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Donnerstag, 15. November 2012

16:51 - Autor: Nero24

Wird AMD ein Pennystock, verkauft oder gar zerschlagen?

AMDÜber die fortwährenden wirtschaftlichen Probleme von AMD in den letzten Quartalen haben wir ausführlich berichtet. Der klassische PC-Markt, in dem AMD noch einigermaßen präsent ist, schrumpf laut einhelliger Analysen diverser Marktforschungsinstitute. Das ist logisch, denn während der 08/15-User da draußen früher PC kaufen musste, um digital unterwegs und online zu sein, entdeckte er in den Jahren darauf, dass man einen Laptop im Schrank verstauen kann wenn man ihn nicht braucht (also die meiste Zeit) und ein Tablet noch praktischer ist, da man ihn genauso bedienen kann wie ein inzwischen etabliertes Smartphone. Jeder Zweijährige, dem man das einmal gezeigt hat, kann einen Tablet bedienen! Mit einem Notebook dagegen, auf dem man Maus und Tastatur bedienen muss, ist das schon schwieriger...

Kurzum: der klassische PC-Markt steckt in der Krise. Natürlich wird man auch künftig für die Arbeit und auch in Unternehmen, die aufwändige Inhalte produzieren, kaum auf den Desktop verzichten können, aber gerade der Konsumer zu Hause, der sowieso noch nie so genau wusste, wozu er einen PC überhaupt braucht - also die typischen E-Mail-Abrufer, Facebook-Status-Checker und Portale-Leser - ist raus aus dem PC-Geschäft; für immer. Das trifft Intel genauso wie AMD, doch den Marktführer trifft das auf höherem Niveau. So sank bei Intel ein bißchem vom Umsatz und ein guter Teil vom Gewinn. Trotzdem befindet man sich noch immer in der Gewinnzone.

Anders bei AMD. Mit kaum Cash in der Kasse und ebensowenig langfristigen Verträgen in der Tasche reagiert AMD seit jeher empfindlicher auf die ein oder andere Krise oder ein schlechtes Produkt. Während Intel selbst in jenen Jahren, in denen man aufgrund der selbstgemacht Netburst-Krise gegen AMD in Sachen Leistung kein Land sah, schrieb man immer noch Gewinne. Bei AMD dagegen folgten gleich mal ein halbes Dutzend Quartale Miese in Folge, wenn irgendwas nicht so lief wie es soll. Auch die mühsam mit dem AMD Opteron aufgebauten Marktanteile im Server-Segment nach 2003 verlor man 2007 mit dem TLB-Bug "Barcelona" auf einen Schlag ohne sich jemals wieder davon zu erholen und bei den Laptops hat AMD den Fuß ohnehin nie so recht in die Tür bekommen, obwohl mit Brazos seit längerem und Trinity seit kurzem äußerst interessante Produkte auf dem Markt wären. Aber hier greift bereits, was im Tablet-Segment noch stärker ausgeprägt ist: den Verbraucher interessiert es gar nicht, was da letztendlich drinnen steckt. Hauptsache das Teil ist günstig, sieht gut aus, hat alle möglichen Schnittstellen und ist in Sachen Software Up-to-Date. Da ist es interessanter, ob man einen Sony oder einen HP hat, als ob da ein Intel oder AMD verbaut ist. Und leider ist es oft so, dass die AMD-Komponenten in den eher uninteressanten Ramsch-Geräten landen, während in den chicen Produkten für die "Sexy-People" Intel-Plattformen verbaut sind.

Dazu noch die massive Personal-Fluktuation bei AMD. Vom Interims-CEO über die Leute aus der R&D Abteilung über die komplette Open-Source Abteilung bis hin zu Marketing-Leuten haben AMD zusammen mit 15% der übrigen Belegschaft in den letzten Monaten verlassen. Zwar sind auch interessante Neuzugänge zu verzeichnen, wie z.B. Ex-Apple-Entwickler Jim Keller, jedoch deuteten diese Neuzugänge bereits früh an, wohin AMD in Zukunft will. Und die jüngsten Ankündungen, man werde künftig Server-Prozessoren auf Basis der ARM-Architektur anbieten, manifestierten das, was bisher nur Gerüchte waren: AMD will weg vom PC und seinen Derivaten.

Die Börse hat all dieses Durcheinander gar nicht gut aufgenommen. Nachdem der Börsenkurs bereits über die letzten Monate hinweg in Etappen eingebrochen war, schloss der Kurs zuletzt bei knapp 2,00 US-Dollar oder 1,52 EUR in Deutschland. Damit hat AMD die Hoffnung der Analysten, die Unterstützung bei gut 2,00 US-Dollar halten zu können, nach unten durchbrochen. Selbst massive Umsätze gestern, die auf eine Erholung der Lage hindeuteten, waren bereits nach Stunden wieder verebbt und der Kurs brach erneut ein. Analysten rechnen nun damit, dass die AMD-Aktie zu einem sog. Pennystock werden könnte.

Doch damit nicht genug. Dass sich Übernahme-Gerüchte mehren, sobald es AMD schlecht geht und der Aktienkurs im Keller dümpelt, ist nichts Neues. In den letzten Jahren wurde AMD gerüchteweise schon von der halben IT-Branche mal geschluckt: Samsung, Apple, Intel, NVIDIA; fast alle direkten und indirekten Kontrahenden waren schon mal dabei. Und auch jetzt tauchen erneut Gerüchte auf, dass AMD zum Verkauf stünde. Dieses Mal sind es aber nicht nur Hirngespinste irgendwelcher Analysten, AMD selbst hat eingeräumt, dass man aufgrund der aktuellen Lage alle Optionen prüfen lasse, von keinem geringeren als JPMorgan Chase & Co; und dazu gehöre auch eine Übernahme durch eine andere Firma.

In den letzten Jahren war das jeweils nicht mehr als ein Sturm im Wasserglas. In den letzten 10 Jahren hätte Intel den einzig verbliebenen Konkurrenten AMD zu keinem Zeitpunkt übernehmen dürfen, schon aus kartellrechtlichen Gründen nicht. Abgesehen davon, dass dem kein Kartellamt zugestimmt hätte, wäre Intel anschließend aufgrund marktbeherrschender Lage ebenso zerschlagen worden, wie z.B. AT&T zuvor. Intel musste also - natürlich nie öffentlich ausgesprochen - stets Interesse daran haben, dass so etwas wie Wettbewerb stattfindet, um nicht Opfer der US Kartellbehörden zu werden.

Doch in jüngster Zeit zählt dieses Argument nicht mehr. Intel ist zwar nach wie vor der Marktführer bei den x86-Prozessoren, doch im Gegensatz zu früher ist das kein Kriterium mehr. Für den Massenmarkt - Smartphones und Tablets - sind keine x86-Prozessoren mehr nötig. Und wer es lieber in Zahlen mag: ARM-Fertiger Qualcomm hat mittlerweile eine höhere Marktkapitalisierung, als "Chipzilla" Intel. Und AMD wäre nicht mal 1% von Qualcomm wert! Dieses Mal könnte es also keine wiederkehrende Ente sein, dieses Mal könnte es tatsächlich soweit kommen, dass AMD übernommen wird. Doch von wem? Im Raum stehen gleich mehrere Kandidaten: Microsoft, Google, Samsung, Facebook, Intel (Monopol-Gefahr besteht nicht mehr) und auch Apple darf man nicht unterschlagen. Beleuchten wir die einzelnen Optionen:

Google - 1%
Vermutlich der unwahrscheinlichste Kandidat, denn was soll Google mit AMD? Als Android-Entwickler ist man nicht auf x86-Prozessoren angewiesen - weder für Tablets, noch für Smartphones - und für die hauseigenen Server braucht man nicht gleich AMD zu übernehmen. Zumal man dafür auch ARM-Server verwenden könnte; muss man eben ein paar mehr davon hinstellen. Nein, Google wird es wohl nicht werden.

Facebook - 2%
WTF?!

Microsoft - 5%
Microsoft hat zwar einiges aufzuholen und hat mit dem Surface-Tablet auch gleich zwei Varianten - ARM und x86 - vorgestellt, womit das gelingen soll, doch im x86-Tablet steckt ein Intel-System. In den letzten 30 Jahren waren Microsoft und Intel zwar nicht immer wie Herz und eine Seele, aber doch irgendwo voneinander abhängig. Nicht umsonst gibt es den Szene-Begriff "Wintel"-Plattform. Daher ist nicht zu erwarten, dass sich Microsoft ausgerechnet jetzt im Moment der Krise von Intel abwenden wird. Auch den Vorstoß mit dem Surface-Tablet will Microsoft weniger als Versuch verstanden wissen, es Apple gleich zu tun und Hardware und Software aus einer Hand anzubieten, sondern eher als Steigbügelhalter für eine neue Technologie, so wie mit der MS-Mouse vor Dekaden. AMD kommt in dieser Geschichte zu keinem Zeitpunkt vor, weshalb also sollte Microsoft ein Interesse daran haben, den kalifornischen Patienten zu schlucken?

