AMD Phenom II X4 Deneb — 45 nm für den Desktop
Der Deneb im Detail — Rückblende K10
Das AMD K10 Desaster
Im Jahr 2007 führte AMD (wie üblich mit ein paar Monaten Verspätung) den neuen K10 Prozessor ein, zuerst wieder in Form der Quad-Core Opteron Prozessoren für den Servermarkt, im November als Phenom für den High-End User. Hier war es sicherlich nicht von Vorteil, dass der K10 in jenem 65 nm Herstellungsverfahren produziert wurde, das sich schon beim Dual-Core K8 nicht bewährt hatte. So kam was kommen musste: der K10 erreichte bei weitem nicht die Taktfrequenzen, die notwendig gewesen wären, um gegenüber der wieder erstarkten Konkurrenz aus dem Hause Intel (Core 2 Familie) zu bestehen. Bei 2,3 GHz war anfangs Schluss. Außerdem genehmigte sich der K10 auch noch einen Extraschluck aus der Steckdose. Niedrige Taktfrequenz und trotzdem ein hoher Stromverbrauch. So stand das bei der Entwicklung sicher nicht im Lastenheft. Zu allem Überfluss schlich sich auch noch ein wenig prestigeträchtiger Bug in das K10-Design, über den wir auf Planet 3DNow! in den letzten 14 Monaten mehr als genug berichtet haben, weshalb wir auf einen ausführlichen Exkurs an dieser Stelle verzichten. Die Folge war ein mehrmonatiger Lieferstopp bei den Quad-Core Opterons und ein halbgarer, leistungsmindernder BIOS-Patch, der den Ruf des AMD Phenom ruinierte noch ehe er richtig auf dem Markt war.
Abgesehen davon beschränkten sich die Weiterentwicklungen an den Kernen selbst auf ein paar Details gegenüber dem K8. Größere TLBs zum Beispiel, eine 128-Bit SSE Einheit, ein paar zusätzliche SIMD-Befehle, die AMD zum Schrecken aller Programmierer SSE4a nannte, obwohl sie keine Teilmenge von Intels SSE4.x Befehlssatz sind und breiter angebundene Level 2 Caches.