AMD Mantle — Die neue API in einem ersten Test
Benchmarks Windows 7: Battlefield 4 — Teil 1
Der bisher einzige Spiele-Titel, welcher Mantle unterstützt, ist Battlefield 4. Mit dem aktuellen Patch von Ende Januar wurde die neue API zur Verfügung gestellt und konnte mittels Catalyst 14.1 Beta erstmals aktiviert werden.
Battlefield 4 ist ein First-Person-Shooter, dessen Hauptaugenmerk auf dem Multiplayer-Part liegt. Aber auch eine Kampagne für den Einzelspieler ist Teil des Titels mit der Frostbite-3-Engine. Für den heutigen Artikel haben wir auf zwei Szenarien zurückgegriffen, die wir immer und immer wieder möglichst nah reproduziert haben. Den Anfang macht eine kurze Benchmark-Sequenz im ersten Level “Fishing in Baku”. Den gleichen Benchmark-Abschnitt nutzt übrigens auch unser Partnerseite PC Games Hardware. Als zweiter Test kommt die Testrange zum Einsatz. Dies ist ein Testgelände, welches alle Fahrzeuge und Waffen von Battlefield 4 zur Verfügung stellt, damit der Spieler das Handling üben kann. Für unseren Benchmark starten wir an der Schießanlage, drehen uns rechts herum um die eigene Achse, zerstören das geparkte Quad-Bike mit einer Panzerfaust, bringen mit dem Gewehr drei Fässer zur Explosion und schießen dann die vier nächststehenden Ziele nieder.
Den größten Performance-Vorteil von Mantle erwarten wir uns für den Multiplayer-Teil des Spiels. Wenn bis zu 64 Spieler auf einer einzelnen Mehrspielerkarte unterwegs sind, geht sogar starken Prozessoren mitunter die Puste aus. Doch so groß der Vorteil auch ausfallen dürfte: Den Mehrspielermodus reproduzierbar zu benchmarken ist nahezu unmöglich. Bei vollbesetzten Servern, deren Leistung auch noch unterschiedlich ausfällt, sind bis zu 64 Individuen unterwegs. Und dementsprechend sind auch von Test zu Test die Bedingungen unterschiedlich, weshalb wir uns schweren Herzens vorerst gegen Benchmarks im Mehrspielermodus entschieden haben.
Da Tools wie Fraps, MSI Afterburner und Co. nicht mehr funktionieren, müssen wir auf die mit dem letzten Patch mitgelieferte, interne Benchmark-Funktion zurückgreifen. Diese wird gestartet, indem in der Konsole (Aufruf mit ^) der Befehl PerfOverlay.FrameFileLogEnable, gefolgt von einer 1, eingegeben wird. Mit dem gleichen Befehl, dieses Mal gefolgt von einer 0, wird der Benchmark beendet. Die so erzeugten CSV-Dateien enthalten die Zeit für jeden einzelnen gerenderten Frame. Alle Benchmarks haben wir in den Auflösungen von 1920x1080 und 2560x1600 durchgeführt. Wir haben jeweils die Werte von drei Durchläufen gemittelt. Dabei wurden Durchläufe, wo uns Unregelmäßigkeiten aufgefallen sind (Nachladeruckler, unerklärliche Frameeinbrüche), nicht gewertet und deshalb wiederholt. Und das sind unsere Grafikeinstellungen:
Wir haben uns aus zwei Gründen für die Ultra-Voreinstellung entschieden. Erstens ist sie die höchste Grafikeinstellung, welche Battlefield 4 ohne Zusatzsoftware bereitstellen kann. Ultra ist bei vielen Enthusiasten zudem das erklärte Ziel, wenn es um die Bildqualität geht. Zweitens wollten wir wissen, was Mantle wirklich kann. Denn dass vor allem Szenarien profitieren, in denen die CPU limitiert, war im Vorfeld bereits klar. Aber wie sieht es mit Einstellungen aus, welche von Hause aus eher GPU-limitiert sind?
In der Kampagne fallen die Performance-Steigerungen durch Mantle recht ordentlich aus. Zwischen 10 und 75 Prozent rendert unsere 290X mit Mantle schneller als mit DirectX. Selbst mit nur 2 GHz kann sich der FX-8350 noch vor die DirectX-Werte mit 4 GHz setzen. Erst wenn man zusätzlich noch zwei Module abschaltet, fällt der Mantle-Wert hinter die schnellsten DirectX-Ergebnisse zurück. Die Abschaltung von zwei Modulen bei 4 GHz fällt dabei nicht ins Gewicht. Auffällig ist dabei, dass die Minimum-Frames mit Mantle sehr merkwürdig schwanken. Wir haben in unseren Benchmarks sehr verschiedene Werte gemessen, die keinem klaren Muster folgen. Zwar haben wir jeweils den absolut niedrigsten Wert für unsere Ergebnisse herangezogen (ein einzelner, langsamer Frame kann hier also ein ansonsten gutes Ergebnis zunichtemachen), die Situation unter DirectX ist aber die Selbe. Und dennoch sieht es dort besser aus. Zu diesem Thema später noch etwas mehr.
Erneut sehen wir recht deutliche Unterschiede in den durchschnittlichen Bildern pro Sekunde. Mit 14 bis 87 Prozent Differenz fallen die Steigerungen sogar noch größer aus als in der Kampagne. Und wieder sieht man, dass die Minimum-FPS unter Mantle stark schwanken.