Apple - 10%
Es trifft sich gut, dass Apple kürzlich verkündete, sich von Intel als Lieferanten für die PC- und Notebook-Sparte verabschieden zu wollen. Die meisten deuteten das dahingehend, dass Apple die gemeinsame Plattform vom iMac über das MacBook, iPhone und iPad sucht, und das wäre natürlich die ARM-Architektur. Noch allerdings sind die ARM-Prozessoren noch nicht so weit, den High-End Desktop-Prozessoren von AMD oder Intel in Sachen Leistung das Wasser zu reichen. Wenn man weg will von Intel, wäre AMD die kurzfristigere Lösung, um die Zeit, bis ARM in einigen Jahr so weit wäre, um Segment übergreifend eingesetzt werden zu können. Dennoch hat Apple es nicht nötig, sich einen Pflegefall wie AMD ans Bein zu binden.

Intel - 15%
Nachdem aufgrund der zahlreichen ARM-Konkurrenz das Thema Monopol nicht mehr greift, könnte sich Intel seines einzig verbliebenen Konkurrenten im x86-Bereich ein für alle Mal entledigen. Doch das wäre auch die einzige Motivation. Weshalb sollte man sich AMD einverleiben? Als möglichen Auftragsfertiger wie in den 80er und 90er Jahren benötigt man AMD nicht mehr - AMD könnte es auch gar nicht mehr, nachdem man die Fab bereits ausgegliedert hat. In Sachen Fertigung oder CPU-Technologie hat AMD derzeit nichts in petto, weshalb sich eine teure Übernahme für Intel lohnen könnte. Der x86_64 Befehlssatz zählt nicht, denn den hat AMD als frei verfügbare Technologie aufgelegt. Intel muss bei AMD also nicht betteln gehen, um den x86_64-Befehlssatz alias AMD64 alias EMT64 alias Intel64 alias x64 nutzen zu dürfen. Weshalb also sollte sich Intel AMD einverleiben wollen? Wenn überhaupt, dann nur wegen der Grafiksparte. Intel ist zwar nach wie vor der größte Grafikchip-Hersteller im x86-Bereich, einfach weil zahlenmäßig die meisten Intel-"GPUs" in den billigen Office-Systemen stecken, aber in Sachen High-End Gaming hat Intel absolut nichts zu bieten. Allein deswegen könnte es sich für Intel lohnen zuzuschlagen. Wegen GPGPU-Computing nicht, denn hier hat Intel inzwischen seinen dritten Larrabee-Aufguss zur Marktreife gebracht. Wenn, dann nur um einen direkten Konkurrenten auszuschalten nachdem das nun möglich ist.

NVIDIA - 15%
Was Intel zu AMD im CPU-Bereich, ist NVIDIA zu AMD/ATI im GPU-Bereich. Eigentlich hat oder kann AMD/ATI nichts, was NVIDIA zumindest so ähnlich nicht auch könnte. Daher gilt auch hier: Warum? Wenn dann nur zum Ausschalten des Konkurrenten.

Samsung - 25%
Samsung ist einer der Hauptkonkurrenten von Apple im Smartphone-Krieg, aber Samsung ist auch einer der größten Hersteller von herkömmlichen Laptop-Systemen, bietet hier seit langem auch AMD-Lösungen an und konzentriert sich nicht vorwiegend auf die Intel-Plattform. Es wäre also nicht abwegig.

Doch egal wer AMD letztendlich übernehmen könnte, so sollte sich niemand der Illusion hingeben, dass dann alles wieder so würde, wie zu AMDs glorreichen Zeiten. Die Wirtschaft da draußen ist kein Wohltätigkeitsverein! Der neue Besitzer würde sich von AMD nehmen, was für ihn interessant ist (z.B. GPU-Design, Lizenzen) und der uninteressante Rest (CPU-Design? Chipsätze? Je nach Übernahme-Kandidat!) würde liquidiert. Selten zuvor befand sich die IT-Welt in einem derart tiefgreifenden Strukturwandel wie derzeit. Es wird spannend sein zu sehen, wo AMD hier letztendlich bleiben wird. Was meinen unsere Leser dazu?

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Montag, 22. Oktober 2012

13:07 - Autor: Nero24

Neuausrichtung bei AMD: Gut oder schlecht? Diskussion im P3D-Team

Bei der Präsentation der letzten unerwartet schlechten Quartalszahlen hat AMD angekündigt seine Marktausrichtung ändern zu wollen und den Anteil der generell schwächelnden PC-Sparte am AMD-Geschäft von derzeit 85% drastisch auf 50% reduzieren zu wollen und stattdessen in Richtung Server, Spielekonsolen und Tablets zu streben. Damit will AMD künftig wieder schwarze Zahlen schreiben. In der Planet 3DNow! Redaktion tobt die Diskussion, ob das Heilsbringer oder Todesstoß ist. Zwei Standpunkte, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten.

Nero24 für Kontra

AMD kommt aus der x86-Schiene, verdiente sich seine ersten Sporen als Auftragsfertiger für Intel und gab sich irgendwann nicht mehr damit zufrieden 1:1 Klone von Intel-CPUs zu bauen. Als fähiger Fertiger wird AMD sich künftig nicht mehr profilieren können, nachdem man das Tafelsilber - die Fabs - bereits verscherbelt hat. AMD ist inzwischen eine fabless Chip-Schmiede.

Was also will AMD? In den Tablet-Markt! Dass ich nicht lache! Der Tablet-Markt braucht keine x86-Prozessoren. Der maßgebliche Vorteil dieser CPUs war die Auf- und Abwärtskompatibilität. Man konnte sein Betriebsystem aktualisieren ohne die Hardware wechseln zu müssen und man konnte ebenso die Hardware tauschen ohne seinen Software-Bestand aufgeben zu müssen. Das war das große Pfand der x86-Welt über Jahrzehnte. Das spielt aber bei Tablets keine Rolle. Und ARM-Prozessoren zu entwickeln, das kann sich AMD schenken. Es gibt bereits zahlreiche "Hersteller" und selber produzieren kann AMD nicht mehr; das Tafelsilber...

Server, auch so eine tolle Idee! Das hat man ja schon mal mit dem ersten Opteron versucht und technisch dabei durchaus respektable Erfolge erzielt. Aber der Servermarkt ist ein sehr spezielles Feld, wo die Features oder Performance eines Prozessors oftmals sekundär sind. Hier spielen langjährige Verträge, welche Systeme der Systempartner überhaupt im Angebot hat, etc. die Hauptrolle, und ein Systempartner, der seit zig Jahren gut mit Intel fährt, wird nicht von heute auf morgen AMD-Server anbieten; das musste man bereits 2003/2004 schmerzlich erfahren, als der Opteron dem Xeon eigentlich haushoch überlegen war. Klar, die Marge im Server-Markt ist reizvoll, allerdings sind die Stückzahlen gegenüber dem Desktop-Markt doch überschaubar. Zudem muss man sich fragen, ob die Strategie der Monster-CPUs wie Xeon oder Opteron für Server überhaupt noch aktuell ist, wo doch immer mehr effiziente Atom-Server in die Rechenzentren drängen.

Zu den ungelegten Eiern "Spielekonsolen" möchte ich mich gar nicht äußern. Erstmal sehen, ob die AMD GPUs/APUs tatsächlich verbaut werden in der kommenden Konsolen-Generation. Hier waren schon bei den letzten Generationen weiß Gott was für exotische Hardware-Konfigurationen im Gespräch und letztendlich setzten sich dann doch immer die Big-Player durch.

Daher die meiner Meinung nach berechtigte Frage: wann ging es AMD denn eigentlich mal so richtig gut? 2000 zum Beispiel, nachdem AMD im Jahr zuvor die gesamte Fachwelt und auch Intel mit dem ersten Athlon K7 eiskalt erwischte. Sowohl die Plattform, als auch die CPU war ideal für den damals aufkommenden Enthusiasten-Markt. Nicht, dass jeder Anwender ein Enthusiast wäre, aber die Zeitschriften testen nun mal in der Regel High-End Hardware. "Win on Sunday, sell on Monday" lautet ein Jahrzehnte alter Spruch in der Automobil-Industrie. Wer das Winner-Image hat, der verkauft auch und kann entsprechende Premiumpreise verlangen.

Das Ganze lässt sich 1:1 übertragen auf den Zeitraum 2004/2005. Damals hatte AMD mit dem Athlon 64 und Athlon 64 X2 Oberwasser und konnte mit den Intel-Prozessoren Katz und Maus spielen, natürlich auch mit begünstigt durch Intels Irrweg mit der Netburst-Architektur. Wieder also war das Wohl AMDs vom Renomee seiner Prozessoren abhängig und wieder sorgte gute High-End-Hardware für gutes Image bei den Enthusiasten, für gute Verkaufszahlen und ordentlich Kohle in der Kasse. Damals konnte AMD es sich leisten, für das Topmodell Athlon 64 FX - nach einer Preis-ERHÖHUNG - schlappe 827 US-Dollar zu verlangen. 827 US-Dollar für einen Enthusiasten-Prozessor: DAS sind Margen und ausgerechnet dieses Segment will man nun reduzieren?

Schon seit Jahren dozieren die Gelehrten, dass der Umsatz nicht mit den Enthusiasten-Systemen für ein paar Freaks gemacht wird. Gut, der Umsatz vielleicht nicht, aber auf jeden Fall das Image. Wenn ein 08/15-OEM-Surf-Allround-Supermarkt-PC komplett inkl. Betriebssystem und ein wenig Müll-Software drauf nur 250 EUR kosten darf, wie soll da für den, der ein Bauteil davon wie die CPU hergestellt hat, sowas wie Marge übrig bleiben? Enthusiasten-Kunden dagegen fragen nicht lange, ob der High-End-Gaming-Multimedia-Allround-PC 2200 EUR oder 2500 EUR kostet. "Pack einfach das Schnellste rein!" lautet hier die Order, und das ist in den letzten Jahren immer seltener ein AMD-basierendes System.

