Zen 2 — AMD Ryzen 7 3700X und Ryzen 9 3900X im Test
AMD Ryzen 3900X im Detail
Schauen wir uns die beiden neuen CPUs einmal im Detail an. Den Anfang macht dabei das neue Topmodell Ryzen 9 3900X.
In der Verpackung befindet sich neben der CPU im Blister natürlich noch der Boxed-Kühler. Es handelt sich dabei um die Ausführung Wraith Prism RGB und damit um das stärkste Modell.
Hergestellt wurde unser Sample in der 22. Kalenderwoche dieses Jahres.
Die Unterseite offenbart keine Neuerungen im Vergleich zur letztjährigen Generation. Das ist auch kein Wunder, da AMD einigen Aufwand unternommen hat, um die Sockel-Kompatibilität zu AM4 zu gewährleisten.
Interessant ist, dass seitlich am Heatspreader noch Reste von Wärmeleitpaste vorhanden sind. Die Oberseite vom Heatspreader ist tadellos sauber, seitlich befinden sich jedoch deutliche Rückstände. Die CPU war demzufolge schon einmal im Einsatz, wenngleich auch vermutlich nur zu internen Testzwecken.
Der 3900X bietet 12 Kerne, welche in eine TDP von 105 Watt gepresst werden. Vier Kerne mehr als die direkten Vorgänger, gleiche TDP-Klasse und dennoch mehr Takt. Die Herstellung in 7 Nanometer machts möglich. Während unserer Tests konnten wir bisher maximal die im Screenshot festgehaltenen 4,565 GHz (Multi 45,75) sehen. Multi 46 und damit das theoretische Maximum von 4,6 GHz war uns bisher vergönnt. Allerdings müssen wir zur Ehrenrettung von AMD sagen, dass die Anzeige in CPU‑Z unglaublich schnell wechselt. Es ist nicht ganz einfach, die Informationen auf einen Screenshot zu bannen. Möglicherweise haben wir das Maximum bisher schlichtweg verpasst.
Es handelt sich hierbei eher um ein kosmetisches Problem, da äußerst selten ein Workload anliegt, der überhaupt solch hohe Taktraten zulässt. Dennoch haben wir bei AMD angefragt, ob wir hier “nur” Opfer der schnellen Schaltzeiten sind oder ob es dafür irgendeine Erklärung gibt.
Mit aktivierten Stromspareinstellungen taktet die CPU bis auf die von Ryzen gewohnten 2,2 GHz herunter. Die Spannung wird dann ebenfalls drastisch gesenkt.
Die Cache-Stufen wurden gegenüber Zen+ aus 2018 deutlich überarbeitet. Der L1-Instruction-Cache wurde pro Kern in der Größe halbiert, dafür wurde die Assoziativität von 4- auf 8‑fach erhöht. Die Größe des L3-Caches wurde hingegen verdoppelt, zudem ist dieser in vier Teile mit jeweils 16 MBytes unterteilt, statt zwei Teile mit jeweils 8 MBytes beim Vorgänger. Dies ist eine direkte Folge der Nutzung von zwei Chiplets beim 3900X.
Zen 2 darf offiziell auf bis zu DDR4-3200 zurückgreifen. Bei den Vorgänger viel das noch unter Overclocking. Das haben wir auch für unsere Tests bei Standardtaktung so verwendet.
Für die Freunde des in CPU‑Z integrierten Benchmarks haben wir diesen kurz ausprobiert. Dabei kamen komplette Standardeinstellungen zum Einsatz (Stromsparmechanismen, Turbo-Modus, AMD Ryzen balanced Energiesparmodus).
Das Latency-Tool von CPU‑Z ist vom Hersteller schon eine Weile nicht mehr aktualisiert worden. Zudem zeigt es jeweils nur die Größe eines Cache-Bereiches an. Dennoch darf ein kurzer Durchlauf des Tests bei einem CPU-Review von Planet 3DNow! natürlich nicht fehlen!