Zen 2 — AMD Ryzen 7 3700X und Ryzen 9 3900X im Test
Benchmarks bei 3,5 GHz: Leistungsaufnahme
Die Leistungsaufnahme bei 3,5 GHz hinkt natürlich ein wenig, da die verwendeten Plattformen völlig unterschiedlich agieren. Das Mainboard des TR4-Setups taktet die CPU, obwohl im BIOS fest auf 3,5 GHz eingestellt, zwischendurch immer wieder auf 3 GHz herunter (trotz Energiesparplan “Höchstleistung”). Hinzu kommt, dass keine feste Spannung unterhalb von etwa 1,1 Volt gesetzt werden kann, da sonst das System nicht mehr bootet. Daher musste die Spannung auf dem AUTO-Wert verbleiben, was in rund 1,0 Volt resultierte — jedoch vom Mainboard beeinflusst werden konnte. Die AM4-Plattform setzte durchgehend eine feste Taktrate und eine feste Spannung. Allerdings reagierten hier 2700X und 3700X/3900X völlig unterschiedlich. Während beim Zen+-Modell eine Spannung von rund einem Volt anlag, wollte das Mainboard bei den Zen-2-Versionen satte 1,24 Volt ansetzen, was in einer deutlich gesteigerten Leistungsaufnahme resultiert. Das mussten wir manuell auf 1,000 Volt korrigieren. Bei den Spielen und Grafiktests ist es vorwiegend die Radeon Vega 64 OC, die den Wattmeter ins Schwitzen bringt. Sobald nur CPU-Last anliegt, wie etwa bei Handbrake oder Prime95, sieht man, wie effizient die neuen 7‑nm-CPUs arbeiten, wenn der Fertigungsvorteil nicht dafür genutzt wird, ihn in höhere Taktfrequenzen zu reinvestieren.
Aufgrund der oben beschriebenen Mainboard-Problematik ist ausgerechnet die TR4-Enthusiasten-Plattform hier – festgezurrt auf 3,5 GHz ohne Cool’n’Quiet – die weit sparsamste Plattform. Da das Verhalten scheinbar Mainboard-spezifisch ist, wäre das Ergebnis mit einem anderen Mainboard womöglich anders ausgefallen. Wer weiß. In der Praxis ist das irrelevant, da niemand sein System so betreiben wird. Wir zeigen diese Werte nur der Vollständigkeit halber.