Diese Enthusiasten-Kunden werden auch nicht weniger. Im Gegenteil! Während die 08/15-User, die eigentlich gar nicht so recht wissen, wofür sie einen Rechner überhaupt brauchen, vor Jahren schon vom PC zum Laptop gewechselt sind, weil sie den Kram dann wenigstens wegräumen können, wenn sie ihn nicht brauchen, sind die inzwischen beim Tablet gelandet, weil sie damit auch alles machen können was sie wollen (Surfen, E-Mails, etc.). Nur die Enthusiasten, die kaufen nach wie vor High-PCs, keine Server, keine Tablets oder erst recht keine Spielkonsolen, und wenn, dann auch nur zusätzlich.

Und ausgerechnet dieses Klientel vernachlässigt AMD seit Jahren und will es nun sogar als Ursache für die Krise ausgemacht haben. Das ist Nonsense! Es ist ja nicht so, dass AMD nicht schon immer verschiedene Sparten bedient hätte! Flashspeicher, embedded Systeme, NICs und was nicht alles. Keines dieser Abenteuer hat AMD jemals nachhaltig Umsatz geschweige denn Profit eingebracht. Es war immer die PC-Schiene. Hatte AMD leistungsfähige High-End Prozessoren im Sortiment, lief der Laden, selbst wenn natürlich nicht jeder einen High-End-Prozessor gekauft hat. Aber die Topmodelle färben einfach immer auf die Mainstream-Schiene ab und wo Leistung und Image, da kommt auch Umsatz und Marge. Jetzt irgendwelchen Trends hinterher zu hecheln, wäre der Todesstoß.

Apropos Todesstoß: schlecht ging es AMD ja schon öfter: 1998/99, als die K6-Prozessoren zunehmend ins Hintertreffen gerieten, 2002, als der Athlon XP länger als geplant durchhalten musste und 2006-2008, als man nach dem Intel-Gegenschlag mit dem Core 2, der selbstmörderischen ATI-Übernahme und den schwachen eigenen Produkten (Brisbane/Barcelona/Agena) zig Quartale in Folge Miese machte. Jedes Mal fiel der Aktienkurs ins Bodenlose, jedes Mal wurde geunkt, AMD wäre bald pleite oder würde aufgekauft werden von der halben IT-Branche. Aber jedes Mal konnte man sich irgendwie sicher sein, dass das nicht passieren würde, da Intel sonst auf einen Schlag Monopolist gewesen wäre; und das durfte selbst Intel niemals zulassen, als US-Firma schon gar nicht (Kartell, Zerschlagung, etc.). Inzwischen jedoch ist Intel mit seinen x86-Prozessoren selbst nur noch einer von vielen und AMD als der x86-Zwerg schon gar nicht mehr "systemrelevant". Zum ersten Mal überhaupt betrachte ich die wirtschaftlichen Schwierigkeiten von AMD wirklich mit Sorge, denn das unsichtbare Netz mit doppeltem Boden, dass es nicht im Sinne des Marktführers sein kann wenn der einzige direkte Widersacher draufgeht, das gibt es nicht mehr.

Daher sollte sich AMD darauf besinnen, was sie am besten konnten und was zu den erfolgreichsten Zeiten der Firmengeschichte geführt hat: schnelle Prozessoren und - nachdem man ATI nun schon mal geschluckt hat - schnelle GPUs zu entwickeln. Das bringt Image, das bringt Marge, das bringt - durch kleinere Mainstream-Modelle mit gleichem Namen - auch Umsatz und Marktanteil. Keine Tablets oder derlei Kram, wo den Kunden eh nicht interessiert, was da eigentlich drinsteckt, Hauptsache das Teil sieht schick aus und man kann elegant auf dem Bildschirm hin und her wischen...

Onkel_Dithmeyer für Pro

Die Fabs, besagtes Tafelsilber, waren im Vergleich zu Intel schon lange nicht mehr konkurrenzfähig. Rund zwei Jahre hing die Fertigungstechnologie denen von Chipszilla hinterher. Warum an etwas festhalten, das den Konzern Unmengen an Geld kostet und dann auch noch veraltete Angebote hat? An ein Aufholen des Entwicklungsrückstandes war offensichtlich ohne eine erhebliche Geldspritze von Investoren nicht zu denken. Will AMD in Zukunft zumindest den Rückstand in der Fertigungstechnologie nicht noch vergrößern, mussten die Fertigungsanlagen modernisiert werden und da kamen die finanziellen Mittel aus Nah-Ost ganz recht. GlobalFoundries kündigte passend dazu bereits an, dass erste 14-nm-Tape-Outs bereits im kommenden Jahr erfolgen können. Damit würde man den Rückstand zu Intel zumindest verringern. Und dass AMD mit Fremdfertigung durchaus gute Produkte hinbekommt. ist spätestens seit der äußerst erfolgreichen E-Serie bekannt.

Tablets kommen in Zukunft auch mit ARM-Prozessoren und Windows-RT. Optisch zwar Windows 8 entsprechend, werden viele Kunden dann doch stutzen wenn sie ihre gängige Software installieren wollen: Es geht nicht. Gerade der Business-Sektor könnte sich über x86-kompatible Tablets freuen. Lizensierte x86-Software würde auch auf den kompakten Wegbegleitern laufen, die oft mit andockbarer Tastatur angeboten werden. Gerade hier ist bei den üblichen Android-Umsetzungen Schluss. Vernünftige Office- und Präsentations-Applikationen sind noch Mangelware; verständlich, werden die Geräte oft noch als Spielerei belächelt. Mit einem x86-kompatiblen Prozessor würde sich einem Tablet-Besitzer auf einmal ein umfassendes und erprobtes Software-Angebot eröffnen, das auf ARM-Prozessoren zur Zeit nicht denkbar ist.

Der Einstieg in den Servermarkt fiel, wie schon erwähnt, schwer, weil die Partner fehlen. Mit SeaMicro hat AMD gleich einen passenden Partner gekauft. Ein interessanter Ansatz dabei: der klassische Servermarkt ist gut gesättigt, also geht man Richtung kleine, extrem sparsame Server und kann hier auch gleich speziell angepasste Prozessoren liefern, wie den Opteron 4256 EE mit vier Modulen und nur 35 W. Außerdem könnte AMD mit SeaMicro ein richtig glückliches Händchen bewiesen haben. Im Moment boomen sparsame Multi-Core-Server geradezu. Ob auf Basis von Intels Atom oder gar auf ARM-SOCs ist dabei egal! Immer mehr Firmen bieten solche Lösungen an.

Gerade bei Spielekonsolen kann AMD die anderen Partner ausbooten. Nvidia hatte die GPU für die Playstation 3 geliefert. Vor allem diese bereitete Sony Bauchschmerzen, bekannt unter dem Namen "Yellow Light of Death". Zudem sagte Sony bereits, dass man in der nächsten Generation ein weniger komplexes CPU-Design verwenden will, der Cell-Prozessor war für die Programmierung oft zu aufwendig mit seinen 7 RISC-SPEs. Bei Microsofts XBox konnte AMD in Zusammenarbeit mit Partner IBM bereits einige Erfahrungen mit der Integration von GPUs in eine SOC-Architektug sammeln und diese mit den APUs perfektionieren. Eine solche APU - leicht angepasst - wäre für die Konsolen der nächsten Generation echt passend.

AMD konnte in der Vergangenheit mehrfach ein glückliches Händchen beweisen. Ob K7 oder Athlon 64, einige Meilensteine werde nicht so schnell vergessen. Doch mit Cloud- und Streaming-Diensten wird auch Intel in die Bedrängnis gebracht. Chipzilla kann aber auf eine viel breiter aufgestellte Produktpalette zurückgreifen, x86 ist hier nur ein Teil des Ganzen. AMD hat da nur noch die Grafik-Sparte, die aber viel zu klein ist, um den Wertverlust der x86-Architektur auszugleichen. Intel brachte zuletzt sogar einen Smartphone-Prozessor heraus. Es ist also klar, dass mit den klassischen Desktop-Prozessoren nicht mehr viel zu holen ist. Der Markt verändert sich, gut dass AMD es auch tut. Würde man stehen bleiben und sagen, "Desktop ist die Zukunft, wir bringen noch mehr Leistung" (die keiner braucht), könnte man gleich das Gelände absperren und warten bis der grüne Riese fällt. Denn seien wir mal ehrlich, wer kann einen Trinity, gar einen Bulldozer auslasten, als dass er sagen könnte: "Ich brauche was schnelleres, ich BRAUCHE einen Intel!"

Es ist einfach insgesamt einiges komplexer geworden. Das Takt-Spiel wurde abgelöst durch eine Kerne-Schlacht und mittlerweile sind die Kerne mit HTT von Intel und AMDs Module mit CMT gar nicht mehr direkt vergleichbar. Auch die verschiedenen Redaktionen können das gar nicht aufzeigen. Der Stromverbrauch unter Last ist bei den AMD-Prozessoren höher, im Idle kann die letzte A-Serie-APU aber sogar die Konkurrenz toppen. Aber Idle, wen interessiert schon Idle? Idle ist der lastfreie Zustand, hier kommt dann die Unwissenheit der Kunden, wie viel Last sie überhaupt erzeugen. Reicht schon eine reine Texteingabe um den Verbrauch steigen zu lassen? Für die vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten gibt es keinen Benchmark, der für jeden passt, der Kunde muss selbst sein Anwendungsverhalten analysieren und sich die richtigen Ergebnisse zusammenstellen. Eine annähernd unmögliche Aufgabe. Deswegen ist immer mehr das Gesamtpaket entscheidend. AMDs APU-Konzept ist hier sicher nicht verkehrt, hat aber noch Optimierungspotential.

