AMD Ryzen 7 1800X Review – Teil 1
Benchmarks bei Standardtakt: WinRAR, 7‑Zip
Nach einer Seite voller Befunde rund ums Rendering widmen wir uns nun zwei Packprogrammen. Mit beiden packen und entpacken wir ein etwa 4,5 GB großes “Referenzarchiv” und messen dafür die benötigte Zeit.
In WinRAR nutzen wir vollständig die Vorgaben: RAR-Archiv, normale Kompressionsmethode, 4096 kB Wörterbuchgröße. Herausgekommen sind folgende Leistungswerte:
Beim Packen mit WinRAR fällt auf, dass AMDs FX-8370 erstaunlich nahe an Intels i7-6700K heranrutscht. Der R7 1800X kann sich vom FX ebenfalls nicht so sehr wie erwartet absetzen. Trotz doppelter Threadanzahl kann er nur rund 37% schneller das Ergebnis abliefern. Intels i7-5960X demonstriert hier zumindest, dass es nicht an mangelnder Mehrkernunterstützung der Software liegt.
Bei der Leistungsaufnahme zeigt sich hingegen, dass der FX deutlich mehr Wärme erzeugt, als die Zen-Architektur.
Das schlägt natürlich auf die Effizienz nieder, die am Ende mit mehr als Faktor zwei für die neue Architektur entschieden wird. Intels Skylake ist hier mit vier Kernen immerhin on par.
Beim Entpacken des Archivs werden nicht so viele Kerne belastet, hier kommt es auf die Single-Core-Performance an. Intels Vierkerner kann sich von seinem großen Bruder absetzen, Ryzen lässt ihm aber nicht viel Luft.
Der i7-6700k benötigt für diese Aufgabe weniger als die AM3-Plattform im idle. Die erste Zen-Inkarnation benötigt etwas mehr Ampere.
Deutlich sieht man den Vorsprung dann wieder im Effizienz-Diagramm.
Anders als bei WinRAR kommen bei 7‑Zip angepasste Einstellungen zum Einsatz. Wir stellen die Kompressionsstärke auf Ultra und das Kompressionsverfahren auf LZMA2 um. Die restlichen Einstellungen (Archivformat, Wörterbuchgröße, Wortgröße und Größe solider Blöcke) verbleiben auf den Vorgaben, welche auf dem oberen Screenshot dokumentiert sind.
Wer sagt der FX sei eine schlechte Architektur könnte bei 7‑Zip ins Zweifeln kommen. Über eine Minute schneller ist der “Bullide” als ein Skylake mit gleicher Anzahl Threads. Fast exakt den gleichen Vorsprung kann Ryzen auf seinen Vorgänger aufbauen, während der Haswell‑E noch einmal ein gutes Stück schneller ist.
Beim Stromverbrauch dann die Ernüchertung für alle Fans der AM3-Plattform. Die Leistungsaufnahme ist erheblich höher als bei den anderen Systemen.
Das schlägt auch auf die Effizienz nieder.
7‑Zip ist auch beim Entpacken dem AMD-Neuling wohlgesonnen und so liefert dieser hier Spitzenwerte ab. Die beiden Intel-Prozessoren liegen hier erstaunlicherweise fast gleichauf.
Bei der Leistungsaufnahme dann wieder das übliche Bild. Intels 1151 vor AM4 und weit abgeschlagen die beiden AM3-Systeme.