Zen 2 — AMD Ryzen 7 3700X und Ryzen 9 3900X im Test
Benchmarks bei 3,5 GHz: AIDA64
Bestandteil fast jedes CPU-Reviews auf Planet 3DNow! in den letzten 19 Jahren waren Tests, bei denen die Taktfrequenz auf einen bestimmten Wert festgezurrt wurde. So kann man unterschiedliche Takte, Turbo-Verhalten oder Stromsparmechanismen ausblenden und erhält einen unverfälschten Blick darauf, was eine Architektur zu leisten im Stande ist und in welchen Disziplinen sich Architekturverbesserungen besonders gut in mehr Leistung niederschlagen. So haben wir schon K6 gegen K7 oder K8 gegen K10 getestet und natürlich machen wir das auch heute bei Zen+ gegen Zen 2.
Angesichts der verwendeten Prozessoren bietet sich 3,5 GHz als kleinster gemeinsamer Nenner an. So muss keine CPU übertaktet werden und es ist hoch genug, um die Infrastruktur nicht zu unterfordern und keine Flaschenhälse zu übersehen. Zudem haben wir hier alle Protagonisten mit DDR4-2933 betrieben, um auch diesen Faktor zu eliminieren. Fangen wir an!
Die synthetischen Tests für Lesen, Schreiben und Kopieren in den Arbeitsspeicher sind ein Abbild der Tests mit Standardtakt, da hier die Kerntaktrate kaum eine Rolle spielt. Wieder sticht AMDs Design-Entscheidung ins Auge, sich mit 16 B/cycle je CCD fürs Schreiben zu bescheiden. Daher fällt der mit nur einem Compute-Chiplet gesegnete Ryzen 7 3700X hier deutlich ab, während der Ryzen 9 3900X aus beiden Chiplets in Richtung cIOD “feuert”. Aber wie gesagt: AMD hat sich bewusst dafür entschieden, den Link schmäler zu halten, um Die-Fläche und Energie zu sparen, da man der Ansicht ist, dass dauerhafte Schreibvorgänge im Desktop-Segment kaum eine Rolle spielen. Threadripper ist hier außer Konkurrenz, da er ein Quad-Channel-Speicherinterface besitzt, die AM4-Protagonisten dagegen nur Dual-Channel nutzen können.
Auch bei Taktnormierung ist zu sehen, dass die Auslagerung des Memory-Controllers in ein separates Die etwas Latenz kostet beim Zugriff auf das RAM. Wohl deswegen hat AMD auch den L3-Cache verdoppelt, um diesen negativen Effekt in der Praxsis abzufangen.
Bei CPU-Queen sind Zen+ und Zen 2 praktisch gleich schnell, sobald man die 7‑nm-CPUs ihres Taktvorteils beraubt. Hier können all die Verbesserungen an der Architektur offenbar keine Leistungsvorteile erzielen.
Mit PhotoWorxx wird ein Bildbearbeitungs-Szenario simuliert. Normiert auf 3,5 GHz ist er einer der wenigen Tests, bei denen Zen 2 langsamer ist als Zen+. Anscheinend schlägt hier die Write-Schwäche in den Arbeitsspeicher durch.
CPU ZLib ist integerlastig. Normiert auf 3,5 GHz fällt der Vorsprung durch Zen 2 hier minimal aus, ist aber sichtbar.