Es ist eben nicht mehr so einfach wie zu K7-Zeiten ein perfektes Design auf den Markt zu bringen. Die Architekturen werden immer komplexer, warum also nicht von der reinen Entwicklung abgesehen andere Bereiche abdecken? Mit SeaMicro, Radeon-RAM und Softwarepaketen geht AMD schon den richtigen Weg, auch die steigende Unterstützung von Softwareentwicklern, wie etwa die Opensource-Projekte VLC, Gimp und Handbrake, sind ein wichtiger Schritt um eigene Produkte besser am Markt platzieren zu können. Mit Wald-und-Wiesen-Software, die oft mit dem Intel-Compiler erstellt ist, kann AMD mit den deutlich komplexer gewordenen Prozessoren keine Bäume mehr ausreißen. Es muss also in der heutigen Zeit ein komplettes Ökosystem um eine Architektur gebildet werden. Einen schnelle Prozessor hat AMD bereits: Trinity! Gegen die 736 GFLOPS theoretische Rechenleistung im A10-5800K kann Intels I7-3770K nicht ein mal die Hälfte aufweisen. Nutzbar machen muss man diese Power aber noch: HSA wir kommen!

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Montag, 14. November 2011

21:28 - Autor: Nero24

AMD aktualisiert Errata-List für den Bulldozer

Seit dem Pentium-Bug Mitte der 90er Jahre ist es üblich geworden, dass die Hersteller zu ihren Prozessoren Fehlerlisten veröffentlichen, in dem die Errata detailliert gelistet werden. Das sind technische Dokumente, die sich nicht an den Endkunden, sondern an Entwickler von Compilern, Treibern und BIOS-Updates richten, denn sie beschreiben, unter welchen Umständen die Fehler auftreten und wie man sie umgeht, sodass der Endkunde davon nicht behelligt wird. Dass ein Bauteil wie ein Prozessor mit mehreren 100 Millionen Schaltungen nicht fehlerfrei sein kann, ergibt sich aus der schieren Komplexität.

Pünktlich zur Vorstellung der neuen Opteron 6200 und 4200 Serie hat AMD den Revision-Guide der Family 15h ("Bulldozer") auf Version 3.04 aktualisiert:

Nachdem die erste Veröffentlichung vor gut einem Monat anlässlich des Desktop-Bulldozers "AMD FX" stattgefunden hat, sind nun ein paar Fehler dazu gekommen. Einer betrifft vorwiegend die Server-Versionen des Bulldozers: Erratum # 600 HyperTransport Link Retry Due to Partial CRC Error May Cause System Hang, was aber durch Umprogrammieren der MSR-Register vermieden werden kann. Auch die Errata 693, 694 und 695 sind neu dazu gekommen und betreffen sowohl Desktop, als auch Server, scheinen aber eher kosmetischer Natur zu sein.

Aber nach wie vor gilt das Kuriosum: sämtliche der gelisteten Bugs sind mit "No fix planned" gekennzeichnet. Das gab's in sämtlichen AMD CPU-Familien bis zum K10 noch nie. Einerseits ein gutes Zeichen, scheint doch keiner der Bugs so schwerwiegend zu sein, dass er "in Silizium" gefixt werden müsste, andererseits wird im Forum bereits spekuliert, ob "No fix planned" nicht auch heißen könnte, dass AMD den Bulldozer 1.0 bereits "abgeschrieben" hat und sich voll und ganz auf Bulldozer 2.0 alias Piledriver oder die APU-Version Trinity konzentriert. Allerdings sollte der auch der Family 15h angehören, sodass für beide der selbe Revision-Guide gelten sollte. Jedenfalls war das bei Family 10h mit K10 (Barcelona/Agena) und "K10.5" (Shanghai/Deneb/Thuban/Magny Cours/Istanbul/Regor/Propus) so. Lassen wir uns überraschen; eine Erwähnung ist diese Merkwürdigkeit auf jeden Fall wert.

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Donnerstag, 13. Oktober 2011

13:42 - Autor: Nero24

AMD veröffentlicht Fehlerliste des Bulldozer

Seit dem Pentium-Bug Mitte der 90er Jahre ist es üblich geworden, dass Intel zu seinen Prozessoren Fehlerlisten veröffentlicht, in dem die Errata detailliert gelistet werden. Das sind technische Dokumente, die sich nicht an den Endkunden, sondern an Entwickler von Compilern, Treibern und BIOS-Updates richten, denn sie beschreiben, unter welchen Umständen die Fehler auftreten und wie man sie umgeht, sodass der Endkunde davon nicht behelligt wird. Dass ein Bauteil wie ein Prozessor mit mehreren 100 Millionen Schaltungen nicht fehlerfrei sein kann, ergibt sich aus der schieren Komplexität.

Seit etlichen Jahren veröffentlicht auch AMD Errata-Listen - hier Revision-Guide genannt. Bei der Einführung des K10 Barcelona hatte AMD den Zorn der Öffentlichkeit auf sich gezogen, da man es versäumt hatte einen bekannten Bug, der immerhin so schwerwiegend war, dass die Auslieferung einer ganzen CPU-Familie für den Serverbereich gestoppt werden musste, zu dokumentieren. Drei Monate lang. Erst kurz vor der Einführung des fehlerbereinigten B3-Steppings wurde auch die so genannte Errata-Liste (von lat. Erratum: Fehler) ergänzt. Eine unglückliche Vorgehensweise, die damals viel Raum für Gerüchte, Mythen und Spekulationen ließ. Seither versucht AMD den Revision-Guide immer zeitnah mit den Produkten zu aktualisieren. Mit der Vorstellung der AMD FX Prozessoren am gestrigen Tag und damit der Einführung der ersten komplett neuen CPU-Architektur seit 1999 hat AMD auch den entsprechenden Revision-Guide veröffentlicht. Dort werden 39 Errata aufgeführt. Das ist noch überraschend wenig, wobei es dabei natürlich nicht bleiben wird, da viele Fehler erst "im Feld" entdeckt werden:

Überraschend und bisher in dieser Form so noch nicht gesehen ist der Umstand, dass es sich dabei allesamt um Fehler handelt, die AMD nicht plant mit künftigen Steppings zu beheben. Überall "No fix planned". Das ist eigentlich ein gutes Zeichen, scheint doch kein gravierender Bug dabei zu sein, den man nicht mit ein paar angepassten MSR-Registereinträgen umschiffen könnte. Hier scheint also alles im grünen Bereich zu sein.

Dennoch ist der BIOS and Kernel Developer’s Guide (BKDG) for AMD Family 15h Models 00h-0Fh Processors schon einen Schritt weiter. Während die gestern veröffentlichten AMD FX Prozessoren allesamt im OR-B2 Stepping (OR = Maske, B2 = Stepping) gefertigt waren, sind im Dev-Guide bereits Bulldozers mit B3-Stepping gelistet. Da sie im Revision-Guide jedoch noch fehlen, können wir an dieser Stelle nicht einmal spekulieren, welche Verbesserungen B3 ggü. B2 mitbringen wird.

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Donnerstag, 1. September 2011

11:00 - Autor: Dr@

Bulldozer und das ewige Warten - GIGABYTE listet erste AMD FX-Modelle

AMD FX-Serie Logo
Im Juni zeichnete sich bereits ab, dass es mit einem Launch der AMD FX-Serie Prozessoren (Codename "Zambezi") im zweiten Quartal nichts werden würde, obwohl AMD dieses Zeitfenster vor Analysten auf seinem Financial Analyst Day im November 2010 nannte. Später sprach man lediglich von "early summer" für die Desktop-Versionen und "late summer" für die Serverversionen. Aber auch diesen Zeitplan konnte AMD nicht einhalten, was auf der Computex 2011 erneut zu einer Verschiebung des offiziellen Zeitfensters für einen Launch führte. Hier bestätigte das Unternehmen am 1. Juni erstmals die Verspätung. Als neuer Zeitplan wurde ausgegeben, dass die AM3+-Mainboards in 30 Tagen, also Anfang Juli, auf den Markt kommen sollten und die Verfügbarkeit der Boxed-Versionen (PIB) von den AMD FX-Serie Prozessoren wurde für "late summer" angekündigt. Dies präzisierte Rick Bergman noch auf 60 bis 90 Tage ausgehend vom 1. Juni, was einen Launch im August nahelegt. Heute wissen wir, dass AMD diesen Zeitplan auch nicht einhalten konnte.

