AMD Ryzen 7 1800X Review – Teil 1
Die Plattform im Detail – Mainboards
Zunächst vorweg: Nicht nur die neuen AM4-Mainboards, sondern alle AMD-Mainboards sind in unserer Mainboard-Datenbank auf Planet 3DNow! eingepflegt. Dort sind nicht nur die Features der Boards zu finden inklusive Links für Support, BIOS-Updates und günstige Bezugsmöglichkeiten, sondern auch die Meinungen der User zu den jeweiligen Modellen.
Anders als bei der Einführung der K7-Plattform im Jahr 1999, als es nur je ein Modell von ASUS und Gigabyte gab, die noch dazu quasi unter den Ladentischen verkauft wurden, weil man es sich nicht mit Intel verscherzen wollte, ist die Unterstützung von Seiten der Mainboardhersteller dieses Mal sehr groß. Alle noch aktiven Retail-Hersteller haben Ryzen-Platinen angekündigt: ASRock, ASUS, Biostar, Gigabyte und MSI. Beim Athlon-64-Start waren es noch mehr, aber das liegt schlichtweg daran, dass es viele der damaligen Hersteller wie Abit, DFI, EPoX oder Soyo nicht mehr gibt.
ASUS
Das erste AM4-Mainboard ist bereits seit einigen Monaten im Handel erhältlich. Es handelt sich um das ASUS A320M‑C, das von einigen Händlern mit diversen Bristol-Ridge-Modellen im Bundle angeboten wurden. Allerdings wurde es bisher selbst auf der ASUS-Webseite nicht offiziell geführt und ist auch nicht Teil des Launch-Programms für Ryzen. Kurzzeitig tauchte es wenigstens in der Support-Sektion auf, aber dort ist es wieder verschwunden; ein Geist sozusagen.
Das offizielle Portfolio von ASUS für den Start der heutigen Ryzen-Plattform umfasst dagegen 4 Mainboards: Prime B350M‑A (µATX), Prime B350-PLUS, Prime X370-PRO und ROG Crosshair VI HERO (alle ATX).
Wichtiger ist da schon die Anzahl an DIMM-Slots. Alle heute präsentierten Modelle besitzen vier davon, also die maximale Anzahl. Varianten mit nur 2 Slots werden sicherlich mittelfristig folgen. Ferner besitzen nur die beiden Modelle mit X370-Chipsatz einen Header für Front-USB 3.1 Typ C. Den mit der neuen Plattform endlich (sinnvoll) möglichen M.2‑Slot für PCIe-SSDs samt NVMe-Support haben alle Modelle.
Da Ryzen eine reine CPU ist, stehen Grafik-Features aktuell (noch) nicht im Fokus. Doch natürlich sind die AM4-Mainboards nicht nur für Ryzen gedacht, sondern auch für die bereits bekannten Bristol-Ridge-APUs (Bulldozer-Familie) einerseits sowie die kommenden Raven-Ridge-APUs (Zen-Familie) andererseits. Einzig das ASUS ROG Crosshair VI HERO besitzt erst gar keine Grafik-Ausgänge. Alle anderen Modelle haben Anschlüsse für die APUs. Das Prime X370-Pro unterstützt HDMI 1.4b und DisplayPort, das Prime B350-PLUS HDMI 1.4b, DVI‑D und VGA, ebenso wie das Prime B350M‑A. HDMI 2.0b beherrscht keines der Boards.
MSI
Hersteller MSI will zum Ryzen-Start nur ein einziges Modell liefern, das MSI B350 TOMAHAWK. Weitere vier Modelle sind für die kommenden Wochen angekündigt, namentlich X370 XPOWER GAMING TITANIUM und X370 GAMING PRO CARBON (beide ATX) sowie B350M MORTAR und B350M GAMING PRO (beide µATX).
Mit den beiden Modellen MSI B350M MORTAR und B350M GAMING PRO stellt MSI ebenfalls zwei µATX-Varianten für das AMD Gaming-Segment vor. Das B350 GAMING PRO ist für Single-Grafikkarten ausgelegt, das MSI B350M MORTAR bietet zusätzlich Zweifach-Crossfire-Support. Wer auf PCI-Slots angewiesen ist, muss bei MSI zum B350 Tomahawk greifen.
Gigabyte
Auch bei Gigabyte finden sich fünf Modelle für den Sockel AM4 im Angebot: GA-AX370-Gaming K7, GA-AX370-GAMING 5, GA-AB350-GAMING 3, GA-AB350-Gaming (alle ATX), sowie das GA-AB350M-Gaming 3 (µATX).
ASRock
Hersteller ASRock steht dieses Mal nicht ganz so sehr im Fokus der Berichterstattung, da man nicht zu den Partnern für die Presse-Samples gehört. Dafür jedoch stellt ASRock mit gleich 9 Modellen den Spitzenreiter bei der Auswahl an AM4-Boards.
Auch ASRock bietet zum Start nur Platinen mit X370- und B350-Chipsatz; keine mit A320. Auch PCI-Slots findet man bei ASRock trotz der großen Anzahl an Modellen nicht. Das ist ungewöhnlich, wenn man die Historie von ASRock kennt. Hier wurden in der Vergangenheit schon mal AGP- und PCI-Express-Slots gemeinsam auf die Boards gelötet, oder Sockel für 754- und 939-CPUs gleichzeitig. Dieses Mal jedoch gibt’s von ASRock (noch) keine derartigen Exoten. Dafür sind zwei Platinen mit Onboard-WiFi nach ac-Standard verfügbar, das X370 Taichi und das Fatal1ty X370 Professional Gaming.
In Sachen Grafik-Ausgänge können sechs von ASRocks Modellen mit HDMI 1.4 aufwarten, alle außer X370 Taichi, AB350M und Fatal1ty X370 Professional Gaming. Die Designs AB350M-HDV, AB350M Pro4, AB350 Pro4 und Fatal1ty AB350 Gaming K4 besitzen zudem DVI‑D und VGA.
Biostar
Bei uns in Deutschland eher Underdog, ist Biostar bereits vor 2 Wochen vorgeprescht und hat weit vor dem Fall des NDA all seine Mainboards für den Sockel AM4 präsentiert.
Zudem ist das Biostar X370GT7 neben MSI X370 XPower Gaming Titanium das einzige Modell, bei dem HDMI 2.0 und damit die Möglichkeit, 4K mit 60 Hz wiederzugeben, explizit als Feature angegeben ist.
Interessant für Freunde von Windows 7 dürfte sein, dass Biostar offiziell auf seiner Webseite Treiber für Windows 7 bereitstellt, wie auch ASRock, Gigabyte und MSI (ASUS hat die Support-Seiten zum Zeitpunkt der Artikelrecherche noch nicht freigeschaltet), während AMD nur Windows 10 offiziell unterstützt wissen möchte.
Günstige Bezugsmöglichkeiten für AM4-Mainboards gibt’s auf der Preisvergleich-Seite.