AMD Phenom II X4 Deneb — 45 nm für den Desktop

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Unser Deneb-Sample im Detail

Nach der lan­gen Vor­re­de mit vie­len tech­ni­schen Aspek­ten wol­len wir uns nun end­lich dem Phe­nom II in der Rea­li­tät wid­men. Hier­zu als ers­tes zwei Fotos unse­res Probanden.

AMD Phenom II Deneb - Foto des Prozessors

Das Top­mo­del des Phe­nom II hört auf den Namen “AMD Phe­nom II X4 940”. Unser Sam­ple wur­de in der 43. Kalen­der­wo­che 2008 hergestellt.

AMD Phenom II Deneb - Foto des Prozessors

Zuge­ge­ben, die Rück­sei­te hält kei­ne Über­ra­schun­gen bereit — für das Foto hät­ten wir jeden belie­bi­gen AM2 / AM2+ ‑Pro­zes­sor ver­wen­den können.

AMD Phenom II Deneb - CPU-Z CPU

Das Modell X4 940 tak­tet mit 3,0 GHz (Refe­renz­takt 200 MHz x Mul­ti­pli­ka­tor 15) und besitzt eine Betriebs­span­nung von 1,35 Volt. Der HT-Link sowie die inte­grier­te North­bridge (IMC + L3-Cache) wird mit 1,8 GHz Takt­fre­quenz betrieben.

Lei­der ten­diert das ver­wen­de­te Giga­byte GA-MA790GP-DS4H dazu, die Span­nung leicht über den spe­zi­fi­zier­ten Wert anzu­he­ben, sodass im Nor­mal­fall 0,024 — 0,026 Volt zuviel ange­zeigt (und auch genutzt) werden.

AMD Phenom II Deneb - CPU-Z Cache

Der shared L3-Cache wird jetzt 48-fach asso­zia­tiv ange­spro­chen (wie bereits im Theo­rie­teil die­ses Arti­kels beschrieben).

AMD Phenom II Deneb - CPU-Z Speicher

In punc­to RAM ändert sich nichts. Der Deneb unter­stützt wie sein Vor­gän­ger DDR2-1066, was im Gegen­satz zum Phe­nom “I” aber wesent­lich bes­ser funk­tio­niert. Wäh­rend es mit dem ori­gi­na­len Phe­nom auf vie­len Boards Pro­ble­me mit DDR2-1066 gab und gibt, funk­tio­nier­te die­se Ein­stel­lung auf 4 von uns getes­te­ten Main­boards auf Anhieb tadel­los und stabil.

Nach wie vor wird der Spei­cher­takt vom Refe­renz­takt mit­tels eines Ver­hält­nis­ses abge­lei­tet. Dadurch kann gewähr­leis­tet wer­den, dass der Spei­cher­takt unab­hän­gig vom gewähl­ten CPU-Mul­ti­pli­ka­tor mit vol­len DDR2-1066 ange­spro­chen wer­den kann (anders, als das beim K8 mit DDR2-800 der Fall war). Mehr dazu in unse­rem AMD Phe­nom (K10) Over­clo­cking Gui­de.

AMD Phenom II Deneb - CPU-Z Cool'n'Quiet

Akti­viert man Cool’n’Quiet, so tak­tet der Pro­zes­sor auf 800 MHz her­un­ter. Hier­zu wird der Mul­ti­pli­ka­tor auf 4 ver­än­dert, der HT-Link sowie die North­bridge blei­ben vom Takt her unver­än­dert. Hier gibt es gra­vie­ren­de Unter­schie­de zum 65 nm Phe­nom, der im Cool’n’Quiet Modus grund­sätz­lich nur auf die Hälf­te des Stan­dard-Takts zurück­schal­te­te. Beim X4 9950 sind dies immer­hin noch 1300 MHz.

Die Span­nung des Phe­nom II wird gleich­zei­tig auf 1,0 Volt abge­senkt. Auch bei die­sem Screen­shot schlägt die Ten­denz des Giga­byte-Main­boards zu, die Span­nung leicht über der Vor­ga­be bereitzustellen.

AMD Phenom II Deneb - CPU-Z Latency

Ein Test mit dem CPU‑Z Laten­cy-Tool darf natür­lich auch nicht feh­len. Wobei sich auf den ers­ten Blick erst ein­mal Ernüch­te­rung ein­stellt (abge­se­hen davon, dass das Tool die Grö­ße des Last-Level Cache falsch aus­liest). Mit 3 bzw. 15 CPU-Tak­ten liegt die Latenz beim Zugriff auf den L1- und L2-Cache erwar­tungs­ge­mäß exakt auf dem Niveau des Vor­gän­gers. Beim Zugriff auf den nicht mit CPU-Takt lau­fen­den L3-Cache jedoch muss man die Laten­zen zuerst in eine abso­lu­te Latenz­zeit umrech­nen, ehe man Ver­glei­che anstel­len kann. Bei unse­rem mit 3.0 GHz lau­fen­den Phe­nom II sind es 55 CPU-Tak­te, was 18,3 ns Latenz­zeit ent­spricht. Zum Ver­gleich: beim Phe­nom 9500 aus dem ers­ten Review waren es noch 48 CPU-Tak­te bei 2.2 GHz, was 21,8 ns Latenz­zeit ent­spricht. Da bei­de Model­le mit glei­chem North­bridge-Takt von 1800 MHz arbei­ten (im Gegen­satz zu den 65-nm Phe­nom-Model­len ab dem X4 9850, bei denen die NB mit 2000 MHz läuft) kann man die Zugriffs­zeit gut ver­glei­chen. Und offen­bar gab es in der Tat mini­ma­le Ver­bes­se­run­gen in Sachen L3-Latenz. Doch dazu spä­ter im Bench­mark-Teil des Arti­kels aus­führ­lichst mehr.