X-bit labs und unsere Partnerseite HT4U wollen jetzt unabhängig voneinander in Erfahrung gebracht haben, dass AMD aktuell zwar noch einen (Paper-)Launch im September plant, mit einer Verfügbarkeit allerdings erst im Oktober zu rechnen sei. Ähnliche Gerüchte wollte zuvor auch schon Donanimhaber Ende Juli und die DIGITIMES Anfang August aus dem Kreise der Mainboardhersteller vernommen haben. Damit verfehlt AMD das ursprünglich genannte Launchfenster für den "Zambezi" nun bereits um zwei Quartale. Andererseits hat AMD mehrfach betont, die Serverversionen lägen im Zeitplan und würden auf jeden Fall noch im September gelauncht. Das legt die Vermutung nahe, dass die Desktop-Versionen offenbar verschoben werden mussten, um den vertraglichen Verpflichtungen im Servermarkt nachkommen zu können. Schließlich will beispielsweise Cray einige Supercomputer mit den AMD Opteron 6200 (Codename "Interlagos") ausstatten. Gerade der Großkunde Cray dürfte sich noch gut an die Komplikationen (TLB-Bug) beim "Barcelona"-Launch und die daraus resultierenden eigenen Schwierigkeiten erinnern. Auch die immer mal wieder auftauchenden Benchmarks aus mehr oder weniger vertrauenswürdigen Quellen zeigen nicht den von vielen erhofften großen Leistungssprung gegenüber den aktuellen Angeboten. Ob die eher enttäuschenden Messwerte auf Software- oder Hardwareprobleme zurück zu führen sind, bleibt bisher unklar. Hier werden die ersten unabhängigen Benchmarks (hoffentlich bald) Aufschluss geben können.


Kompatibilitätsliste von GIGABYTE GA-990FXA-UD5

Der Nutzer Ronny145 aus dem Forum vom 3DCenter hat jetzt jedenfalls in der Kompatibilitätsliste von GIGABYTE für das Mainboard GA-990FXA-UD5 (rev. 1.0) die vermeintlich ersten Modelle der AMD FX-Serie Prozessoren entdeckt. Die genannten Modelle bestätigen im wesentlichen die Daten von Donanimhaber. Zusätzlich nennt GIGABYTE die Basistaktraten, verschweigt aber die maximalen Turbo-Frequenzen. Demnach soll das Topmodell mit vier "Bulldozer"-Modulen AMD FX-8150 bei einer TDP von 125 Watt einen Basistakt von 3.6 GHz besitzen. Alle Modelle sollen laut GIGABYTE zum Start auf dem B2-Stepping basieren und über einen auf 5200 MT/s beschleunigten HT-Link mit dem Chipsatz kommunizieren. Außerdem plant AMD offenbar nicht, die unterschiedlichen Cache-Stufen für die kleineren Modelle zu beschneiden. Allen AMD FX-Serie Prozessoren werden zum Start die vollen 8 MiB L3-Cache und 2 MiB L2-Cache pro Modul zur Verfügung stehen.

Offizielle Daten AMDs stehen noch aus, sodass die Angaben wie immer mit Vorsicht zu genießen sind.

Quelle: GIGABYTE

Links zum Thema:


Danke TNT, Duplex und Opteron für die Hinweise!

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Dienstag, 5. April 2011

10:06 - Autor: Dr@

AMD liefert die ersten Llano APUs aus

AMD Logo - The future is fusion
AMD hat gestern im Rahmen einer Telefonkonferenz zu den geänderten Vertragsbedingungen mit GlobalFoundries bekanntgegeben, dass die ersten "Llano"-APUs an die Kunden ausgeliefert wurden. Erste Produkte sollen den Endkunden-Markt noch vor dem Ende des zweiten Quartals erreichen. Damit konnte AMD endlich auch einen Erfolg bei den 32nm-Produkten vermelden, nachdem es hier lange Zeit eher schlechte Nachrichten zu vermelden gab. Neben der Accelerated Processing Unit "Llano", die auf einem Die bis zu vier x86-CPU-Kerne mit einer potenten DirectX-11-Grafikeinheit, dem PCIe- und den Speichercontroller vereint, soll auch der kommende High-End-Prozessor "Zambezi" in diesem Prozess gefertigt werden. Während beim "Llano" noch leicht überarbeitete K10-Kerne zum Einsatz kommen, wird mit dem "Zambezi" erstmals AMDs völlig neu entwickelte "Bulldozer"-Architektur zum Einsatz kommen.


AMD - GlobalFoundries - Wafer Supply Agreement Amendment

Dass die Einführung einer neuen Architektur bei gleichzeitigem Wechsel des Fertigungsprozesses keine gute Idee ist, musste AMD erst bei der Vorstellung des Barcelona und des ersten Phenom schmerzlich erfahren. Nachdem die Entwicklung bei der Fertigungsausbeute (Yield) beim "Llano" im letzten Jahr weit hinter der geplanten Entwicklung hinterher blieb, bekam die Führung von AMD wohl langsam Muffensausen. Schließlich sollte die Verheiratung von bekannter CPU- und GPU-Technologie lediglich den Weg für die Bulldozer-Produkte ebnen. Allerdings ergaben sich größere Probleme als gedacht. Ob diese einzig und allein aus Schwierigkeiten mit der 32nm-Technologie bei GlobalFoundries resultierten oder ob sich AMD bei der Anpassung des GPU-Teils an den SOI-Prozess doch schwerer tat, bleibt weiterhin unklar. Hartnäckig hielten sich jedenfalls die Gerüchte, dass die Entscheidung der Fertigungs-Allianz rund um IBM, zu der eben auch GlobalFoundries gehört, auf Gate-First beim HKMG-Prozess zu setzen, sich eher negativ auf die Ausbeute auswirkt.

Als Konsequenz aus den damaligen Problemen musste die Markteinführung des "Llano" verschoben und die des "Ontario" vorgezogen werden. Zudem nahm AMD Verhandlungen mit GlobalFoundries über eine Anpassung des Preismodells für die Belieferung mit 32nm-SOI-Wafern auf. AMD wollte sich absichern und nur für funktionstüchtige Dies bezahlen, was gleichzeitig den Druck auf GlobalFoundries erhöht, die Ausbeute möglichst schnell zu steigern. Zudem wurden weitere finanzielle Anreize ausgehandelt, von denen GlobalFoundries profitieren kann, wenn bestimmte Zielkennwerte bei der Fertigung erreicht werden. Für die aktuellen 45nm-Produkte, die AMD von GlobalFoundries bezieht, zahlt das Unternehmen hingegen auch weiterhin pro produzierten Wafer einen fixen Betrag. Da der 45nm-Prozess mittlerweile eingefahren ist und sich GloabalFoundries mehrfach mit den erzielten hohen Yieldraten gebrüstet hat, besteht hier eine ausreichend hohe Planungssicherheit für AMD. Diese fehlt aber bei einem Prozess, der erst hochgefahren wird. Inzwischen gibt der kleinere x86-Riese aber an, dass die Probleme gelöst werden konnten und die Ausbeute wieder im Zielbereich liegen soll und somit den Start der Volumenproduktion erlaubt hat.

AMD - GlobalFoundries - Wafer Supply Agreement Amendment

Die ausgehandelte Modifikation des Liefervertrags mit GlobalFoundries wird aber trotzdem für das gesamte Jahr 2011 umgesetzt, bevor ab 2012 wieder das alte Preismodell auf Basis produzierter Wafer zum Tragen kommt. In der aktuellen Situation sollen die Anpassungen vor allem den wirtschaftlichen Erfolg absichern und für Planungssicherheit sorgen, was Raum für die nötige Flexibilität in anderen Bereichen schafft. Erstaunlich ist das Entgegenkommen von GlobalFoundries aber in jedem Fall, schließlich gibt es aktuell keinen Konkurrenten, bei dem AMD seine 32nm-SOI-CPUs fertigen lassen könnte. Hier kommt aber sicherlich zum Tragen, dass beide Unternehmen auch nach der Aufteilung noch immer eine Zweckgemeinschaft bilden müssen (AMD hält aktuell noch 12% der Anteile an GlobalFoundries), um mittelfristig wirtschaftlich erfolgreich sein zu können. In letzter Konsequenz dürfte hier auch der Investor Advanced Technology Investment Company (ATIC) des Emirates von Abu Dhabi seine Finger im Spiel haben, der als Großaktionär beider Unternehmen an ihrem langfristigen Erfolg interessiert sein muss. Zum Stand der Dinge beim bereits erwähnten Bulldozer gab der Interims-CEO Thomas Seifert lediglich zu Protokoll: "Very good progress!"

Weitere Folien mit zusätzlichen Details zu der Übereinkunft zwischen AMD und GlobalFoundries könnt Ihr hier finden.

Quelle: AMD

Links zum Thema:


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Freitag, 1. April 2011

23:06 - Autor: Nero24

April, April...

Ja klar, der diesjährige Aprilscherz war sofort als solcher zu erkennen, hat aber hoffentlich Spaß gemacht. Es war natürlich die Geschichte mit dem Ökostrom aus dem e-Bike; ausschließlich übrigens.

