
Dennoch reicht es am Ende nicht, um sich am FX vorbeizuschieben, wenn es auch sehr eng zugeht. AMDs Ryzen benötigt in der Summe minimal weniger Energie für die Berechnung als die LGA1151-Plattform im Test.
Den Abschluss der Rendering-Fraktion bildet Blender. Dabei verwenden wir Blender in zwei verschiedenen Versionen. Hintergrund dieser Wahl ist die Veröffentlichung von Benchmark-Ergebnissen durch AMD Mitte Dezember 2016. Nachdem die sehr vielversprechenden Werte das Licht der Öffentlichkeit erblickten, lief die Gerüchteküche zur Hochform auf. War Ryzen wirklich so flott oder hatte AMD eine günstige Kombination aus Softwareversion und Einstellungen gewählt? Das wollten wir überprüfen und verglichen sowohl mit der von AMD genutzten Version als auch mit einer wahllos gewählten anderen Version. Zum Einsatz kam jeweils das von AMD vorgefertigte Ryzen-Renderprojekt mit der Rendersample-Einstellung von 150. Wieder notieren wir die für die Berechnung benötigte Zeit und auch hier ist weniger vergangene Zeit natürlich besser.
AMD wählte für den ersten Vergleichswert die Version 2.78a und erreichte hier eine Rechenzeit von 35 Sekunden. Wir können diese Messung exakt verifizieren. Damit führt der Prozessor das Feld in diesem Test an…
…benötigt während der Berechnung aber fast genausoviel Energie wie seine Vorgänger.
Bezogen auf die Effizienz spielen die beiden aber keine Rolle mehr in diesem Test. Intels Skylake liegt hier minimal hinter AMDs neuester Schöpfung.
Schon kurz nachdem AMD diese Resultate präsentierte, brachten User Vergleichswerte, die schneller liefen, aber auf einer neuen Softwareversion fußten. Da kam natürlich der Gedanke auf, ob AMDs Ryzen davon vielleicht gar nicht profitieren würde. Aber dem ist nicht so. In dem daily build, den wir geladen haben, beschleunigt auch Ryzen die Berechnung um 11 Sekunden. Bemerkenswert ist, dass das Bulldozer-Derivat im Test hier einen erheblichen Sprung nach vorne macht, der Phenom II aber auf der Stelle tritt.
Wenn die gleiche Berechnung mit identischer Hardware schneller abläuft, überrascht es nicht, dass der Energieumsatz etwas steigt.
Der Code arbeitet beim 1100T offensichtlich weniger effizient, beschert dem FX aber einen zweiten Frühling, wobei auch dieser nicht einmal annähernd die Punkte von 6700K oder 1800X erreichen kann.