Wie Planet 3DNow! Stammleser wissen, haben die hiesigen Aprilscherze eine seltsame Tendenz dazu, einige Zeit später auf irgendeine Art und Weise Realität zu werden. Beispiele? Nun, da wäre der 2001er Aprilscherz, der Sockel-A-zu-Sockel-7 Adapter, später als AM2-Card für ASRock 939Dual-SATA2 Realität geworden. Oder der 2003er, die Fusion zwischen AMD und NVIDIA; hier hatten wir uns nur in der Firma geirrt, denn es war dann ja bekanntlich ATI, nicht NVIDIA. Dann der 2004er Ultron64 Dual-Core, später als Athlon 64 X2 millionenfach verkauft, sowie der 2007er Barcelona mit integrierter GPU, inzwischen als Fusion-APU auf dem Markt. Auch beim 2008er Many-Core auf Basis eines 90er Jahre Simple-Chips sah es gut aus, ehe Intel das Projekt Larrabee kurzerhand eingestampft hat. Ja und selbst der fiktive Core-Fusion Chipsatz als leistungsstarker Grafik-Chipsatz für Intels Atom Plattform wurde nur wenig später als ION Realität; allerdings lagen wir auch hier wieder mit der Firma daneben. Dieses Mal war es NVIDIA nicht ATI. Wie allerdings der 2011er Aprilscherz in dieser Form Realität werden soll, ist momentan noch nicht abzusehen. Aber vielleicht meldet sich ja morgen ein e-Bike Hersteller bei uns, wohin er denn nun die Ware liefern soll...

Der Vollständigkeit halber auf einen Blick die Planet 3DNow! Aprilscherze der letzten 10 Jahre:

In einem Forenthread haben die User die 2011er Aprilscherze anderer Publikationen gesammelt; lohnt sich gewiss da mal reinzuschauen.

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Dienstag, 29. Juni 2010

10:07 - Autor: Dr@

AMD gibt TDP-Werte der AMD Opteron 4100 bekannt

AMD hat das "AMD Family 10h Server and Workstation Processor Power and Thermal Data Sheet" aktualisiert. Darin enthalten sind nicht nur die TDP-Werte der neuen AMD Opteron 4100 Serie für den Sockel C32, sondern auch die kürzlich im "Revision Guide for AMD Family 10h Processors" angekündigten Korrekturen.

AMD nennt seit der Einführung des "Barcelona" eigentlich nur noch die Average CPU Power (ACP), die ein von AMD gemessener und über mehrere Anwendungen gemittelter Wert ist. Die genaue Methodik beschreibt das Unternehmen im Whitepaper "ACP - The Truth About Power Consumption Starts Here". Laut AMD soll durch die ACP eine Überdimensionierung der Kühllösungen im Rechenzentrum vermieden werden. In den technischen Dokumentationen gibt AMD aber auch weiterhin die TDP Werte seiner Server-Prozessoren an. Damit ergibt sich folgendes Bild bei den neuen ACP-Klassen:

AMD bläht also die Anzahl der ACP-Klassen weiter auf. Zukünftig reicht nicht mehr die Angabe des Power Band (SE, standard power, HE, EE), da sich die ACP und TDP-Werte zwischen der AMD Opteron 4100 und 6100 Serie unterscheiden. So haben beispielsweise die AMD Opteron 6100 HE eine ACP von 65 Watt und eine TDP von 85 Watt, während die AMD Opteron 4100 HE mit einer ACP von 50 Watt und einer TDP von 65 Watt klassifiziert sind.

Links zum Thema:

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Freitag, 5. Juni 2009

13:42 - Autor: Riddler82

Wo kommen die Chip-Designs von AMD her?

AMD ist der zweitgrößte Hersteller von Mikroprozessoren der Welt. Doch wo werden die Chipdesigns von AMD entwickelt? Ein Großteil wird in Indien entwickelt, wo AMD in den Orten Hyderabad und Bangalore zwei große Forschungs- und Entwicklungszentren unterhält, in denen insgesamt mehr als 800 Ingenieure angestellt sind.

In einem Gespräch mit CXOtoday hat Dasaradha Gude, Geschäftsführer von AMD (India), nun erläutert, dass je nach Modell zwischen 30 und 70 Prozent aus eben diesen Zentren stammen. Dies schließe Barcelona, Shanghai und den neuen Sechs-Kerner Istanbul ein. Shanghai stamme sogar zu mehr als 70 Prozent aus der Feder der indischen Ingenieure. Man arbeite aber mit den Entwicklern in den USA eng zusammen.

Für die Zukunft erwartet Dasaradha Gude, dass einige Prozessoren vollständig von den in Indien ansässigen Forschungs- und Entwicklungszentren designed werden. Die Arbeit habe bereits begonnen, aber er könne dazu nicht mehr Informationen heerausgeben.

Quelle: CXOtoday

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Dienstag, 12. Mai 2009

17:47 - Autor: Nero24

AMD Athlon X2 Regor Prozessoren ab Juli

Seit vergangenem Jahr nun schon geistern die neuen Prozessoren für das untere Marktsegment durch den Blätterwald. Während AMD erst kürzlich seinen vermutlich letzten Dual-Core Prozessor auf der 65 nm Barcelona/Agena Schiene namens AMD Athlon X2 7850 Black Edition veröffentlicht hat (Codename: Kuma), werden die kommenden Athlon X2 Prozessoren zur Generation der 45 nm Shanghai/Deneb Familie gehören.

Demnach sollen im Juni spätestens Juli diesen Jahres die Prozessoren Athlon X2 235 (2,7 GHz), Athlon X2 240 (2,8 GHz) und Athlon X2 250 (3,0 GHz) veröffentlicht werden. Nach unseren Informationen wird es sich dabei um die sagenumwobenen Regor Prozessoren handeln, einem K10 Derivat mit nur zwei aktiven Kernen und ohne L3-Cache. Nach aktuellem Kenntnisstand darf man davon ausgehen, dass es sich dabei um vollwertige Deneb-Kerne handelt, bei denen zwei der vier Kerne und der komplette L3-Cache deaktiviert wurde, und nicht um einen "nativen" Dual-Core ohne L3-Cache, hergestellt mit einer eigenen Maske.

Ebenfalls noch in diesem Sommer sollen die Phenom II X2 "Callisto" Prozessoren erscheinen, die zum Gegensatz zum Regor über 6 MB Level 3 Cache verfügen werden.

Links zum Thema:

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Mittwoch, 22. April 2009

22:23 - Autor: Nero24

AMDs Server-Offensive: Istanbul, Magny Cours, Valencia und mehr

Für regelmäßige Leser von Planet 3DNow! sind die folgenden Informationen natürlich keine Überraschung mehr. Schon seit Monaten sind hier die Pläne von AMD bezüglich des Hexa-Core Prozessors Istanbul, des 12-Kern Prozessors Magny Cours und diverse andere Infos zu lesen gewesen. Dennoch ist diese Meldung kein kalter Kaffee, denn nun hat AMD im Rahmen einer offiziellen Präsentation und Telefonkonferenz zahlreiche Punkte, die bisher lediglich Spekulation waren, offiziell bestätigt und darüber hinaus noch einige weitere Informationen preisgegeben.

AMD Quad-Core Opteron EE
Den Anfang von AMDs Serveroffensive machte heute bereits der neue Opteron EE, über den wir im Laufe des Tages berichtet hatten.

AMD Opteron EE

Es handelt sich dabei nicht wirklich um einen neuen Prozessor, sondern um einen Shanghai, der mit niedriger Taktfrequenz und Kernspannung auf minimalen Stromverbrauch getrimmt wurde. AMD spricht von einer ACP von 40 W und verspricht eine bis zu 62 Prozent bessere Effizienz pro Watt Leistungsaufnahme; allerdings gegenüber der flügellahmen Heizplatte "Barcelona", was aus dem Diagramm nur im Kleingedruckten hervorgeht. Aber wir wollen nicht meckern: dass der 45 nm K10 deutlich schneller ist, als der alte 65 nm K10-Kern und dabei trotz höherer Leistung auch noch weniger verbraucht, haben wir ja auf Planet 3DNow! bereits in mehreren Artikeln gesehen.

Istanbul
Wie bereits mehrfach berichtet wird AMD noch in diesem Jahr seine Server-Prozessor Familie von 4 auf 6 Kerne aufbohren. Dieser Istanbul genannte Prozessor wird jedoch kein simpler Shanghai mit 6 statt 4 Kernen werden, AMD verspricht eine deutlich höhere Leistung im Integer-Bereich. Zudem soll der Istanbul umgerechnet auf gleiche Leistungsaufnahme 30 Prozent mehr Leistung erbringen, als ein Shanghai.

AMD Future of Server Technology Webcast - 22.04.09

Dabei sollen die Technikpakete bestehend aus AMD-V suite und AMD-P suite...

AMD Future of Server Technology Webcast - 22.04.09

...beim Istanbul um das sogenannte HT assist erweitert werden, was nun auch erstmals offiziell bestätigt wurde. Das ist nichts anderes als ein Snoop-Filter bzw. Probe-Filter. Während aktuelle Shanghai-Systeme die Cache-Kohärenz zwischen den einzelnen CPUs durch Broadcast-Signale wahren müssen, was zu einem erheblichen Traffic auf den Sockel-zu-Sockel HyperTransport-Links führt, kann der Istanbul eine Art Cache-Index erstellen, der im L3-Cache der CPUs abgelegt wird. Damit genügt es im Idealfall in diesem Index zu checken, ob irgendwo in dieser CPU aktuelle Cache-Daten liegen, ehe ein Cache-Miss feststeht, während bisher aufgrund der exklusiven Cache-Verwaltung der AMD-Prozessoren noch jeder Kern "gesnoopt" werden musste. Nachteil: der Index im L3-Cache reduziert den für Daten und Instruktionen nutzbaren L3-Cache.

Der Istanbul soll im Juni 2009 auf den Markt kommen. AMD spricht offiziell davon bei diesem Projekt um Monate vor dem eigentlichen Zeitplan zu liegen.

Direct Connect Architecture 2.0 alias Magny Cours
Im Jahr 2010 plant AMD mit einer weiteren Ausbaustufe der K10-Architektur. Dann soll Magny Cours, ein 12-Kern Prozessor, auf den Markt kommen. Hier allerdings bricht AMD mit seiner eigenen Philosophie, da es sich hierbei nicht um einen nativen 12-Kern Prozessor handelt, sondern um zwei "zusammengeklebte" 6-Kerner, die jedoch trotzdem in einem Die Platz finden.

Magny Cours AMD Future of Server Technology Webcast - 22.04.09

Doch auch Magny-Cours wird kein doppelter Istanbul werden, sondern mit zusätzlichen Features aufwarten. So wird der Memory-Controller von Dual-Channel auf Quad-Channel aufgestockt und zudem auf DDR3 umgestellt, was die effektive Speicherbandbreite je Prozessor um den Faktor 3,3 gegenüber dem Shanghai erhöhen soll. Zudem erhält der Magny-Cours 4 statt derzeit maximal 3 HT-Links, was direkte Verbindungen zwischen den Nodes ermöglicht und damit Latenzzeit einspart.

AMD Future of Server Technology Webcast - 22.04.09 AMD Future of Server Technology Webcast - 22.04.09

Zudem wird der Magny-Cours bzw. dessen Plattform endlich das lange ersehnte AMD-Vi alias IOMMU alias I/O Memory Mapping Unit erhalten, was bei DMA-Zugriffen insbesondere bei Virtualisierung und beim Einsatz von 32-Bit Geräten in einer 64-Bit Umgebung erhebliche Vorteile bieten soll.

Maranello und San Marino
Magny-Cours und ein Nachfolger in 32 nm Bauweise namens Interlagos laufen im Rahmen der Maranello-Plattform. Der Markenname soll Opteron 6000 lauten. Die kleinere Serie und damit die Nachfolger von Shanghai und Istanbul mit 4-6 Kernen hören auf die Namen Lisbon (45 nm) und Valencia (32 nm; Bulldoze) und gehören zur San-Marino-Plattform. Wobei der Codename Lisbon irritiert, denn wie aufmerksame Leser wissen benennt AMD die Server-CPUs schon seit geraumer Zeit nach Austragungsorten von Formel 1 Rennen, wo AMD von 2002 bis 2008 als Sponsor und Technologie-Partner von Ferrari vertreten war. In Lisbon / Lissabon befindet sich jedoch keine aktuelle Formel 1 Rennstrecke, während alle anderen Codenamen (Magny-Cours, Istanbul, Interlagos und Valencia) sich an das bisherige Schema halten.

AMD Future of Server Technology Webcast - 22.04.09

Im Übrigen hat AMD sich erneut zu "echten" Kernen bekannt, während Mitbewerber Intel bekanntlich zusätzlich auf logische Kerne alias HyperThreading Technology alias Simultaneous Multi-Threading (SMT) setzt. Bis wenigstens 2012, so AMD, wird SMT im grünen Lager jedoch keine Rolle spiele.

Bulldozer - was kommt nach dem K10
Viel gab es nicht zu hören über die kommende Bulldozer-Architektur, die erste brandneue Architektur seit dem AMD K7 von 1999, die wieder auf einem weißen Platt Papier entstehen wird, während K8, K9 (Dual-Core K8) und K10 bekanntlich evolutionäre Weiterentwicklungen des K7 waren. 2011 wird es werden, so viel hat AMD verraten. Mehr jedoch nicht, sodass unsere Leser auch weiterhin in den Forenthread Bulldozer und Was kommt nach Deneb (K10.5+) weiterspekulieren dürfen.

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Mittwoch, 1. April 2009

20:27 - Autor: Nero24

April, April!

Ja ja, unseren Lesern macht man nicht so schnell etwas vor. Natürlich war unser AMD-Chipsatz für die Intel Atom Plattform namens Core-Fusion nur ein Aprilscherz - übrigens der einzige heute auf Planet 3DNow!

Wobei man ja - unsere Stammleser wissen es - mit Planet 3DNow! Aprilscherzen vorsichtig sein muss. Ein paar Monate oder Jahre danach wurden viele - manche absehbar, manche unverhofft - Realität, wenn auch meist etwas anders als gedacht, wie etwa der 2001er Sockel-A-zu-Sockel-7 Adapter (später als AM2-Card für ASrock 939Dual-SATA2), der 2003er die Fusion zwischen AMD und NVIDIA (gut, es war dann ATI aber immerhin), der 2004er Ultron64 Dual-Core (später als Athlon 64 X2), der 2007er Barcelona mit integrierter GPU (inzwischen als Fusion vorgestellt) und der 2008er K6 Many-Core (als Intel Larrabee mit dutzenden P54C artigen Kernen). Wobei so ein 780G+ für den Atom schon eine feine Sache wäre... ;-)

Hier noch einmal alle Aprilscherze der letzten Jahre auf einen Blick:

Auch andere Webseiten haben mit Aprilscherzen nicht gespart. Hier eine kleine Auswahl:Viel Spaß beim Schmunzeln.

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17:11 - Autor: Nero24

Zieht AMD den Hexa-Core Prozessor Istanbul auf Juni vor?

Intel hat am vergangenen Montag seine neue Xeon 5500 Familie auf Basis der Nehalem-Architektur vorgestellt. Mit dem Nehalem-Ableger Bloomfield hat Intel bereits vergangenen Herbst im High-End Desktop-Bereich den klassischen Frontside-Bus in Rente geschickt und greift nun auf ein ähnliches Grundgerüst zurück wie AMD seit 2003 mit dem Opteron: in der CPU integrierter Memory-Controller, dedizierte Punkt-zu-Punkt Verbindungen zur Infrastruktur bzw. zu anderen Prozessoren in Multi-CPU Systemen. Zudem bietet nun auch Intel native Quad-Core Bauweise.

Wenig überraschend hat der Nehalem-Xeon bei den ersten Benchmarks eingeschlagen wie eine Bombe. Zyniker ätzen zwar unermüdlich, Intel habe es 6 Jahre nach AMD tatsächlich geschafft mit deren Technologien gleich zu ziehen (IMC, Direct-Connect, etc.), bzw. mit dem K10 seit 2007 (L3-Cache in der On-Die Northbridge), doch selbst falls dies zutreffen würde, so muss man konstatieren, dass Intel die Zeit genutzt hat, um alles noch ein bisschen besser zu machen:

- das Intel QPI zur Vernetzung der CPUs ist deutlich schneller, als das von AMD derzeit verwendete HT 1.1.
- Intel greift je NUMA-Node auf einen Triple-Channel DDR3-1333 Controller zurück, während sich die AMD Server-CPUs mit einem Dual-Channel DDR2-800 Controller bescheiden müssen. Transferraten-Nachteil: 32 GB/s vs. 13 GB/s.
- L3-Cache mit wesentlich niedrigeren Latenzzeiten
- Vorteile in Multi-CPU Umgebungen dank inklusiver Cache-Verwaltung (weniger Verwaltungsoverhead)
- Höhere Taktfrequenzen (3,2 GHz vs. 2,8 GHz) bei dennoch besserem IPC.
- 4-fach Dekoder samt SMT, um die Pipelines (noch) besser auszulasten vs. 3-fach Dekoder ohne SMT
All das zusammen führte bei den veröffentlichen Leistungsmessungen am Montag zu einer regelrechten Demontage, die etwa Anandtech - um lediglich eine Berichterstattung exemplarisch hervorzuheben - zu der süffisanten Bemerkung verleitete: "Nehalem is like a CPU that used a time machine and teleported to 2009 from 2011". Einziger Nachteil - abgesehen von den teuren DDR3-ECC-Modulen, was aber im Server-Bereich nicht die große Rolle spielt - scheint derzeit zu sein, dass die Kunden keinerlei Upgrade-Möglichkeiten von älteren Servern aus haben, während User der AMD Server-Plattform im Idealfall nur die CPU zu tauschen brauchen, um in den Genuss von mehr Leistung zu kommen.

Da es um die Marktanteile im Server-Bereich bei AMD seit einiger Zeit schon nicht mehr allzu rosig bestellt ist - genauer: seit dem Barcelona-Desaster - müssen sich die Kalifornier etwas einfallen lassen, und laut neuesten Informationen von ChannelWeb hat man das auch getan. So soll der 6-Kern Prozessor mit Codenamen Istanbul, über den wir bereits mehrfach berichteten, von der zweiten Jahreshälfte 2009 auf Juni vorgezogen worden sein. Dies habe eine namentlich nicht genannte Quelle aus dem Bereich der System-Integratoren bestätigt.

Der Istanbul-Prozessor von AMD ist ein nativer 6-Kern-Prozessor, der auf dem letztes Jahr vorgestellten Shanghai basiert. Allerdings - und das gibt Anlass zur Hoffnung für AMD - ist der Istanbul nicht nur ein Shanghai mit 6 statt 4 Kernen. Stattdessen soll es ein Feature namens HT assist richten, was nichts anderes ist als ein Snoop-Filter bzw. Probe-Filter. Während aktuelle Shanghai-Systeme die Cache-Kohärenz zwischen den einzelnen CPUs durch Broadcast-Signale wahren müssen, was zu einem erheblichen Traffic auf den Sockel-zu-Sockel HyperTransport-Links führt, kann der Istanbul eine Art Cache-Index erstellen, der im L3-Cache der CPUs abgelegt wird. Damit genügt es im Idealfall in diesem Index zu checken, ob irgendwo in dieser CPU aktuelle Cache-Daten liegen, ehe ein Cache-Miss feststeht, während bisher aufgrund der exklusiven Cache-Verwaltung der AMD-Prozessoren noch jeder Kern "gesnoopt" werden musste. Nachteil: der Index im L3-Cache reduziert den für Daten und Instruktionen nutzbaren L3-Cache, daher plant AMD offenbar, dass der User bzw. der Administrator eines solchen Systems die Größe des Index im BIOS einstellen kann - je nach Einsatzgebiet des Servers.

Zudem muss AMD nun endlich auch auf dem Servermarkt bei HyperTransport 3 ankommen, das schon seit der Einführung des Phenom Ende 2007 im Desktop-Bereich eingesetzt wird - was paradox ist, da eine schnellere HyperTransport-Anbindung vorwiegend im Multi-CPU Einsatz von Vorteil ist und im Desktop eher irrelevant. Doch von der Fiorano-Plattform, die HT3 in die Server bringen sollte, ist nach wie vor nichts zu sehen.

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Montag, 1. Dezember 2008

16:53 - Autor: pipin

TLB-Bug auch bei Intels "Nehalem"

Der TLB-Bug oder auch Erratum 298 traf AMD Ende letzten Jahres so schwer, dass man einen Auslieferungsstop für die Quad-Core Opteron-Familie auf Basis des "Barcelona" verfügte und diese Prozessoren nur noch für bestimmte Projekte auslieferte. Über einen Bug im Translation Lookaside Buffer (TLB) berichtet auch Intel in einem Spezifikationsupdate zu den Core i7 Prozessoren.

Im Gegensatz zu AMD, die damals relativ lange brauchten, um den Bug zu dokumentieren wird der angesprochene bei Intel unter dem Errata AAJ1 mit der Bezeichnung "MCi_Status Overflow Bit May Be Incorrectly Set on a Single Instance of a DTLB Error" bereits in der ersten Errata-Liste aufgeführt.

Intel Errata AAJ1

In den Erläuterungen stellt sich der Bug auch als wesentlich harmloser als sein Gegenüber auf Seiten von AMD dar:

"There is no other impact to normal processor functionality."

Was allerdings in den angehängten Specification Clarafications wieder relativiert wird, da dort unvorhersehbares Systemverhalten und Datenfehler geschildert werden:

"In rare instances, improper TLB invalidation may result in unpredictable system behavior, such as system hangs or incorrect data. Developers of operating systems should take this documentation into account when designing TLB invalidation algorithms. For the processors affected, Intel has provided a recommended update to system and BIOS vendors to incorporate into their BIOS to resolve this issue."

Auffällig ist dabei, dass man anscheinend ähnlich wie bei AMD Probleme hat, das genaue Auftreten des Fehlers einzugrenzen. Bei eben AMD blieben nämlich trotz der verspätetet vervollständigten Dokumentation und der Bereinigung des Fehlers in einem neuen Prozessor-Stepping einige Fragen zum Erratum 298 offen.

Quelle: Nehalem also has a TLB bug

Dank an Alex für den Hinweis.

Links zum Thema:

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Montag, 17. November 2008

18:14 - Autor: Nero24

Heterogener Supercomputer für Renault F1 Team demonstriert

Appro ist ein Anbieter für Server-Lösungen, angefangen vom kleinen Rackserver bis hinauf zum Supercomputer. Bereits im März 2008 hatten wir berichtet, dass das Renault Formel 1 Team bei Appro einen Supercomputer für CFD (Computational Fluid Dynamics) Berechnungen bestellt hat. Mittlerweile verfügen die meisten Formel 1 Teams über solch einen CFD-Cluster für aerodynamische Experimente am Rechner. Während das BMW-Sauber Team erst Ende 2006 seinen Cluster ALBERT auf AMD Opteron-Basis durch ALBERT 2 mit 512 Dual-Core-Xeon-5160-Prozessoren ersetzt hat, rüstet Renault nun mit einem Cluster auf Basis der AMD Quad-Core Opterons auf.

Appro hat heute mitgeteilt, dass der Xtreme-X Supercomputer, der für Renault bestimmt ist, vorgeführt werden konnte. Der Cluster besteht aus einer nicht näher bezifferten Anzahl an AMD Opteron Quad-Core Prozessoren (da der Cluster schon seit einer Weile gebaut wird wohl noch aus "Barcelonas") mit einer Gesamtrechenleistung von 38 TFLOPS laut Hersteller. Bei einem Blick auf die Opteron Supercomputer-Seite von Appro kann man erahnen, dass der Cluster aus ca. 8 Racks mit insgesamt über 1000 Prozessoren bzw. 4000 Kernen bestehen muss.

So weit, so gewöhnlich. Die Pressemitteilung enthält jedoch auch Hinweise darauf, dass der Cluster auf leistungsstarke GPUs zurückgreifen kann, um darauf GPGPU- bzw. Stream-Berechnungen auszuführen. Die Systeme können also die Grafikkarten für allgemeine Berechnungen nutzen. Dieses Konzept ist damit in groß, was der AMD Fusion künftig in klein sein wird: ein heterogenes Multi-Core System. Um welche GPUs es dabei handelt und welche Rechenleistung der Cluster zusammen mit den GPUs erbringen kann, geht aus der eher knapp und oberflächlich gehaltenen Pressemeldung leider nicht hervor.

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Sonntag, 16. November 2008

11:55 - Autor: Nero24

AMD veröffentlicht Errata-Liste des Shanghai

Bei der Einführung des K10 Barcelona hatte AMD den Zorn der Öffentlichkeit auf sich gezogen, da man es versäumt hatte einen bekannten Bug, der immerhin so schwerwiegend war, dass die Auslieferung einer ganzen CPU-Familie für den Serverbereich gestoppt werden musste, zu dokumentieren. Drei Monate lang. Erst kurz vor der Einführung des fehlerbereinigten B3-Steppings wurde auch die so genannte Errata-Liste (von lat. Erratum: Fehler) ergänzt. Eine unglückliche Vorgehensweise, die damals viel Raum für Gerüchte, Mythen und Spekulationen ließ.

Jetzt bei der Einführung des neuen 45 nm Quad-Core Opteron mit Codenamen Shanghai ist AMD offenbar bemüht alles richtig zu machen. Die Leistungswerte der neuen CPU konnten bereits fast durchgehend überzeugen und nun hat AMD auch noch die Errata-Liste der K10-Familie auf den neuesten Stand gebracht.

AMD veröffentlicht Errata-Liste des Shanghai

Die Fehler- und Fehlerkorrekturen sind nicht nur für den Shanghai relevant, sondern auch für die kommenden Deneb-CPUs. Dabei fällt auf, dass AMD bei den neuen 45 nm CPUs (in der Liste als RB-C2 geführt) nicht nur das Herstellungsverfahren verkleinert und die Leistung verbessert hat, sondern die Gelegenheit genutzt hat auch etliche Bugs zu eliminieren - praktisch sämtliche Fehler der bisherigen Steppings, die nicht mit "No fix planned" gekennzeichnet waren. Die meisten davon waren akademischer Natur, Fehler mit denen der Anwender niemals in Berührung kommt, da sie lediglich BIOS-Programmierer und Compiler-Entwicklung interessieren müssen. Allerdings waren auch Fehler dabei wie das Erratum 355 - "DRAM Read Errors May Occur at Memory Speeds Higher than DDR2-800" - welche für Endkunden durchaus ärgerliche Folgen haben konnten - nämlich, dass ein Phenom mit DDR2-1066 Speicher, für die er offiziell eine Freigabe besitzt, unter Umständen nicht stabil arbeitete. Dieser Fehler ist nun mit dem C2-Stepping gefixt, ebenso wie die unbrauchbaren Temperatur-Messungen der internen Dioden ("Inaccurate Temperature Measurement").

Apropos C2-Stepping. Seit einigen Monaten schon geistern immer wieder Benchmarks und Tests von Deneb-Samples durch den Blätterwald, vorwiegend veröffentlicht von Webseiten aus Fernost. Diese CPUs besaßen noch das Stepping C0, das es niemals in den Verkauf geschafft hat. Insofern sind die damaligen Leistungs- und Verbrauchs-Tests für eine Standort-Bestimmung der 45 nm Phenom-Prozessoren, wie sie im Januar auf den Markt kommen werden, weitestgehend irrelevant.

Doch zurück zur Errata-Liste. Natürlich sind auch ein paar neue Bugs hinzu gekommen. Einige davon wurden erst jetzt entdeckt, welche die gesamte K10-Reihe betreffen (Stepping BA, B2, B3, C2), einige dagegen betreffen nur den Shanghai bzw. Deneb. Ein paar Sachen sind dabei - z.B. "DRAM May Fail Training on Cold Reset" - welche Endkunden gelegentlich über den Weg laufen könnten, einige werden in der Praxis niemals auftreten - z.B. "System May Hang if Core Frequency is Even Divisor of Northbridge Clock" - solange AMD keine Prozessoren herstellt, bei denen das der Fall ist. Relevant könnte es höchstens für (Northbridge-)Übertakter oder (Kern-)Untertakter werden, wenn sie Kernfrequenz und Northbridge-/L3-Takt zufällig auf die selbe Frequenz setzen.

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